LIMA [Abk. für engl. laser ionization mass analysis = Massenanalyse mit Laserionisation]: svw. ↑ LAMMA.
* * *
Li|ma:
Hauptstadt von Peru.
* * *
I Lịma,
Hauptstadt Perus und des Departaments Lima, in der pazifischen Küstenebene, 150 m über dem Meeresspiegel, oberhalb der Mündung des Río Rimac, (2000) 7,5 Mio. Einwohner. Lima bildet mit der westlich anschließenden Hafenstadt Callao eine Agglomeration (Área metropolitana) mit (1993) rd. 6,3 Mio. Einwohnern (28 % der Bevölkerung Perus). Der große Zuwanderungsstrom aus den ländlichen Bereichen verursachte v. a. seit 1940 (Erdbeben) die Entstehung ausgedehnter Elendsviertel: Etwa 2,5 Mio. Einwohner leben in den randstädtischen, illegal entstandenen, aber im Nachhinein fast immer legalisierten und baulich konsolidierten Barriadas (erste Gründungen in den 20er-Jahren in dem wüstenhaften, landwirtschaftlich nicht nutzbaren Raum), etwa 1 Mio. Einwohner in den innerstädtischen Slums (Tugurios). Öffentliche Maßnahmen des Einfachstwohnungsbaus haben bis jetzt keine Abhilfe geschaffen. Große Probleme stellen auch Wasserversorgung (Wasserleitung aus den Hochanden) und Infrastruktur dar. Lima ist das wichtigste Kulturzentrum des Landes. Es hat einen katholischen Erzbischofssitz, 15 Universitäten (darunter die älteste Südamerikas, gegründet 1551, und die Päpstliche Universität, gegründet 1917), wissenschaftliche Akademien, Forschungsinstitute, zwei deutsche Schulen, Nationalbibliothek und -archiv, Museen (u. a. archäologisches Museum Rafael Larco Herrera), Rundfunk- und Fernsehsender. Groß-Lima ist das wichtigste Wirtschaftszentrum Perus: Rd. 50 % der Industriebetriebe und Industriebeschäftigten (es dominieren die Branchen Elektrotechnik/Fahrzeugbau, Textilien/Bekleidung, Chemie/Kunststoffe, Nahrungsmittel) sowie des tertiären Sektors, ein Großteil der Spareinlagen, 45 % der Studenten, 62 % der Ärzte, 56 % der Krankenhausbetten. Hohen Anteil an den Beschäftigten hat der informelle Sektor (u. a. rd. 200 000 Straßenverkäufer). Lima ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt Perus (an der Carretera Panamericana; Bahnverbindung über La Oroya mit Cerro de Pasco und Huancayo); internationaler Flughafen.
Neubauten haben das kolonialzeitliche Innenstadtbild völlig verändert, der alte Grundriss (Schachbrettschema) ist jedoch erhalten. Die UNESCO erklärte das historische Zentrum der Stadt zum Weltkulturerbe. Das Kloster Santo Domingo hat als ältesten Teil eine Kirche von 1549. Das Kloster San Francisco bildet einen der größten Klosterkomplexe Lateinamerikas; es besitzt drei Kirchen (San Francisco, La Soledad und El Milagro) mit Kreuzgängen, Innenhöfen und Klostergebäuden, bedeutende Kunstsammlungen und Bibliothek. Das Kloster (1535 gegründet) musste nach einem Erdbeben (1656) vollständig neu aufgebaut werden; die Kirche San Francisco wurde als überreich verzierter Barockbau 1672 vollendet, die Hauptfassade, das »Altarbildportal« mit zwei Türmen, entstand 1664, der zweigeschossige Kreuzgang im Mudéjarstil ist in der Sockelzone mit Azulejos verkleidet. Die Kathedrale (Ende 16. Jahrhundert) errichtete man nach Erdbeben 1687 und 1746 zum Teil neu (Chorgestühl 1624-26). Die Kirchen La Merced (1697-1714) und San Agustín sind im churrigueresken Stil erbaut. Zu den ältesten Profanbauten in Lima gehört die Casa de Pilatos (16. Jahrhundert). Der Torre-Tagle-Palast (um 1735, heute Außenministerium) ist das am besten erhaltene Beispiel profaner Kolonialarchitektur. Gut erhaltene Wohnbauten sind die mit klassizistischen, geschlossenen Holzbalkonen versehenen Patiohäuser am Jirón Conde de Superunda; Palacio de la Exposición (1870-72), eine auch in Europa typische Bauaufgabe des 19. Jahrhunderts. Aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt die Architektur im Neokolonialstil, die an historischen Vorbilder aus der Kolonialzeit anknüpft: Erzbischöflicher Palast (1916-24, R. de la Jaxa Malachowski) sowie das Rathaus (1939-44, E. Harth-Terré). Moderne Bauten: Erziehungsministerium (1955, E. Seoane Ros) sowie Mulder House (1983-85) und Branco de Crédito (1983-88, beide vom Büro Arquitectonica).
Am 6. 1. 1535 als Ciudad de Los Reyes [θiu'ȓaȓ ȓə lɔs 'rɛjes] von F. Pizarro gegründet und nach seinem Plan erbaut. Die Stadt, nach dem Río Rímac auch Lima genannt, wurde durch ihre verkehrsgünstige Lage Hauptstadt des Vizekönigreichs Peru und Mittelpunkt spanisch-kreolische Kultur in Südamerika, Erzbistum seit 1545; 1551 wurde die San-Marcos-Universität gegründet. Der Silberreichtum aus Potosí ließ eine Stadt barocken Stils entstehen, die durch Erdbeben (1687, 1746) Zerstörungen erlitt. Im Unabhängigkeitskampf bildete Lima das Zentrum spanischer Macht. Nach der Lossagung von Spanien blieb die Bürgerschaft konservativ gesinnt. Der Abbau der Guanolager brachte Lima gegen Ende des 19. Jahrhunderts neuen Reichtum. Der Salpeterkrieg (1879-83) führte zur Besetzung Limas durch die siegreichen Chilenen und zu schweren Schäden in der Stadt. In den 1920er-Jahren kam es zu einer Stadtsanierung unter Präsident A. B. Leguía.
Urbanization in the Americas from its beginnings to the present, hg. v. R. P. Schaedel u. a. (Den Haag 1978);
E. Kroß: Die Barriadas von L. (1992);
II
Lịma,
Jorge de, brasilianischer Lyriker, * União dos Palmares (Alagoas) 23. 4. 1895, ✝ Rio de Janeiro 15. 11. 1953; einer der wichtigsten Vertreter des Modernismus im brasilianischen Nordosten. Seine Lyrik entwickelte sich vom deskriptiven, auf Elemente der afrobrasilianischen Folklore zurückgreifenden Regionalismus über eine Phase mystisch empfundener Religiosität zu einem surrealistisch beeinflussten subjektiven Hermetismus; schrieb auch Romane und Essays.
Werke: Lyrik: XIV Alexandrinos (1914); Poemas (1927); Novos poemas (1929); Tempo e eternidade (1935); A túnica inconsútil (1938); Poemas negros (1947); Livro de sonetos (1949); Invenção de Orfeu (1952).
Romane: O anjo (1934); Calunga (1935).
Ausgaben: Obra completa, 2 Bände (1959); Poesia completa, 2 Bände (1980).
* * *
Li|ma: Hauptstadt von Peru.
Universal-Lexikon. 2012.