Akademik

Pinguine
I
Pịnguine
 
[Herkunft unsicher], Singular Pịnguin der, -s, Spheniscifọrmes, Ordnung der Vögel mit 16 Arten, die von der Antarktis nordwärts bis Neuseeland, Südaustralien, zum südlichen Afrika und bis nach Südamerika (nördlichstes Brutgebiet auf den Galápagosinseln) verbreitet sind. Die 40-122 cm großen Pinguine sind flugunfähig und ausgezeichnet an das Leben im Wasser angepasst. Ihre Flügel sind zu Flossen umgebildet, die für den Antrieb beim Schwimmen und Tauchen sorgen. Die größeren Arten können unter Wasser kurzzeitig Geschwindigkeiten von über 50 km/h erreichen, Kaiserpinguine tauchen bis 260 m tief. Fische, Kopffüßer und Krebstiere bilden die Hauptnahrung. An Land müssen die Pinguine wegen der weit hinten ansetzenden Füße aufrecht gehen, sie können auf Schnee oder Eis auf dem Bauch »rodeln«, indem sie sich mit Flügeln und Füßen abstoßen. Sie brüten in oft großen Kolonien; das Nest aus Steinchen und Pflanzenteilen steht offen auf dem Boden, in Felsspalten oder in Erdhöhlen. Königs- und Kaiserpinguine bauen kein Nest, sie halten das einzige Ei auf den Füßen und bedecken es mit einer Falte der Bauchhaut. Die Bebrütung dauert je nach Art 33-64 Tage, wobei sich die Eltern in einem Turnus von 1-2,5 Wochen ablösen. Nur beim Kaiserpinguin brütet das Männchen allein, es verliert dabei etwa ein Drittel seines Gewichts.
 
Fossile Pinguine sind seit dem Obereozän, seit rd. 55 Mio. Jahren, bekannt, darunter gab es Riesenformen von 1,5 m Standhöhe; alle stammen von der Südhalbkugel. Als urtümlichste unter den heutigen Arten wird oft der seltene, auf Neuseeland brütende Gelbaugenpinguin (Megadyptes antipodes) angesehen. Die größten rezenten Pinguine sind die Großpinguine (Aptenodytes) mit dem Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri; Größe 115 cm) und dem Königspinguin (Aptenodytes patagonica; Größe 95 cm). Die Schopfpinguine (Eudyptes) bilden mit fünf Arten die umfangreichste Gattung; sie zeichnen sich durch verlängerte gelbe Schmuckfedern an den Kopfseiten aus. Zur Gattung Pygoscelis gehört neben zwei weiteren Arten der Adeliepinguin, zur Gattung Speniscus unter anderem der Magellanpinguin.
II
Pinguine
 
Pinguine sind flugunfähige Meeresvögel, von denen es 18 verschiedene Arten gibt, die in der Antarktis, in Südaustralien, Südamerika, Neuseeland und Südafrika zu finden sind. Die Pinguine sind vorzüglich an das Leben am Rand des Wassers angepasst und fressen hauptsächlich Weichtiere, Fische und Krebse. Die Körper der Pinguine sind fast gleichmäßig mit schuppenförmigen Federn bedeckt. Sie haben Flügel, die zu Flossen umgebildet sind und die sie als Ruder benutzen. Ein dickes Unterhautfettpolster dient ihnen als Wärmeschutz und die Füße sind mit Schwimmhäuten versehen. Sie können bis zu 260 Meter tief tauchen. An Land stehen die Pinguine wegen ihrer weit hinten ansetzenden Füße aufrecht und benutzen den Schwanz als Stütze. Sie brüten meist in großen Kolonien auf Inseln, nur der Kaiserpinguin legt seine Eier auch auf dem Meereseis ab. Das Gelege der kleineren Arten besteht aus zwei Eiern, das der größeren aus einem. Außer dem Kaiser- und dem Königspinguin, die ihr Ei mit einer Falte der Bauchhaut bedecken, bauen alle Pinguinarten ein Nest. Der Kaiserpinguin ist mit 1,15 Meter Höhe der größte heute lebende Pinguin. Hauptfeinde der Pinguine sind der Seeleopard, der Zahnwal und die Pelzrobbe.
 
