Reigen, Reihen
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Tanz [tants̮], der; -es, Tänze ['tɛnts̮ə]:1. zum Vergnügen, als Ausdruck bestimmter Vorstellungen o. Ä. nach einem bestimmten, meist durch Musik hervorgebrachten Rhythmus ausgeführte Abfolge von Bewegungen des Körpers:
alte, moderne, kultische Tänze; jmdn. um einen Tanz bitten, zum Tanz auffordern.
Zus.: Ausdruckstanz, Bauchtanz, Bauerntanz, Gesellschaftstanz, Kunsttanz, Modetanz, Reihentanz, Schautanz, Spitzentanz, Standardtanz, Turniertanz, Volkstanz.
2. Musikstück, zu dem getanzt werden kann oder das in ähnlicher Art komponiert ist:
einen Tanz komponieren.
3. Veranstaltung, auf der getanzt wird:
zum Tanz gehen.
Syn.: 2↑ Ball.
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Tạnz 〈m. 1u〉
1. rhythmische, meist von Musik begleitete Körperbewegungen u. Gebärden, urspr. als Ausdruck von Empfindungen, Vorstellungen, Gedanken, auch als Beschwörung
2. die dazu gespielte od. gesungene Musik
4. Instrumentalstück in der Art eines Tanzes, Teil der Sonate, Suite u. a.
5. 〈fig.; umg.〉 Zank, Streit, heftiger Wortwechsel, Auftritt
● kultischer \Tanz; langsamer, schneller, feierlicher, schwungvoller \Tanz; ein spanischer, russischer, deutscher \Tanz ● ein \Tanz auf dem Vulkan 〈fig.〉 leichtsinnige Ausgelassenheit in gefährl. Lage; sich im \Tanze drehen, schwingen; einen \Tanz mit jmdm. haben 〈fig.; umg.〉; eine Dame zum \Tanz auffordern; zum \Tanz aufspielen; zum \Tanz gehen [<mhd. tanz <afrz. danse; zu ndrl. dans; weitere Herkunft umstritten; nach F. Kluge vielleicht <mlat. *danetzare „sich auf einer Tenne belustigen“]
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Tạnz , der; -es, Tänze [mhd. tanz, mniederd. dans, danz, wohl über das Mniederl. < (a)frz. danse, zu: danser, ↑ tanzen]:
1. [geordnete] Abfolge von Körperbewegungen, die nach einem durch Musik od. eine andere akustische Äußerung (wie Schlagen, Stampfen o. Ä.) hervorgebrachten Rhythmus ausgeführt wird:
alte, moderne, kultische Tänze;
ein langsamer, schreitender, wilder T.;
lateinamerikanische Tänze;
er hat keinen T. ausgelassen (immer getanzt);
ein Tänzchen wagen (scherzh.; sich aufschwingen, zu tanzen);
darf ich [Sie] um den nächsten T. bitten?;
jmdn. zum T. auffordern;
zum T. aufspielen;
☆ ein T. auf dem Vulkan (ausgelassene Lustigkeit in gefahrvoller Zeit, Situation; nach frz. Nous dansons sur un volcan);
2. Musikstück, zu dem getanzt werden kann.
3. <o. Pl.> Veranstaltung, auf der getanzt wird:
heute ist in dem Café T.;
zum T. gehen.
4. (ugs.) heftige, durch Verbissenheit gekennzeichnete Auseinandersetzung, in die jmd. einen anderen aus Verärgerung o. Ä. verwickelt:
wenn ich zu spät komme, gibt es wieder einen T.
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Tanz,
1) Kulturgeschichte und Musik: rhythmische Körperbewegung, meist von Musik begleitet, im übertragenen Sinn auch die zum Tanz erklingende Musik oder deren vom Tanz gelöste Stilisierung in instrumentaler oder vokaler Form (Tanzlied). - Ursprünglich war der Tanz ein rein religiöser Akt, der in vielen Hochkulturen auf göttlichen Ursprung zurückgeführt wurde. So gilt im Hinduismus der Gott Shiva als Tanzkönig, und Krishna vollführt mit der geliebten Gopi einen »ewigen Tanz«; ein Gott des Tanzes war auch der phönikische Baal Markod (Herr des Tanzes). Neben dem Opfer ist der Tanz eine der wichtigsten und verbreitetsten Kulthandlungen, wesentlich z. B. im Dionysoskult oder als Tempeltanz (Bharata Natya) in Indien. Tänze, denen magische Wirkung zugesprochen wurde, dienen wie die zu den frühen Formen gehörenden Jagd-, Kriegs- und Fruchtbarkeitstänze der Abwehr von Unheil und Gefahren, der Versöhnung (z. B. mit dem zu erjagenden Tier bei den Buschleuten) oder der Erhaltung der gegebenen Ordnung (z. B. bei den nordamerikanischen Indianern). Der Tanz kann auch zum Zustand der »Begeistigung« oder »Begottung« führen: V. a. der ekstatische Tanz (z. B. im Derwischorden) und der Maskentanz, bei dem eine Identität zwischen dem Tänzer und dem Getanzten (Tier, Geist oder Gott) hergestellt wird, erfüllen den Menschen mit göttlicher Kraft. Von Tänzen aus Dankbarkeit oder Freude (z. B. bei Siegesfeiern) berichtet das Alte Testament (2. Mose 15, 20; 1. Samuel 18, 6). Der Tanz verleiht auch wichtigen Akten des menschlichen Lebens eine religiöse Weihe; dabei dient er oft zugleich der Abwehr dämonischer Einflüsse. Dies wird bei Initiationsriten vermutet und ist sicher beim Hochzeitstanz sowie beim Totentanz; bezeichnend dafür sind die ägyptischen und chinesischen Grabtänze sowie der indische Totentanz um den Scheiterhaufen herum; bei der Bestattung Buddhas ebenfalls bezeugt.
