New|ton 〈[ nju:tən] n.; -s, -; Phys.; Zeichen N〉 (allein noch zulässige) Maßeinheit der Kraft, 1 N = 1 kgm/s2 = 105 dyn = 0,101 kp [nach dem engl. Mathematiker u. Physiker Isaac Newton, 1643-1727]
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New|ton ['nju:tn; nach dem engl. Naturwissenschaftler Sir I. Newton (1642 [julianischer Kalender] bzw. 1643–1727)], das; -s, -; Einheitenzeichen: N: im SI die abgeleitete Einheit der Kraft, die einem Körper der Masse 1 kg die Beschleunigung 1 m/s2 erteilt: 1N = 1 kg m/s2 = 1 J/m = 105 dyn.
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physikalische Einheit der Kraft (Zeichen: N).
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I Newton
[nach dem Physiker Sir Isaac Newton], ein Kleinstcomputer der Firma Apple, der 1992 vorgestellt und seit Mitte 1993 ausliefert wurde. Apple prägte für diese Geräteklasse die Bezeichnung Personal Digital Assistant (PDA), um sie von den Palmtops abzugrenzen.
Der Newton arbeitete mit einem speziellen Betriebssystem (Newton OS) und enthielt ein integriertes Textprogramm, einen Terminplaner mitsamt Kalenderprogramm sowie eine Adressverwaltung. Er wurde mit einem Stift (Pen) bedient, mit dem man über ein Handschrifterkennungssystem auch Texte eingeben konnte; für die Eingabe größerer Textmengen war als Sonderzubehör auch eine Tastatur erhältlich.
Eingegebene Daten wurden im Arbeitsspeicher (in einem Flash Memory) gespeichert, eine PC-Card konnte die Speicherkapazität erweitern. Für den Datenaustausch waren eine serielle und eine Infrarotschnittstelle vorhanden. Im Inneren arbeitete der RISC-Prozessor ARM (Advanced RISC Machines).
Nach anfänglicher Begeisterung verlief der Verkauf der Geräte nur schleppend weiter, da die Handschriftenerkennung nur unzureichend funktionierte und sowohl Arbeitsgeschwindigkeit als auch Speicherkapazität nicht befriedigten. Die als MessagePad bezeichneten Nachfolgemodelle glänzten zwar durch bessere Leistung und Ausstattung (verbesserter Bildschirm, mehr Speicherkapazität, zusätzliche Programme wie der Web-Browser NetHopper und E-Mail-Client Enroute), auch sie konnten sich aber am Markt nicht durchsetzen. 1998 wurde die Produktion eingestellt.
II
Newton
['njuːtn; nach I. Newton] das, -s/-, Einheitenzeichen N, die Einheit der Kraft im Internationalen Einheitensystem (SI), definiert als die Kraft, die erforderlich ist, um einem Körper der Masse 1 kg die Beschleunigung 1 m/s2 zu erteilen; 1 N = 1 kg m/s2 = 1 J/m.
Newton
['njuːtn],
1) Helmut, australischer Fotograf deutscher Herkunft, * Berlin 31. 10. 1920; emigrierte nach Australien, übersiedelte 1958 nach Paris, 1981 nach Monte Carlo. Newton arbeitet auf den Gebieten der Mode-, Werbe-, Akt- und Porträtfotografie.
2) Sir (seit 1705) Isaac, englischer Mathematiker, Physiker und Astronom, * Woolsthorpe (bei Grantham) 4. 1. 1643, ✝ Kensington (heute zu London) 31. 3. 1727; Sohn eines Landwirts; studierte ab 1661 an der Universität Cambridge, wo er bahnbrechende theoretische Ansätze über die Natur des Lichtes, über die Gravitation und die Planetenbewegung sowie über die mathematischen Probleme, die mit Tangenten-, Flächen- und Schwerpunktsberechnungen zusammenhängen, entwickelte. Er wurde 1669 als Nachfolger seines Lehrers I. Barrow Professor der Mathematik in Cambridge und 1672 Mitglied der Royal Society. 1689 entsandte ihn die Universität Cambridge als ihren Vertreter in das englische Parlament; 1699 wurde er Vorsteher der königlichen Münze in London, 1703-27 auch Präsident der Royal Society.
