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Wasserversorgung
1-66 die Trinkwasserversorgung
1 der Grundwasserspiegel
2 die Wasser führende Schicht
3 der Grundwasserstrom
4 der Sammelbrunnen für das Rohwasser
5 die Saugleitung
6 der Saugkorb mit Fußventil n
7 die Schöpfpumpe mit Motor m
8 die Vakuumpumpe mit Motor m
9 die Schnellfilteranlage
10 der Filterkies
11 der Filterboden, ein Rost m
12 die Ablaufleitung für filtriertes Wasser n
13 der Reinwasserbehälter
14 die Saugleitung mit Saugkorb m und Fußventil n
15 die Hauptpumpe mit Motor m
16 die Druckleitung
17 der Windkessel
18 der Wasserturm (Wasserhochbehälter, das Wasserhochreservoir)
19 die Steigleitung
20 die Überlaufleitung
21 die Fallleitung
22 die Leitung in das Verteilungsnetz
23 der Abwasserkanal
24-39 die Fassung einer Quelle
24 die Quellstube
25 der Sandfang
26 der Einsteigschacht
27 der Entlüfter
28 die Steigeisen n
29 die Ausschüttung
30 das Absperrventil
31 der Entleerungsschieber
32 der Seiher
33 der Überlauf
34 der Grundablass
35 die Tonrohre n
36 die wasserundurchlässige Schicht
37 vorgelagerte Feldsteine m
38 die Wasser führende Schicht
39 die Stampflehmpackung
40-52 die Einzelwasserversorgung
40 der Brunnen
41 die Saugleitung
42 der Grundwasserspiegel
43 der Saugkorb mit Fußventil n
44 die Kreiselpumpe
45 der Motor
46 der Motorschaltschutz
47 der Druckwächter, ein Schaltgerät n
48 der Absperrschieber
49 die Druckleitung
50 der Windkessel
51 das Mannloch
52 die Leitung zum Verbraucher m
53 die Wasseruhr (der Wasserzähler, Wassermesser), ein Flügelradwasserzähler m
54 der Wasserzufluss
55 das Zählwerk
56 die Haube mit Glasdeckel m
57 der Wasserabfluss
58 das Zifferblatt des Wasserzählers m
59 das Zählwerk
60 der Rammbrunnen
61 die Rammspitze
62 das (der) Filter
63 der Grundwasserspiegel
64 das Brunnenrohr (Mantelrohr)
65 die Brunnenumrandung
66 die Handpumpe

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Wạs|ser|ver|sor|gung 〈f. 20; unz.〉 Versorgung (einer Stadt, eines Dorfes) mit Wasser ● die \Wasserversorgung ist unterbrochen

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Wạs|ser|ver|sor|gung, die:
Versorgung von Bevölkerung u. Industrie mit Wasser.

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Wasserversorgung,
 
Deckung des Wasserbedarfs der Wohn- und Arbeitsstätten (einschließlich des Bedarfs der Feuerwehr und der Zierbrunnen). Die öffentliche Wasserversorgung dient der Allgemeinheit. Im wasserreichen Deutschland betrug das nutzbare Wasserdargebot 1997 182,0 Mrd. m3 (langjähriges Mittel 164 Mrd. m3). Diesem Wert steht eine Wasserentnahme aller Nutzer von 47,1 Mrd. m3 gegenüber. Größte Wassernutzer sind mit 28,8 Mrd. m3 die Wärmekraftwerke, gefolgt vom Bergbau und dem verarbeitenden Gewerbe mit 11,0 Mrd. m3 sowie der Landwirtschaft mit 1,6 Mrd. m3. Die öffentliche Wasserversorgung nutzte 1997 5,7 Mrd. m3, d. h., sie nahm nur 3,1 % des jährlichen Wasserdargebots in Anspruch. Der personenbezogene Wasserverbrauch hat sich seit 1990 von 145 l je Einwohner und Tag kontinuierlich verringert auf 1997 128 l je Einwohner und Tag. Ziel der öffentlichen Wasserversorgung ist heute nach wie vor, menschliche Siedlungen zu jeder Zeit mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser in reichlicher Menge und bei ausreichendem Druck zu versorgen. Grundsätzlich wird dies als öffentliche Aufgabe angesehen, für deren Durchführung die Kommune die Verantwortung trägt (beauftragt öffentliche oder private Betreiber). In Deutschland sind rd. 7 000 Wasserversorgungsunternehmen tätig. Die Wasserversorgung zählt zur technischen Infrastruktur. Meistens wird eine zentrale Wasserversorgung eingerichtet und ein größerer Verbraucherkreis über ein zusammenhängendes Rohrnetz beliefert. Mehrere Kommunen oder Ortsteile können auch eine Gruppenwasserversorgung oder Verbundwasserversorgung betreiben, wobei die technischen Anlagen gemeinsam erstellt und betrieben werden. Häufig wird bei dieser Lösung nur ein Wasserwerk benötigt. Weit abgelegene Anwesen haben manchmal noch eine private Eigenwasserversorgung, einen Hausbrunnen. Die Hausbesitzer sind dabei für die Einhaltung der Trinkwasser-VO verantwortlich.
 