Neben kultischen Tänzen gab es in Altägypten und Mesopotamien auch gesellige. In der griechischen Antike wurden der Reigen, der Einzeltanz und der chorische Tanz (z. B. im Drama) gepflegt. Der Tanz bildete mit Musik und Dichtung als »mousike« eine Einheit. Judentum und frühes Christentum kannten den sakralen Tanz, den die Kirche im frühen Mittelalter wegen seiner Weltlichkeit ebenso ablehnte wie die in kirchlicher Sicht entarteten Tänze der Spielleute, Gaukler und des Volkes.
Eine ständische Tanzkultur entwickelte sich im 13. Jahrhundert an den Fürstenhöfen. Ihre Formen waren der gruppenweise getanzte Reigen und der ihm oft vorangestellte Einzelpaartanz. Die vokalen und instrumentalen Gattungen Rondeau, Ballade und Ballata sowie die vornehmlich instrumentale Estampie gehen darauf zurück. Der musikalische Vortrag durch den Spielmann bestand dabei bis ins 15. Jahrhundert in der improvisierten Auszierung einer Gerüststimme oder deren Umspielung durch mehrere Instrumente. Bereits die frühesten Aufzeichnungen von Tanzmusik im 13./14. Jahrhundert belegen die paarweise Verknüpfung eines geradtaktigen mit einem ungeradtaktigen Tanz, die sich dann im Gesellschaftstanz des 15./16. Jahrhunderts in der Aufeinanderfolge von langsamem Schreittänzen (Basse Danse, Passamezzo, Pavane) und schnellem, gesprungenem Nachtänzen (Saltarello, Tourdion, Gaillarde) durchsetzte.
Mit der Scheidung von Volkstanz und höfisch-aristokratischem Gesellschaftstanz seit dem 15. Jahrhundert entwickelte Letzterer eine Vielfalt von Paartänzen. - Im 17. Jahrhundert erhielt das am französischen Hof neu eingeführte, von Berufstänzern unterstützte und bald ausschließlich von ihnen getragene Ballet de Cour größte Bedeutung; es markiert den Beginn des Kunsttanzes. - Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert kamen der deutsche Tanz und der Ländler, aus denen der Walzer entstand, in Mode, ferner Polka, Mazurka, Rheinländer, Galopp und die französischen Gruppentänze Polonaise, Écossaise und Française. Diese Gesellschaftstänze wurden zum großen Teil auch in der Kunstmusik heimisch, ebenso die stilisierten Volkstänze Csárdás, Krakowiak, Furiant, Bolero, Tarantella und Fandango. Im kompositorischen Schaffen von J. Haydn, W. A. Mozart, L. van Beethoven, F. Schubert, F. Chopin, F. Liszt, B. Smetana, J. Brahms, A. Dvořák, L. Janáček, I. Albéniz, M. Ravel, M. de Falla, B. Bartók, Z. Kodály nimmt der Instrumentaltanz einen wichtigen Platz ein.