Newtons Ruhm als Begründer der klassischen theoretischen Physik und damit (neben G. Galilei) der exakten Naturwissenschaften überhaupt geht v. a. auf sein 1687 erschienenes Hauptwerk »Philosophiae naturalis principia mathematica« (deutsch »Mathematische Prinzipien der Naturlehre«) zurück, in dem er seine drei Axiome der Mechanik (newtonsche Axiome) formulierte, als dynamische Grundgleichung die nach ihm benannte Bewegungsgleichung aufstellte und mit ihr theoretisch die Bewegung der Körper (u. a. auch den Stoß) behandelte. Hier formulierte er auch sein bereits 1666 gefundenes Gravitationsgesetz (Gravitation) und zeigte, dass seine Bewegungsgleichung im Falle der Bewegung eines Planeten um die Sonne die keplerschen Gesetze liefert. Die Anwendung seiner theoretischen Mechanik und der allgemeinen Massenanziehung auf die Bewegung der Himmelskörper machten ihn zum Begründer der Himmelsmechanik. Newton bewies hier erstmals die Gültigkeit irdischer Naturgesetze auch für die Himmelskörper - eine radikal von der Physik des Aristoteles abweichende fundamentale Voraussetzung für die einheitliche Naturwissenschaft der Neuzeit. In seinen »Principia« erklärte Newton außerdem die Gezeiten, legte die Grundlagen der Potenzialtheorie und behandelte Strömungsvorgänge (newtonsche Flüssigkeiten) sowie Schwingungsprobleme und damit verbundene Fragen aus der Akustik.
In der Mathematik befasste sich Newton ab 1664, angeregt v. a. durch R. Descartes und J. Wallis, mit der Entwicklung der Fluxionenrechnung, wie er seine Form der Infinitesimalrechnung nannte. Eines seiner wichtigsten methodischen Hilfsmittel war die in der kurz »De analysi« (1669, Druck 1711) genannten Schrift dargestellte Reihenentwicklung von Funktionen; die allgemeine Binomialentwicklung (binomischer Lehrsatz) war eines seiner frühesten Ergebnisse. In seinem »Methodus fluxionum et seriarum infinitarum« (1671, Druck 1736 in englischer Übersetzung unter dem Titel »Method of fluxions«) entwickelte er die Grundlagen der Fluxionsrechnung sowie umfassende Quadraturmethoden mittels Reihen und behandelte zahlreiche geometrische Probleme, u. a. die bewegungsgeometrische Erzeugung algebraischer und transzendenter Kurven. Später vertiefte er seine Quadraturmethoden, entwickelte verschiedene Interpolationsverfahren und gab 1704 eine Klassifikation der algebraischen Kurven 3. Ordnung. Daneben beschäftigte sich Newton auch mit algebraischen Problemen; er verfasste auf der Basis von Vorlesungen eine »Arithmetica universalis« (1673/74, Druck 1707).
Bei der Durchführung optischer Experimente entdeckte Newton die Abhängigkeit des Brechungsindex von der Farbe des Lichtes (Dispersion) und die Zusammensetzung des weißen Lichtes aus den verschiedenen Spektralfarben. 1675 untersuchte er die Farben dünner Blättchen u. a. Beugungserscheinungen, insbesondere die 1665 von R. Hooke entdeckten Interferenzringe (newtonsche Ringe; Interferenz). In den erst 1704 erschienenen »Opticks. ..« (deutsch »Optik. ..«) gab er eine genaue Beschreibung seiner Experimente und versuchte, sie mit seiner Korpuskulartheorie des Lichtes zu erklären. Bereits 1668 hatte Newton auch, um Farbfehler auszuschalten, ein Spiegelteleskop (Newtonteleskop) konstruiert, das dem von J. Gregory kurz zuvor beschriebenen überlegen war. - Newton betrieb außerdem intensive chemische, alchimistische, chronologische und theologische Studien. Als Direktor der Münze bekämpfte er das Falschmünzerwesen.
Mehrmals war Newton in heftige Prioritätsstreitigkeiten verwickelt, u. a. mit G. W. Leibniz wegen der Erfindung der Infinitesimalrechnung - heute steht die Unabhängigkeit der leibnizschen Erfindung von Newton fest - und mit R. Hooke wegen seiner optischen Experimente. Newtons physikalische Ansichten setzten sich anfangs nur langsam durch, v. a. gegen die Wirbeltheorie von R. Descartes. In Frankreich traten jedoch schon früh P. L. M. de Maupertuis, Voltaire und die Marquise du Châtelet für Newton ein. Die von ihm geschaffene Grundlage der Mechanik wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die einsteinsche Relativitätstheorie modifiziert.
Ausgaben: The correspondence, herausgegeben von H. W. Turnbull, 7 Bände (1959-77); Unpublished scientific papers, herausgegeben von A. R. und M. B. Hall (1962); Mathematical works, herausgegeben von D. T. Whiteside, 2 Bände (1964-67); The mathematical papers, herausgegeben von demselben und anderen, 8 Bände (1967-81); Papers and letters on natural philosophy. And related documents, herausgegeben von J. B. Cohen (21978).
Die Anfänge der Mechanik. N.s Principia gedeutet aus ihrer Zeit u. ihrer Wirkung auf die Physik, hg. v. K. Hutter (1989);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Newtons Gesetze der Mechanik
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Newtons Gesetze der Mechanik
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Universal-Lexikon. 2012.