Hermetịsmus
der, -, italienisch Ermetịsmo, Stilrichtung der Lyrik des 20. Jahrhunderts, besonders der 30er-Jahre, die in der Tradition des französischen Symbolismus steht; zu den bekanntesten Vertretern zählen die Italiener G. Ungaretti, E. Montale und S. Quasimodo. Die hermetische Lyrik entzieht sich einer präzisen Beschreibung; ihr wesentliches Merkmal besteht gerade darin, durch Einsatz des Wortes in seinem »reinen« Eigenwert semantische, rethorische u. a. Eindeutigkeiten aufzuheben und durch Auflösung (fester) rhythmischer, metrischer u. a. Regeln Wortkombinationen zu finden oder Sprachelemente so zusammenzusetzen, dass eine nicht aufzuhebende Vieldeutigkeit entsteht. In Deutschland hat u. a. die Lyrik von S. George, G. Benn und P. Celan hermetische Züge.
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Her|me|tịs|mus, der; - [1: ital. ermetismo, gepr. von dem ital. Literaturhistoriker F. Floral (1891-1962); 2: frz. hermétisme, zu ↑hermetisch (2)]: 1. (Literaturw.) Richtung der modernen italienischen Lyrik. 2. (bildungsspr.) Dunkelheit, Vieldeutigkeit der Aussage als Wesenszug der modernen Poesie.
Universal-Lexikon. 2012.