Akademik

Grenzkosten
Differenzkosten

* * *

Grenzkosten,
 
die preis- und produktionstheortische Bezeichnung für die Kosten je Produktmengeneinheit, die bei einer Erhöhung (Verminderung) der Produktmenge eines Unternehmens zusätzlich entstehen (oder wegfallen), d. h. die Mehr-(Minder-)Kosten je Produktmengeneinheit der Mehr-(Minder-)Produktion. Wenn die Gesamtkosten K eine Funktion der Produktmenge x sind, erhält man mathematisch die Grenzkosten durch die erste Ableitung der Gesamtkostenfunktion K' = dK /dx (Steigungsmaß der Gesamtkostenfunktion; grafisch die Steigung der Tangente an die Gesamtkostenkurve). Der Verlauf der Grenzkostenfunktion hängt von der Produktionsfunktion ab. Grenzkosten spielen eine wichtige Rolle bei kosten- und preispolitischen Überlegungen, besonders bei der Bestimmung von gewinnmaximalen Produktmengen. Die Grenzkosten stellen als Funktion der Produktmenge die individuelle Angebotsfunktion eines gewinnmaximierenden Unternehmens dar. Solange die Grenzkosten unter dem Marktpreis beziehungsweise Grenzerlös liegen, bringt eine Produktionssteigerung einen Grenzgewinn. Ein Unternehmen erreicht demnach seine gewinnmaximale Angebotsmenge bei derjenigen Produktions- beziehungsweise Absatzmenge, bei der Grenzkosten und Grenzerlös übereinstimmen. Die Grenzkosten als Vollkostenbegriff umfassen die gesamten Selbstkosten des Grenzbetriebs, der zur Marktdeckung noch benötigt wird, aber keinen Gewinn mehr erzielt. Mit den Grenzkosten als Teilkosten kalkulieren die Plankostenrechnung und die Deckungsbeitragsrechnung. (Kosten, Preis)

* * *

Grẹnz|kos|ten <Pl.> (Wirtsch.): Kosten, die sich an der Grenze der Unwirtschaftlichkeit bewegen: eine Ware zu G. anbieten, abgeben; Große Weltagenturen kämpften mit deutschsprachigen Diensten um Anteile am deutschen Markt, wobei sie sich interessante Marktsegmente herausgriffen und diese zu G. kalkulierten (FAZ 4. 7. 98, 23).

Universal-Lexikon. 2012.