 Biologie der Pinguine
 
Die Entwicklung der Pinguine begann schätzungsweise vor etwa 65 Millionen Jahren. Die ältesten Pinguinfossilien, die bisher gefunden wurden, sind 55 Millionen Jahre alt, die größten von ihnen waren bis zu 1,70 Meter groß. Früher gab es mehr Pinguinarten als heute; die etwa 20 fossilen Arten sind inzwischen ausgestorben. In Neuseeland wurden die meisten Fossilien gefunden, vereinzelte auch in Südafrika und Nordaustralien. Pinguine stammen eher von fliegenden als von flugunfähigen Vorfahren ab, denn die Flossen sind im Laufe der Evolution aus den Flügeln entstanden. Untersuchungen der Knochenstruktur und der Zusammensetzung der Proteine haben gezeigt, dass Pinguine eher mit Sturmschwalben und Albatrossen verwandt sind als mit anderen Vögeln. Im Laufe ihrer Entwicklung haben die Pinguine das Fliegen verlernt.
 
Körperbau und Besonderheiten
 
Pinguine sind zwischen 40 und 120 Zentimeter groß, am Rücken relativ dunkel und am Bauch weiß. Sie sind dem Leben im Wasser sehr gut angepasst: Da sie ihr Dasein etwa zur Hälfte im Wasser verbringen - also viel länger als die meisten Seevögel - müssen sie gegen Wärmeverluste besonders gut isoliert sein. Ihr Körper ist bis auf Schnabel, Füße und Bruttasche gleichmäßig mit Federn bedeckt. Auf jeden Quadratzentimeter Körperoberfläche kommen etwa zwölf Federn, die so gebogen und nebeneinander angeordnet sind, dass ein dachziegelartiges Muster entsteht, das für Wasser undurchdringlich ist. Am Unterteil des Federschafts sitzen dunige Büschel, die sich zu einem »Unterhemd« zusammenschließen, das Luft dicht über der Haut festhält und damit zusätzlichen Wärmeschutz bietet. Die Haut selbst ist dick und mit einer zwei bis drei Zentimeter starken Fettschicht unterlegt, die zugleich als Nahrungsreserve und als zusätzliche Wärmeisolation dient. An Land können die Pinguine durch Aufrichtung der Federn die Isolationswirkung noch verstärken.
 
Pinguine müssen einen hohen Temperaturunterschied bewältigen, denn die Wassertemperatur kann bis zu 40 Grad Celsius tiefer sein als die Körpertemperatur. Ein Mensch könnte unter solchen Bedingungen nicht länger als zehn Minuten überleben, aber Pinguine gleichen den Wärmeverlust durch vermehrte Bewegung aus und erzeugen dadurch mehr Stoffwechselwärme. Wenn sie sich allerdings zu lebhaft bewegen, wie etwa bei der Balz, beim Kampf oder beim Laufen, können sie überschüssige Wärme nicht schnell genug über ihr Federkleid abgeben. Es kann dann in seltenen Fällen zu einer Art Ohnmacht kommen, die aber wieder aufhört, sobald die Stresssituation vorbei ist. Um eine solche Überhitzung zu vermeiden, sperren die Pinguine den Schnabel auf und lassen schnell Luft über die feuchte Schnabelinnenseite hinein, um sich abzukühlen. Die Flossen und Füße, die reich mit Blutgefäßen ausgestattet sind, können mit Blut voll gepumpt werden, wodurch bei starker Aktivität die Wärmeabgabe gesteigert wird.
 