Nach den Güteanforderungen werden unterschieden: Trinkwasser und Brauchwasser (Betriebswasser) mit vom Zweck abhängigen, meist erheblich geringeren Güteanforderungen. Verwendet wird Brauchwasser in einigen Industrie- und Gewerbebetrieben, in der Landwirtschaft zur Bewässerung und vereinzelt auch in Haushalten (aufgefangenes Regenwasser, hauptsächlich für die Toilettenspülung, Gartenbewässerung). Nachteilig ist dabei, dass meistens ein zweites Speicher- und Verteilungssystem erforderlich ist (Regenwassernutzung). Die Technik der Regenwassernutzung ist aber wegen möglicher hygienischer Risiken sehr umstritten. Grundwasser wird in Deutschland bevorzugt (70 %) für die Trinkwassergewinnung verwendet. Bei stark schwankendem Grundwasserzustrom (z. B. Karstgebiete) wird es durch aufbereitetes Oberflächenwasser ergänzt. Der Reinigungsaufwand bei der Wasseraufbereitung richtet sich nach dem Verunreinigungsgrad des Wassers und nach den Anforderungen bei der Nutzung (Brauch- oder Trinkwasser). Oberflächenwasser und in Zisternen gesammeltes Regenwasser bedürfen vor der Verwendung als Trinkwasser in jedem Fall einer Aufbereitung. Bei Quell- und Grundwasser werden in bestimmten Gebieten hohe Nitratgehalte registriert, welche die Wasserqualität beträchtlich vermindern; Hauptursache ist eine Überdüngung landwirtschaftlicher Nutzflächen und die Massentierhaltung.
 
Der Wassertransport vom Wasserwerk zu den Verbrauchern erfolgt heute durchweg über ein Pumpwerk in Druckrohrleitungen, die im Boden unterhalb der Frostgrenze verlegt werden. Zum Ausgleich von Verbrauchsspitzen und zur Erzielung eines ausreichenden, aber nicht zu hohen, etwa gleich bleibenden Versorgungsdrucks schaltet man, wenn die Geländehöhen es zulassen, einen hoch gelegenen Durchgangsbehälter oder Gegenbehälter ein.
 
Geschichte:
 
Bis zur Sesshaftwerdung im Neolithikum hielten sich die Menschen vorwiegend in der Nähe natürlicher Wasservorkommen auf. Durch die Anlage von Siedlungen waren sie gezwungen, die Wasserversorgung durch künstliche Anlagen sicherzustellen. Die ältesten Einrichtungen zur Versorgung mit Trinkwasser waren Zisternen. In hügeligem und gebirgigem Gelände wurde Wasser bereits an den Quellen abgefangen und zum Teil in Aquädukten weiterbefördert. Im Altertum und später v. a. auch im Mittelalter war die Wasserhebung durch Schaduf, archimed. Schraube, Schöpfrad (Noria) und Göpel gebräuchlich. Die ersten Druckwasserleitungen entstanden in hellenistischer Zeit in Griechenland und den hoch gelegenen Städten Kleinasiens. Neben der Trinkwasserversorgung war die Be- und Entwässerung des Ackerlandes wichtig. Erste große Maßnahmen zur Bewässerung wurden im Vorderen Orient spätestens seit dem 4. Jahrtausend v. Chr., im alten Indien im Gebiet der Harappakultur (3./2. Jahrtausend v. Chr.) und in China seit der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. durchgeführt. Es wurden v. a. Kanäle angelegt, zum Teil mit Tunnelabschnitten (so z. B. zur Versorgung Jerusalems, Siloah). Im Vorderen Orient wurden am Gebirgsfuß oft die größtenteils unterirdisch verlaufenden Kanate angelegt. Auch größere Stauanlagen wurden errichtet (z. B. in Marib, Jemen). Im Inkareich wurde Wasser am Fuß von Gletschern aufgefangen und über Kanäle zu den Ackerterrassen geleitet, wo es durch weitere Kanäle, Schächte oder Steinrinnen verteilt wurde; daneben kannte man auch unterirdische Wasserversorgungssysteme. Auch in Griechenland und im Römerbriefen Reich verliefen viele Wasserleitungen teilweise oder ganz unterirdisch (Tunnel, Geschichte). Die Leitungsrohre der römischen Städte bestanden zum Teil aus Blei, was zu Vergiftungen führte. Im Mittelalter wurde, bedingt durch die Verkümmerung der erforderlichen Fertigkeiten, Trinkwasser meist einfach aus Hausbrunnen, oft auch aus Flüssen, Bächen oder Teichen, die verunreinigt sein konnten, entnommen. Dies führte nicht selten zum Ausbruch von Epidemien. Die bis dahin verbreiteten hölzernen Wasserleitungen wurden ab dem 14. Jahrhundert durch gusseiserne Flanschenrohre verdrängt. An die Stelle von Schöpfrädern zur Wasserhebung traten ab dem 17. Jahrhundert größtenteils Pumpen. Erste großstädtische Wasserverteilungsnetze entstanden im 19. Jahrhundert in London, Wien und Hamburg.
 
Mit der Einführung der zentralen Wasserversorgung, der Stadtentwässerung sowie der Trinkwasser- und Abwasseraufbereitung sind Seuchen und Epidemien in Mitteleuropa nicht mehr aufgetreten.
 
Literatur:
 
Die W. antiker Städte, hg. v. der Frontinus-Gesellschaft, 2 Bde. (1987-88);
 
Hb. der Wasserversorgungstechnik, Beitrr. v. P. Grombach u. a. (21993);
 K. W. König: Regenwassernutzung von A-Z (41996);
 H. Lehn u. a.: Wasser - die elementare Ressource (1996);
 H. Damrath: W. (111998).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Trinkwasser: Gewinnung und Versorgung
 
Trinkwasser: Ressourcen und Qualität
 
Trinkwasser: Versorgungsprobleme
 

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Wạs|ser|ver|sor|gung, die: Versorgung von Bevölkerung u. Industrie mit Wasser.

Universal-Lexikon. 2012.