Akademik

warten
ausharren; ausdauern; beharren; gedulden; harren; in Geduld üben; (sich) einreihen; (sich) anstellen; Schlange stehen (umgangssprachlich); anstehen

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war|ten ['vartn̩], wartete, gewartet:
1. <itr.; hat (jmdn., etwas) erwarten und deshalb an demselben Ort bleiben, bis er kommt oder etwas eintritt:
im Foyer [auf jmdn.] warten; ich habe schon eine Stunde [auf dich] gewartet; auf den Bus warten; [an der Ampel stehen und] auf Grün warten; ich kann warten (ich habe Zeit, ich kann mich gedulden).
Syn.: abwarten, ausharren, durchhalten, sich gedulden, harren (geh.), lauern.
Zus.: erwarten.
2. <itr.; hat (das Eintreffen einer Person, einer Sache) [mit Ungeduld] erwarten:
auf das Ergebnis der Untersuchung warten; auf einen Studienplatz warten; auf ihre Rückkehr warten; er wartet nur auf eine Gelegenheit, sich zu rächen.
Syn.: entgegensehen, erwarten.
3. <tr.; hat (Technik) (an etwas) Arbeiten ausführen, die zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Zeit zu Zeit notwendig sind:
die Maschine, die Heizung regelmäßig warten [lassen]; die ganze Anlage kann von einer einzigen Person gewartet werden.
Syn.: betreuen, pflegen, unterhalten.
 
• warten/erwarten
Warten [auf] bedeutet eine Zeit lang eine Tätigkeit verschieben oder einen Platz nicht verlassen, um dem Eintritt eines Ereignisses, dem Beginn eines Vorganges oder dem Kommen eines Menschen entgegenzusehen:
– Ich warte auf eine Antwort!
– Er wartete, bis es dunkel wurde, auf ihre Rückkehr.
Während bei »warten« also im Vordergrund steht, dass absichtlich keine Veränderung stattfindet, dass ein gewisser Stillstand eintritt, wird bei erwarten betont, dass man fest mit dem Eintreffen eines Ereignisses oder einer Person rechnet. So wird in dem Satz
– Sie erwartet ihren Freund um 9 Uhr vor dem Bahnhof
ausgedrückt, dass sie fest davon ausgeht, ihren Freund um 9 Uhr vor dem Bahnhof zu treffen, in der Zwischenzeit kann sie sich jedoch mit ganz anderen Dingen beschäftigen.

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wạr|ten1 〈V. intr.; hat
1. verweilen, bis jmd. kommt od. etwas eintritt, sich gedulden
2. verweilen u. Kommendes od. jmdn., der kommen soll, herbeiwünschen
3. für Kommendes od. einen Kommenden bereit sein
4. zögern, verharren
● na, warte! (wenn ich dich erwische!) (leichte Drohung); warte einen Augenblick! ● hinter der nächsten Ecke wartet vielleicht schon der Tod; komm schnell, der Zug wartet nicht! ● das kann \warten das hat Zeit; da kannst du \warten, bis du schwarzwirst! 〈fig.; umg.; scherzh.〉 das wird nie passieren, egal, wie lange du wartest; kann ich gleich darauf (auf Erledigung, auf Antwort usw.) \warten?; er lässt lange auf sich \warten es dauert lange, bis er kommt; die Wirkung ließ nicht auf sich \warten die Wirkung erfolgte sofort; er hat mich \warten lassen; wie lange soll ich denn noch \warten? ● schmerzlich, sehnsüchtig, ungeduldig \warten; stundenlang, tagelang \warten ● auf jmdn. od. etwas \warten; warte auf mich!; daheim wartete eine Überraschung auf ihn; auf den habe ich gerade noch gewartet! 〈umg.; iron.〉 der kommt mir wirklich ungelegen; auf den Tod \warten; auf ein Zeichen \warten; ich habe lange (auf dich) gewartet; da kannst du lange \warten!; ich kann nicht länger \warten; wir wollen mit dem Essen noch etwas \warten; nach langem Warten war es endlich so weit [<mhd., ahd. warten „ausschauen, aufpassen; erwarten“ <aengl. weardian „warten, hüten; bewohnen“; → Warte]
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wạr|ten2 〈V. tr.; hat
1. etwas \warten durch regelmäßige Prüfung u. ggf. vorgenommene Reparaturen instand halten
2. 〈veraltet〉 etwas od. jmdn. \warten pflegen, betreuen, für etwas od. jmdn. sorgen
● Blumen, Kinder, Kranke \warten 〈veraltet〉; eine Maschine \warten [<mhd. warten „auf etwas achtgeben“; → Wärter]