Ernährung und Jagdverhalten
 
Sämtliche Pinguinarten ernähren sich überwiegend von Plankton, Krill (einem kleinen, krabbenähnlichen Tier) und anderen Krebs- und Krustentieren sowie von kleinen Fischen. Einige Arten, wie etwa die Kaiser- und Königspinguine, nehmen auch etwas größere Fische und Tintenfische zu sich, die sie tauchend in großer Tiefe erbeuten. Pinguine schwimmen direkt in einen Schwarm Fische hinein und bewegen sich dort im Zickzack hin und her. Dabei schnappen sie sich alles, was ihnen vor den Schnabel kommt. Die Seiten des Schnabels sind sehr scharf; am Ende befindet sich zusätzlich noch ein spitzer Haken, sodass Pinguine die glitschige Beute gut festhalten und töten können. Ihre Nahrung finden Pinguine in einer Tiefe zwischen 10 und 50 Metern. Die Beute wird noch unter Wasser heruntergeschluckt, nur besonders große Beute wird erst an der Wasseroberfläche gefressen. Kaiserpinguine können bei einem Beutezug bis zu 20 Kilogramm fressen, können aber nur ein Viertel davon auf einmal in ihrem Magen unterbringen. Folglich müssen sie ihre Nahrung sehr schnell verdauen. Sie verarbeiten ihren gesamten Mageninhalt in weniger als sechs Stunden. Sie können den Verdauungsvorgang aber auch zeitweise abschalten und unverdaute Nahrung zur Fütterung ihrer Jungen im Magen zurückhalten. Ihre Jagd richten die Pinguine nach der Helligkeit. Je heller es ist, desto tiefer tauchen sie, bei Dunkelheit jagen sie näher an der Wasseroberfläche. Die Tauchtiefe steht offenbar in Zusammenhang mit dem Körpergewicht. So tauchen Kaiserpinguine bis zu 260 Meter, die kleineren Brillenpinguine bis zu 130 Meter und die Zwergpinguine bis etwa 20 Meter Tiefe. Zur Flüssigkeitsaufnahme fressen Pinguine manchmal Schnee, trinken aber auch das salzhaltige Meerwasser. Die Salzdrüsen, die sich dicht am Kopf befinden, scheiden das überflüssige Salz wieder aus. Die klare Flüssigkeit, die abgesondert wird, läuft aus den Nasenlöchern heraus und tropft von der Schnabelspitze auf den Boden.
 
Fortbewegung und Sehvermögen
 
Pinguine tauchen meist dicht unter der Wasseroberfläche. Dabei können sie eine Geschwindigkeit bis 50 Kilometer pro Stunde erreichen. Nur Kopf, Hals und Rücken schauen heraus. Sie tauchen nur selten länger als zwei bis drei Minuten, da das wärmende Luftpolster in ihrem Gefieder dem Körper einen Auftrieb gibt, der für ein längeres Tauchen nicht günstig ist; lediglich die großen Arten können bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben. Die weit hinten am Körper angesetzten Beine dienen beim Schwimmen und Tauchen als Höhenruder und der kurze Stummelschwanz als Seitenruder. Wenn die Pinguine das Wasser verlassen, gehen sie entweder das letzte Stück aufgerichtet zu Fuß oder sie schießen wie ein Pfeil aus dem Wasser, um auf einem Felsen oder einer Eisscholle zu landen. Auf Schnee oder Eis können die Pinguine auch auf dem Bauch robben, indem sie sich mit den Füßen und Flügeln abstoßen.
 
Unter Wasser haben die Pinguine ihre Augen weit geöffnet und vertrauen auf deren Sehschärfe und Lichtempfindlichkeit, die der einer Eule gleichen. Es ist für die Pinguine relativ egal, ob sie an Land oder im Wasser sehen, denn die Tiere haben eine nur gering gewölbte Hornhaut, und den Rest gleichen sie mit der Linse im Auge aus. Allerdings ist der Sehwinkel der Pinguine durch die geringe Hornhautwölbung stark reduziert, im Wasser beträgt er nur etwa 17 Grad. Indem aber die Pinguine den Kopf drehen, erreichen sie einen Sehwinkel von 80 Grad, sodass sie unter Wasser ausgezeichnet jagen können.
 