Im 20. Jahrhundert trat auf dem Gebiet des Kunsttanzes neben das klassische Ballett der Ausdruckstanz, der als eigenständiger, von musikalischen Bindungen und akademischer Positionslehre befreiter Ausdrucksträger verstanden wurde. Ihren Ausgang nahm diese Richtung einerseits von Isadora Duncans emotional-expressiven Tanzschöpfungen zu Musik, die nicht für den Tanz komponiert war (Beethoven, Chopin), andererseits von der rhythmischen Gymnastik, die É. Jaques-Dalcroze lehrte. R. von Laban wurde zum eigentlichen Theoretiker der modernen Tanzkunst. Er verzichtete auf Dekorationen und teilweise auch auf Musik, indem er die rhythmischen Impulse lediglich dem Schlagzeug übertrug. In konsequenter Fortsetzung dieses Weges gelangte Mary Wigman zum »absoluten Tanz«. Das von Hanya Holm 1931 in New York eröffnete Wigman-Studio wurde neben der Denishawn-School von Ruth Saint-Denis und T. Shawn und Martha Grahams School of Contemporary Dance zu einem der bedeutenden Zentren des Moderndance, der das moderne Ballett entscheidend prägte und letztlich ganz erheblichen Einfluss nahm auf das Tanztheater wie auch auf dessen amerikanische Variante, den Newdance.
C. Sachs: Eine Weltgesch. des T. (1933, Nachdr. 1994);
D. Günther: Der T. als Bewegungsphänomen (1962);
The dance encyclopedia, hg. v. A. Chujoy u. a. (Neuausg. New York 1967);
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D. McDonagh: The complete guide to modern dance (Garden City, N. Y., 1976);
The encyclopedia of dance and ballet, hg. v. M. Clarke u. a. (London 1977);
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K. Petermann: T.-Bibliogr., 5 Bde. u. Reg.-Bd. (1-21981-87);
E. Rebling: Die T.-Kunst Indiens (1982);
W. J. Stüber: Gesch. des Modern Dance (1984);
S. J. Cohen: Nächste Woche, Schwanensee. Über den T. u. das Tanzen (a. d. Engl., 1988);
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R. Braun u. D. Gugerli: Macht des T. - T. der Mächtigen. Hoffeste u. Herrschaftszeremoniell 1550-1914 (1993);
H. Regitz u. a.: Reclams Ballettführer (121996).
2) Zoologie: bei manchen Tieren eine Verhaltensweise mit charakteristischen Bewegungsabläufen, z. B. bei balzenden Vögeln (Balztanz) oder die Tanzsprache der Honigbienen.
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Tạnz, der; -es, Tänze [mhd. tanz, mniederd. dans, danz, wohl über das Mniederl. < (a)frz. danse, zu: danser, ↑tanzen]: 1. [geordnete] Abfolge von Körperbewegungen, die nach einem durch Musik od. eine andere akustische Äußerung (wie Schlagen, Stampfen o. Ä.) hervorgebrachten Rhythmus ausgeführt wird: alte, moderne, kultische Tänze; ein langsamer, schreitender, meditativer, wilder, ekstatischer T.; lateinamerikanische Tänze; Tänze einstudieren; Tänze aus den Alpen; er hat keinen T. ausgelassen (immer getanzt); ein Tänzchen wagen (scherzh.; sich aufschwingen, zu tanzen); beim nächsten T. ist Damenwahl; willst du mir die Ehre eines -es erweisen? (Baum, Paris 31); darf ich [Sie] um den nächsten T. bitten?; jmdn. zum T. auffordern (durch eine Verbeugung o. Ä. zu erkennen geben, dass man mit ihm tanzen möchte); die Musik spielt zum T. auf; Ü der T. der Schneeflocken, der Mücken über dem Wasser; *ein T. auf dem Vulkan (ausgelassene Lustigkeit in gefahrvoller Zeit, Situation; nach frz. Nous dansons sur un volcan, einem Ausspruch des frz. Gesandten Graf Narcisse Achille Salvandy [1795-1856] auf einem Fest, das der Herzog von Orléans am 31. 5. 1883 zu Ehren des Königs von Neapel gab, der als eine Vorahnung der Revolution von 1880 gedeutet wird); der T. ums Goldene Kalb (das Streben, die Gier nach Geld u. Besitz; ↑Kalb 1 a ); jmdm. den T. lange machen (landsch.; jmdn. lange auf etw. warten lassen). 2. a) Musikstück, zu dem getanzt werden kann; b) Instrumentalstück in der Art eines Tanzes: Tänze von Schubert. 3. <o. Pl.> Veranstaltung, auf der getanzt wird: jeden Samstag ab 8 Uhr T.; Wenn die Mädchen zum -e gehen wollten, so müssten sie sich nachts aus dem Hause schleichen (Salomon, Boche 91); jmdn. zum T. einladen. 4. (ugs.) heftige, durch Verbissenheit gekennzeichnete Auseinandersetzung, in die jmd. einen anderen aus Verärgerung o. Ä. verwickelt: nun geht der T. noch einmal von vorne los; der werd' ich ja einen T. machen (Bredel, Väter 7); wenn ich zu spät komme, gibt es wieder einen T.; *einen T. aufführen (ugs.; sich heftig, wegen etw., was gar nicht so schwerwiegend ist, erregen, aufregen).
Universal-Lexikon. 2012.