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wạr|ten <sw. V.; hat [mhd. warten, ahd. wartēn = ausschauen, aufpassen, erwarten, zu Warte, also eigtl. = Ausschau halten]:
1.
a) dem Eintreffen einer Person, einer Sache, eines Ereignisses entgegensehen, wobei einem oft die Zeit besonders langsam zu vergehen scheint:
geduldig, sehnsüchtig, vergeblich auf etw. w.;
ich warte schon seit sechs Wochen auf Post von ihr, auf ihre Rückkehr;
es war nicht nett, sie so lange auf eine Antwort w. zu lassen;
auf einen Studienplatz w.;
er wartet nur auf eine Gelegenheit, sich zu rächen;
auf diese Ankündigung habe ich schon lange gewartet (ich habe sie vorausgesehen, geahnt);
der Erfolg lässt noch auf sich w. (ist bislang nicht erreicht worden);
die Katastrophe ließ nicht lange auf sich w. (es kam bald zur Katastrophe);
auf Typen wie dich haben wir hier gerade gewartet! (salopp iron.; dich brauchen wir hier gar nicht);
worauf wartest du noch? (warum handelst du nicht?);
worauf warten wir noch? (lass[t] uns handeln!);
sie warten nur noch auf ihren Tod (erwarten nichts mehr vom Leben);
<auch o. Präp.-Obj.> (ugs.:) der soll ruhig/kann w.;
da kannst du lange w./wirst du vergebens w. (ugs.; das, worauf du wartest, wird nicht eintreffen);
na, warte! (ugs.; du kannst dich auf etwas gefasst machen);
<veraltet mit Gen.:> einer Antwort w.;
<subst.:> zermürbendes Warten;
Ü das Essen kann w. (damit ist es nicht so eilig);
b) sich, auf jmdn., etw. wartend (1 a), an einem Ort aufhalten u. diesen nicht verlassen:
am Hintereingang, im Foyer [auf jmdn.] w.;
warte hier, ich bin gleich zurück;
auf den Bus w.;
[an der Ampel stehen und] auf Grün w.;
ich werde mich in das Café setzen und dort w., bis du wiederkommst;
beeilt euch, der Zug wartet nicht!;
die Reifen können wir sofort montieren, Sie können gleich [darauf] w.;
warten Sie, bis Sie aufgerufen werden!;
er stieg in das wartende Taxi;
warte mal (einen Augenblick Geduld bitte!), es fällt mir gleich ein;
zu Hause wartete eine Überraschung auf uns (erlebten wir, als wir eintrafen, eine Überraschung);
das Buch wartet darauf, dass du es abholst (liegt für dich zur Abholung bereit);
<veraltet mit Gen.:> dort wartete ihrer eine neue Überraschung;
c) etw. hinausschieben, zunächst noch nicht tun:
sie wollen mit der Heirat noch [ein paar Monate, bis nach seinem Examen] w.;
sie wird so lange w. (zögern), bis es zu spät ist;
wir wollen mit dem Essen w., bis alle da sind.
2. [aus der mhd. Bed. »auf etw. achthaben«]
a) (veraltend) sich um jmdn., etw. kümmern, für jmdn., etw. sorgen; pflegen, betreuen:
Kranke, Kinder, Pflanzen w.;
b) (Technik) (an etw.) Arbeiten ausführen, die zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Zeit zu Zeit notwendig sind:
die Maschine, das Gerät, das Auto muss regelmäßig gewartet werden;
wann ist die Batterie zuletzt gewartet worden?;
c) (selten) (eine Maschine, eine technische Anlage) bedienen:
die ganze Anlage kann von einer einzigen Person gewartet werden.