 Fortpflanzung und Aufzucht
 
Fast immer nisten Pinguine mit dem gleichen Partner. Da die Partner den Winter getrennt voneinander verbringen, müssen sie sich zu Beginn der Brutsaison durch lautes Rufen erst einmal wieder finden. Es kommt immer wieder zu Kämpfen, wenn Junge, die zum ersten Mal brüten, oder Pinguine, deren Partner gestorben ist, zu entscheiden versuchen, wer zu wem gehört. Nachdem jeder seinen Partner und den geeigneten Platz gefunden hat, begatten sich die Pinguine. Dabei klettert das Männchen auf den Rücken des Weibchens. Sobald die richtige Stelle auf dem Rücken gefunden ist, hebt sie ihre Schwanzfedern zur Seite und er drückt seine Öffnung gegen ihre. Wenige Tage nach der Befruchtung werden die Eier gelegt. Die Pinguine brüten in meist sehr großen Kolonien. Die Kaiser- und Königspinguinweibchen legen jeweils nur ein einziges, etwa elf Zentimeter großes Ei. Da es dort, wo diese beiden Pinguinarten leben, kein Nistmaterial gibt, bauen sie kein Nest. Stattdessen hebt das Männchen das Ei mit seinem Schnabel auf seine Füße, wo es in der Bauchfalte ausgebrütet wird. In der Bauchfalte wird auch das Junge transportiert, bis es flügge ist. Alle übrigen Pinguinarten bauen Nester aus Blättern, kleinen Steinen, Moosbüscheln und Zweigen auf dem Boden oder unmittelbar darüber auf einer leichten Anhöhe. In jedes Nest werden zwei Eier gelegt. Brillen- und Zwergpinguine können in Ausnahmefällen auch drei Eier legen. Die Bebrütung dauert je nach Art zwischen 32 und 68 Tagen. Je größer das Ei ist, desto länger muss gebrütet werden. Während bei den Kaiser- und Königspinguinen ausschließlich die Männchen brüten, wechseln sich bei den anderen Arten die Elterntiere in der Betreuung des Geleges etwa alle zwei Wochen ab. Sie schützen die Eier vor Unterkühlung und vor den Raubmöwen. Nach der Eiübergabe verlässt das Kaiserpinguinweibchen die Brutkolonie, um seine Fettreserven aufzufüllen. Wenn das Küken geschlüpft ist, sind die Weibchen pünktlich zur ersten Mahlzeit wieder da. Nun verlassen die Männchen die Brutkolonie, um ihre Fettreserven aufzufüllen. Bei den übrigen Pinguinarten dauert der Wechsel während der Brut nur zwischen einem und 14 Tagen, wobei immer das Männchen die erste Schicht übernimmt. Wenn ein Partner nicht rechtzeitig zum Wechseln erscheint, wartet der andere bis zu drei Wochen. Dann sind seine Fettreserven aufgebraucht. Er gibt die Brutstelle auf, um auf Nahrungssuche zu gehen.
 
Wenn die Pinguinküken schlüpfen, sind sie blind, hilflos und mit einem weichen Flaum bedeckt. Nach wenigen Stunden können sie allerdings bereits die Augen öffnen und die Köpfe heben, um nach Nahrung zu verlangen. Wenige Tage später können sie dann schon einige Schritte laufen. Bei Pärchen mit zwei Küken wird zuerst das stärkere von beiden gefüttert, danach das schwächere. Bei den meisten Arten dauert die Aufzucht der Jungen 55 bis 100 Tage, lediglich bei den Königspinguinen 13 Monate. Wenn die Küken flügge sind, gehen sie das erste Mal ins Wasser.
 
 Die wichtigsten Arten
 
Es gibt 18 verschiedene Pinguinarten, die in der Antarktis, in Südaustralien, Südamerika, Neuseeland und Südafrika zu finden sind. Auf dem antarktischen Kontinent leben nur zwei Arten, die nördlichsten Kolonien kommen auf den Galapagosinseln vor. Die Standorte sind dadurch ausgezeichnet, dass sich die Wassertemperatur im gesamten Jahr nur sehr wenig ändert; diese Bedingung ist für Pinguine wichtig, da sie sich wegen ihres sehr gut isolierenden Gefieders nur schwer auf kurzfristige Temperaturänderungen einstellen können. Gemeinsam ist allen Pinguinarten, dass sie ausgezeichnet an das Leben im Wasser angepasst sind und sich hauptsächlich von Plankton, Krill, Weichtieren, Fischen und Krebsen ernähren.
 
