Ma|zur|ka 〈[-zụr-] f.; -, -s od. -zur|ken [-zụr-]; Mus.〉 poln. Nationaltanz im 3/4-Takt; oV Masurka [<poln. mazurka „masurischer Tanz“]
* * *
Ma|zur|ka [ma'zʊrka ], Masurka , die; -, …ken u. -s [poln. mazurek (Gen. o. Akk.: mazurka), eigtl. = masurischer Tanz, zu: Mazur = Masure]:
(meist lebhafter) polnischer Nationaltanz im Dreiviertel- od. Dreiachteltakt.
* * *
Mazurka
[polnisch, ma'zurka, auch Mazurek bzw. Mazur], polnischer Nationaltanz; seit 1600 höfischer, im 19. Jahrhundert bürgerlicher Gesellschaftstanz, dessen Ursprung ein Tanzlied bzw. ein Sprung- und Drehtanz aus der polnischen Landschaft Masowien bildet. Die Mazurka wird in einem mittleren bis schnellen Tempo gespielt, im 3/4- bzw. 3/8-Takt notiert. Ein Charakteristikum bilden die rhythmischen Punktierungen und die wechselnden Betonungen der meist unbetonten Zählzeiten, z. B. erhält häufig die längste Note oder die letzte(n) Note(n) im Takt einen Akzent. Nach der Niederschlagung des polnischen Aufstands 1831 kam die Mazurka mit Emigranten nach Paris, wurde dort zu einem nationalen polnischen Symbol und als solches popularisiert. So entstanden einerseits im artifiziellen Bereich z. B. die Mazurken für Klavier von Frédéric Chopin, andererseits begann sich die Mazurka auf dem bürgerlichen Tanzparkett durchzusetzen; nach 1840 tanzte man sie in allen europäischen Metropolen. Bekannt war — besonders im deutschen Raum — die »Varsovienne« (»Die Warschauerin«). Die Mazurka wurde als stilisierte Form zu einem Oberbegriff für verschiedene polnische Volkstänze (Mazur, Kujawiak, Oberek) und bildete letztlich sogar eine künstlerische Synthese aus diesen. Als Gesellschaftstanz assimilierte sie in Deutschland und Österreich Elemente von Ländler und Walzer, erhielt eine veränderte Choreographie und mischte sich schließlich mit der Polka zur Polka-Mazurka. Diese weit verbreitete Abart war langsamer im Tempo und zeigte auch bei Beibehalten der Mazurka-Rhythmik eine liedhaftere, gefälligere Melodiegestaltung.
* * *
Universal-Lexikon. 2012.