Akademik

pflegen
in Stand halten; instandhalten; heranziehen; aufziehen; großziehen; bemuttern; aufpflegen; sich kümmern um; hegen; unterhalten; in Schuss halten (umgangssprachlich); sich widmen

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pfle|gen ['pf̮le:gn̩]:
1. <tr.; hat
a) (besonders einen Hilfsbedürftigen, Kranken o. Ä.) betreuen, ihn mit seiner Fürsorge umgeben:
er pflegte seine alte Mutter.
Syn.: sich kümmern um, umsorgen.
b) zum Zweck der Erhaltung bzw. Verbesserung eines Zustandes behandeln:
sie pflegt ihre Hände, den Garten, die Blumen; er hat ein gepflegtes Äußeres.
Syn.: hegen (geh.), sich kümmern um.
2.
a) <tr.; hat sich um die Förderung, Aufrechterhaltung von etwas bemühen:
er pflegt seine Freundschaften.
Syn.: sich hingeben, sich widmen.
b) sich einem Tun, einer Beschäftigung hingeben:
sie pflegte die Musik.
3. <+ zu + Infinitiv> die Gewohnheit haben, etwas Bestimmtes zu tun:
sie pflegt zum Essen Wein zu trinken.

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pfle|gen 〈V. 190; hat
I 〈V. tr.〉
1. jmdn. \pflegen fürsorglich behandeln, betreuen, für jmds. Wohl sorgen (Kranke)
2. etwas \pflegen
2.1 sorglich, pfleglich behandeln (Blumen)
2.2 sich bemühen, etwas aufrechtzuerhalten (Beziehungen, Freundschaften)
2.3 〈veraltet〉 betreiben, sich mit etwas anhaltend beschäftigen (Kunst, Wissenschaft)
3. etwas (zu tun) \pflegen gewohnheitsmäßig tun
● seine Freundschaften muss man \pflegen; Geselligkeit \pflegen 〈veraltet〉 gern G. haben, oft Gäste haben u. zu Gast bei anderen sein; seinen Stil \pflegen seinen S. ständig üben u. verbessern; Umgang mit jmdm. \pflegen mit jmdm. verkehren ● er pflegt morgens zeitig aufzustehen; wie es zu gehen pflegt wie es eben geht, wie es immer ist; mein Großvater pflegte zu sagen: „...!“ sagte häufig ... ● ein gepflegter Garten, Park, Haushalt, eine gepflegte Wohnung; gepflegter Stil guter, sorgfältiger S.; er sieht sehr gepflegt aus, ist sehr gepflegt er kleidet sich gut, u. man sieht, dass er Körperpflege treibt; der Garten, der Hund ist gut gepflegt sehr ordentlich u. sauber gehalten
II 〈V. refl.〉 sich \pflegen
1. Körper-, Schönheitspflege treiben
2. gut essen u. trinken u. nicht zu viel arbeiten
III 〈mit Gen.; veraltet; poet. noch stark konjugiert; in bestimmten Wendungen〉 eines Amtes \pflegen ein Amt versehen; mit jmdm. Rats \pflegen sich mit jmdm. beraten; wir haben Rats gepflogen; der Ruhe \pflegen sich ausruhen
[<ahd. plegan „für etwas sorgen, sich einer Sache annehmen, behüten, betreiben, versprechen, verbürgen“ <westgerm. *plegan „sich für etwas einsetzen“; → Pflicht]

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pfle|gen <sw. u. st. V.; hat [mhd. pflegen, ahd. pflegan, urspr. = für etw. einstehen, sich für etw. einsetzen; H. u.]:
1. <sw. V.>
a) sich sorgend um jmdn. [der krank, gebrechlich ist] bemühen, um ihn in einen möglichst guten [gesundheitlichen] Zustand zu bringen od. darin zu erhalten:
jmdn. aufopfernd p.;
sie hat viele Kranke gesund gepflegt;
b) zur Erhaltung eines guten Zustands mit den erforderlichen Maßnahmen behandeln:
die Haare p.;
den Rasen p;
Daten p. (auf aktuellem Stand halten).
2. <sw. V.; veraltet, geh. als st. V.> sich um die Förderung od. [Aufrecht]erhaltung von etw. Geistigem [durch dessen Betreiben, Ausübung] bemühen, sich dafür einsetzen:
Geselligkeit p.;
die Sprache p.;
er pflog seine Freundschaften.
3. <sw. V.; mit Inf. + zu> die Gewohnheit haben, etw. Bestimmtes zu tun; gewöhnlich, üblicherweise etw. Bestimmtes tun:
er pflegt zum Essen Wein zu trinken;
wie man zu sagen pflegt.

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pfle|gen <sw. u. st. V.; hat [mhd. pflegen, ahd. pflegan, urspr. = für etw. einstehen, sich für etw. einsetzen; H. u.]: 1. <sw. V.> a) sich sorgend um jmdn. [der krank, gebrechlich o. Ä. ist] bemühen, um ihn in einen möglichst guten [gesundheitlichen] Zustand zu bringen od. darin zu erhalten: jmdn. aufopfernd, bis zum Tode p.; sie hat viele Kranke gesund gepflegt; das sog. Elternrecht, ... ihre Kinder zu p. und zu erziehen (Fraenkel, Staat 129); b) zur Erhaltung eines guten Zustands mit den erforderlichen Maßnahmen behandeln: seinen Körper, sein Äußeres, die Haut, die Haare, Fingernägel p.; den Rasen, die Anlagen p.; die sesshaften Bauern mussten größtes Interesse daran haben, ihren natürlichen Lebensraum auf Dauer zu erhalten und zu p. (Gruhl, Planet 42); du musst dich mehr p. (mehr für deine Gesundheit, dein Äußeres tun). 2. <sw. V.; veraltet, geh. als st. V.> a) sich um die Förderung od. [Aufrecht]erhaltung von etw. Geistigem [durch dessen Betreiben, Ausübung] bemühen, sich dafür einsetzen: Verbindung mit jmdm., Beziehungen [zu bestimmten Kreisen] p.; Geselligkeit p.; Kontakte p.; die internationale Zusammenarbeit p.; die Sprache, Künste und Wissenschaften p.; er pflog seine Ideen; der Vierte hat vielleicht ... mit Danton ... Freundschaft gepflogen (St. Zweig, Fouché 65); so sehr Ferri eine gewisse Lässigkeit im Auftreten pflegte (an den Tag legte; Hartung, Junitag 7); b) (geh. veraltet) sich einem Tun, einer Beschäftigung hingeben: eines Briefwechsels p.; der Ruhe, der Selbstbetrachtung p.; ∙ sein Herr zum Mindesten pflog lange Unterredungen mit ihm (Ebner-Eschenbach, Krambambuli 5). 3. <sw. V.; mit Inf. + zu> die Gewohnheit haben, etw. Bestimmtes zu tun; gewöhnlich, üblicherweise etw. Bestimmtes tun: er pflegt zum Essen Wein zu trinken; wie man zu sagen pflegt; nun pflegt gesagt zu werden, dass ...; solche Meinungsverschiedenheiten pflegen zwischen ihnen von Zeit zu Zeit aufzutreten; im Alter pflegen sich die Gipfel abzurunden (Mantel, Wald 18).

Universal-Lexikon. 2012.