Kaiserpinguin
 
Der Kaiserpinguin hat eine schwache orangefarbene Färbung am Hals. Mit 115 Zentimetern ist er nicht nur der größte Pinguin, sondern auch der größte Tauchvogel der Welt; erwachsene Tiere wiegen etwa 30 Kilogramm. Die etwa 20 Brutkolonien sind um die Antarktis in Küstennähe verteilt. Im Alter von drei bis sechs Jahren pflanzen sich Kaiserpinguine zum ersten Mal fort. Anfang April beginnt die Balz- und Paarungszeit, im Mai oder Juni, im antarktischen Winter, beginnen sie mit der Brut, damit ihre Küken bis zum Januar (Hochsommer) genügend Zeit haben, um flügge zu werden. Das Küken der Kaiserpinguine hat einen grauen Flaum, ein schwarzes Köpfchen und einen weißen Ring unter den Augen.
 
Königspinguin
 
Der Königspinguin zählt zur gleichen Gattung wie der Kaiserpinguin, ist allerdings dünner und hat einen langen Schnabel. Er ist der zweitgrößte Vertreter der Pinguine und bringt es auf etwa 95 Zentimeter Höhe. Königspinguine haben im Vergleich zu Kaiserpinguinen eine farbigere Zeichnung des Kopfes. Ein ausgewachsenes Exemplar wiegt zwischen 10 und 20 Kilogramm; das Verbreitungsgebiet sind die antarktischen und die subantarktischen Inseln. Der Königspinguin brütet erstmals im Alter von sechs Jahren und dann alle zwei Jahre. Die Aufzucht der Jungen dauert bei den Königspinguinen 13 Monate, einen Monat länger als bei den Kaiserpinguinen, da ihr Küken langsamer wächst.
 
Adeliepinguin
 
Die am weitesten verbreitete und häufigste Pinguinart ist der Adeliepinguin. Es gibt etwa 40 Millionen Adeliepinguine rund um die Antarktis. Den etwa 55 Zentimeter großen und zwischen vier und fünf Kilogramm schweren Pinguin kann man leicht an seinem schwarzen Kopf, den weißen Ringen um die Augen und dem schwarzen Schnabel erkennen, der an seiner Wurzel mit schwarzen Federn bedeckt ist. Der Adeliepinguin ist der typische Pinguin schlechthin, wie man ihn von zahlreichen Zeichnungen, Fotos und Filmen kennt. Er legt sich beim Brüten hin und wärmt in seiner Brutfalte zwei Eier. Die Küken der Adeliepinguine sind am Anfang grau und werden später braun. Erst danach nehmen sie die Farben der Erwachsenen an.
 
Eselspinguin
 
Der etwa 58 Zentimeter große und zwischen fünf und sieben Kilogramm schwere Eselspinguin ist verwandt mit dem Adeliepinguin, hat aber einen dickeren Bauch. Auf dem Kopf hat er einen weißen Streifen und sein Schnabel ist leuchtend orange, ebenso die Füße. Eselspinguine pflanzen sich im Alter von drei bis vier Jahren erstmals fort. Sie legen zwei weiße Eier, aus denen sich die Küken ohne elterliche Hilfe befreien müssen. Haben sie das geschafft, wachsen sie schnell heran. Sie haben bereits die gleiche Färbung wie die Eltern. Das Verbreitungsgebiet des Eselspinguins umfasst die Antarktische Halbinsel, die Subantarktis und die Falklandinseln.
 
Gelbaugenpinguin
 
Der im südlichen Neuseeland lebende Gelbaugenpinguin brütet als einziger Pinguin nicht in Kolonien und hält sich das ganze Jahr über in seinem Brutgebiet auf. Die Pärchen brüten im dichten Unterholz. Sie sind sehr scheu, ruhig und verabscheuen lange Wanderungen. Sie legen jedes Frühjahr zwei Eier, die sie allerdings nur dann ausbrüten, wenn sie ungestört bleiben. Die bernsteinfarbenen Augen dieser Pinguinart sind von einem gelben Streifen umgeben, der den Kopf umspannt. Von Größe und Statur haben Gelbaugenpinguine große Ähnlichkeit mit Eselspinguinen.
 
