Kodály
['kɔdaːj], Zoltán, ungarischer Komponist, * Kecskemét 16. 12. 1882, ✝ Budapest 6. 3. 1967; studierte an der Musikhochschule in Budapest und wurde hier 1907 Lehrer für Musiktheorie, dann für Komposition. Kodály war seit 1963 Präsident des International Folk Music Council (IFMC), 1961-67 Chefredakteur der Zeitschrift »Studia musicologica« sowie Leiter des ungarischen Komponistenverbands. Auf musikpädagogischem Gebiet trug er wesentlich zur Entwicklung des ungarischen Musiklebens nach 1945 bei, besonders im Hinblick auf Lied- und Chorgesang. Kodály beteiligte sich auch an der von seinem Freund B. Bartók initiierten Volksliedforschung und sammelte seit 1905 über 3 500 ungarische Volkslieder, deren Eigenart er zu bestimmen suchte. Für sein von der Tradition der Wiener Klassik ausgehendes kompositorisches Schaffen hat er ähnlich wie Bartók starke Anregungen aus der nationalen Folklore geschöpft, so im »Liederklang« Opus 1. Von diesem Liedstil sind auch seine instrumentalen Werke durchdrungen. Seine Sinfonik im »Psalmus Hungaricus«, dem »Te Deum« und der »Missa brevis« bildet sich aus der in vokalem und instrumentalem Klang einheitlich gegebenen Melodik zu eindrucksvoller Expressivität.
Werke: Singspiele: Háry János (1926); Szekler Spinnstube (1924-32); Czinka Panna (1946-48, daraus: Minuetto serio für Orchester, 1953).
Orchesterwerke: Tänze aus Marosszék (1930, auch für Klavier); Tänze aus Galánta (1933; auch für Klavier); Sinfonie C-Dur (1961).
Vokalwerke: Psalmus Hungaricus (1923); Te Deum (1936); Missa brevis (1944); An ode. The music makers (1964).
Chöre: Übungsstücke: Bicinia Hungarica, 4 Hefte (1937-42).
Lieder: Ungarische Volkslieder, herausgegeben von B. Bartók (1906); Liederklang (1907-09); 7 verspätete Melodien (1912-16); Ungarische Volksmusik, 11 Hefte (1924-64); Epitaphium Joannis Hunyadi (1965).
Ausgaben: Musik für jedermann, herausgegeben von A. Szőllősy (1954, gesammelte Aufsätze); Rückblick, herausgegeben von F. Bónis, 2 Bände (1964); Wege zur Musik. Ausgewählte Schriften und Reden, herausgegeben von F. Bónis (1983).
L. Eősze: Z. K., sein Leben u. sein Werk (a. d. Ungar., Budapest 1964);
L. Eősze: Z. K. Sein Leben in Bilddokumenten (a. d. Ungar., ebd. 21982);
P. M. Young: Z. K., a Hungarian musician (London 1964);
E. Halmos: Die musikpädagog. Konzeption Z. K.s im Vergleich mit modernen curricularen Theorien (1977);
J. Breuer: A guide to K. (Budapest 1990).
Universal-Lexikon. 2012.