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wạr|ten <sw. V.; hat [mhd. warten, ahd. wartēn = ausschauen, aufpassen, erwarten, zu ↑Warte, also eigtl. = Ausschau halten; 2: aus der mhd. Bed. „auf etw. Acht haben“]: 1. a) dem Eintreffen einer Person, einer Sache, eines Ereignisses entgegensehen, wobei einem oft die Zeit besonders langsam zu vergehen scheint: geduldig, sehnsüchtig, vergeblich auf etw. w.; ich warte schon seit sechs Wochen auf Post von ihm, auf seine Rückkehr; es war nicht nett, sie so lange auf eine Antwort w. zu lassen; auf einen Studienplatz w.; er wartet nur auf eine Gelegenheit, sich zu rächen; ... warteten alle darauf, dass ich endlich zu erzählen anfinge (Jens, Mann 134); Alle warteten gespannt, was ich wohl tun würde (Nossack, Begegnung 377); darauf habe ich schon lange gewartet (das habe ich vorausgesehen, geahnt); der Erfolg lässt noch auf sich w. (ist bislang nicht erreicht worden); die Katastrophe ließ nicht lange auf sich w. (es kam bald zur Katastrophe); auf Typen wie dich haben wir hier gerade gewartet! (salopp iron.; dich brauchen wir hier gar nicht); worauf wartest du noch? (warum handelst du nicht?); worauf warten wir noch? (lass[t] uns handeln!); sie warten nur noch auf ihren Tod (erwarten nichts mehr vom Leben); <auch o. Präp.-Obj.:> Wir können w., die Zeit läuft für uns (Dönhoff, Ära 47); der soll ruhig/kann w. (ugs.; ihn können wir ruhig warten lassen); da kannst du lange w./wirst du vergebens w. (ugs.; das, worauf du wartest, wird nicht eintreffen); na, warte! (ugs.; du kannst dich auf etwas gefasst machen); <veraltet mit Gen.:> einer Antwort w.; ... mit dem Ausdruck eines, der ... seine Pflicht getan und nun der Dinge wartet, die da kommen sollen (Maass, Gouffé 323); Ü das Essen kann w. (damit ist es nicht so eilig); <subst.:> Aber alles war besser als das zermürbende Warten auf jene unbekannte Stunde (Lederer, Bring 161); b) sich, auf jmdn., etw. wartend (1 a), an einem Ort aufhalten u. diesen nicht verlassen: am Hintereingang, im Foyer [auf jmdn.] w.; warte hier, ich bin gleich zurück; auf den Bus w.; [an der Ampel stehen und] auf Grün w.; ich werde mich in das Café setzen und dort w., bis du wiederkommst; beeilt euch, der Zug wartet nicht!; die Reifen können wir sofort montieren, Sie können gleich [darauf] w.; warten Sie, bis Sie aufgerufen werden!; Hallo, warten Sie einen Moment! (bleiben Sie einen Moment stehen!; Schnabel, Marmor 148); er stieg in das wartende Taxi; warte mal (einen Augenblick Geduld bitte!), es fällt mir gleich ein; Ü zu Hause wartete eine Überraschung auf uns (erlebten wir, als wir eintrafen, eine Überraschung); das Buch wartet darauf, dass du es abholst (liegt für dich zur Abholung bereit); ... aber der Infrastrukturaufgaben warten ... noch viele (sind noch viele zu bewältigen; NZZ 25. 10. 86, 34); <veraltend mit Gen.:> In Holland wartete ihrer eine neue Enttäuschung (sollten sie eine neue Enttäuschung erleben; Nigg, Wiederkehr 47); ∙ da saß ein Mann und wartete der Fähre (Schiller, Tell II, 2); c) etw. hinausschieben, zunächst noch nicht tun: sie wollen mit der Heirat noch [ein paar Monate, bis nach seinem Examen] w.; er wird so lange w. (zögern), bis es zu spät ist; Hurry wartete bis zum letzten Augenblick (handelte erst im letzten Augenblick; Hausmann, Abel 99); wir wollen mit dem Essen w., bis alle da sind; Allzu lange ... dürfen Sie mit Ihrer Antwort jetzt aber nicht mehr w., sonst ... (Geissler, Wunschhütlein 104). 2. a) (veraltend) sich um jmdn., etw. kümmern, für jmdn., etw. sorgen; pflegen, betreuen: Kranke, Kinder, Pflanzen w.; Bienen brachten ihm Honig, die Ziege Amalthea bot ihm das Euter, die Nymphen warteten ihn (Ceram, Götter 77); Wenn ein Pferd sich ... wie toll benimmt, so wird es mit besonderer Sorgfalt gewartet, bekommt die weichsten Bandagen, die besten Reiter (Musil, Mann 242); ∙ <mit Gen.:> die Hälfte sollte bei den Buchen schaffen, die andere Hälfte Haber säen und des Viehes w. (Gotthelf, Spinne 38); ich habe meines Amtes schlecht gewartet (Storm, Schimmelreiter 140); b) (Technik) (an etw.) Arbeiten ausführen, die zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Zeit zu Zeit notwendig sind: die Maschine, das Gerät, das Auto muss regelmäßig gewartet werden; wann ist die Batterie zuletzt gewartet worden?; nebenbei haben die Feuerwehrmänner den Gerätepark gewartet (Fels, Kanakenfauna 51); c) (selten) (eine Maschine, eine technische Anlage) bedienen: die ganze Anlage kann von einem einzigen Mann gewartet werden.

Universal-Lexikon. 2012.