Macaroni- oder Goldschopfpinguin
 
Den Namen Goldschopfpinguin hat diese Art wegen der auffälligen gelben Federn über den Augen. Der Goldschopfpinguin ist etwa 55 Zentimeter groß, wiegt etwa 4,5 Kilogramm, lebt auf den Inseln der Subantarktis und ist ein Felsenkletterer. Er brütet auch in Felswänden - am liebsten zwischen dort vorhandenen Grasbüscheln -, zum ersten Mal im Alter von sechs Jahren. Nach einigen Tagen lösen sich die Partner beim Brüten ab und der schwierige Ab- beziehungsweise Aufstieg an der Felswand beginnt.
 
Magellanpinguin
 
An Größe und Gewicht gleicht der Magellanpinguin dem Macaronipinguin, er hat jedoch einen schwarzen Kopf mit einem weißen Band, das über den Augen beginnt und sich dann nach hinten, nach unten und unter der schwarzen Kehle herumzieht. Darunter hat er ein schwarzes Band, das über beide Flanken nach unten verläuft. Der Magellanpinguin ist ein Höhlenbrüter, der im südlichen Südamerika lebt. Um sich an das warme Klima anzupassen, hat der Magellanpinguin im Vergleich zu anderen Gattungen weniger Federn, eine geringere Fettschicht und nackte Stellen am Schnabel. Dies alles hilft ihm, seine überschüssige Wärme abzugeben.
 
Humboldtpinguin
 
Der Humboldtpinguin hat sehr starke Ähnlichkeit mit dem Magellanpinguin, jedoch fehlt ihm das dicke schwarze Band unter dem Hals. Unterhalb des weißen Kehlbandes befindet sich nur ein einziges schwarzes Band, das sich an den Flanken nach unten zieht. Auf dem Bauch hat der Humboldtpinguin kleine schwarze Flecken. Er lebt an der Westküste Südamerikas und nistet in Höhlen, die er in den Guano (stickstoffreiche Ablagerung von Exkrementen von Kormoranen u. a. Seevögeln) gräbt. Da der Mensch den Guano als Dünger abbaut, gehört dieser Pinguin zu den bedrohten Pinguinarten.
 
 Pinguine und Menschen
 
Abgesehen von den Humboldtpinguinen zählen Pinguine nicht zu den Arten, die in besonderer Weise bedroht sind, obwohl es durchaus ernste Gefahren für die Tiere gibt. So etwa verdreckt das verunreinigte Wasser, das die Schiffe ins Meer ablassen, das Gefieder der Pinguine. Somit sind die Tiere nicht mehr optimal gegen die Kälte geschützt. In der Antarktis gibt es etwa 70 Forschungsstationen, von denen etwa 45 ganzjährig besetzt sind. Durch die Gebäude, Straßen und Fluglandebahnen wird der von den Pinguinen zum Brüten benötigte Raum eingeschränkt und Flugzeuge, die über die Kolonien fliegen, stören die Tiere beim Brüten. Zum Teil flüchten die Pinguine von den Nestern und kommen erst wieder zurück, wenn die Gefahr vorüber ist. Der Antarktisvertrag von 1959, dem sich 39 Staaten angeschlossen haben, hat festgelegt, dass die Antarktis lediglich zu wissenschaftlichen Forschungszwecken genutzt werden darf. 1990 haben die Mitgliedsstaaten beschlossen, die Förderung von Erdöl weitere 50 Jahre zu unterlassen. 1991 wurde mit der Unterzeichnung des Madrider Protokolls bestimmt, dass der Müll aus der Antarktis in das Ursprungsland zurückgebracht werden muss und nicht wie früher an Ort und Stelle verbrannt werden darf.
 
Werden diese Verhaltensregeln befolgt, so können die schwarz-weißen Vögel mit dem merkwürdig unsicheren Gang hoffentlich noch lange die kalten Regionen unseres Planeten bevölkern.

Universal-Lexikon. 2012.