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Galapagosinseln
Ga|lạ|pa|gos|in|seln <Pl.>:
zu Ecuador gehörende Inselgruppe im Pazifischen Ozean.

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Galạ́pagos|inseln,
 
amtlich Archipiélago de Colón [artʃi'pi̯elaɣo ȓe ko'lɔn], zu Ecuador gehörende Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im Pazifischen Ozean, rd. 1 000 km vor der Küste des festländischen Ecuador, umfasst 13 größere (davon nur vier bewohnt) und 17 kleinere Inseln; insgesamt 8 010 km2 (größte Insel Isabela oder Albemarle: 4 275 km2) mit 9 800 Einwohnern; Hauptort ist Puerto Baquerizo auf San Cristóbal (3 000 Einwohner). Die Galápagosinseln wurden 1535 entdeckt und 1832 von Ecuador in Besitz genommen. - Obwohl die Galápagosinseln am Äquator liegen, betragen die Jahresmitteltemperaturen an den Küsten nur 23-24 ºC, in 300-400 m über dem Meeresspiegel 18 ºC; das Klima der Galápagosinseln steht unter dem Einfluss des vorherrschenden relativ kühlen, trockenen Südostpassats und des kalten Humboldtstroms. Neben Fischerei betreiben die Bewohner etwas Anbau (u. a. Zuckerrohr, Bananen, Kartoffeln, Gemüse); geringe Viehhaltung. In Zusammenarbeit mit dem Naturschutz bestehen begrenzte Tourismusmöglichkeiten.
 
Die einzigartige Tierwelt mit vielen endemischen Arten zeigt ein eigentümliches Nebeneinander von teils aus heißen, teils aus kalten Zonen stammenden Tieren. Sie hat wesentlich zur Formulierung der Abstammungslehre durch C. R. Darwin, der sich 1835 auf den Inseln aufhielt, beigetragen (Darwin-Finken). Insgesamt gibt es auf dem Archipel nur rd. 50 Brutvogelarten. Endemisch sind z. B. der flugunfähige Stummelkormoran (Phalacrocorax harrisi) und der Galápagos-Pinguin (Pheniscus mendiculus), dessen Vorfahren wohl mit dem kalten Humboldtstrom aus der Antarktis gekommen sind. Von den 15 verschiedenen Unterarten der Riesenschildkröten, die früher jeweils eine andere Insel bewohnten, sind heute alle bis auf zwei vom Aussterben bedroht. Endemisch sind auch die bis 1,75 m lange, Tang fressende Galápagos-Meerechse (Amblyrhynchus cristatus; einzige im Meer lebende Echse) mit mehreren Unterarten sowie die Landleguane (Drusenköpfe). Bevor die Menschen Haustiere hielten, gab es nur elf Säugetierarten auf den Galápagosinseln, z. B. den Galápagos-Seebären (Arctocephalus australis galapagoensis), eine Unterart des Seebären, der wohl ebenfalls mit dem Humboldtstrom kam und wegen seines Pelzes früher stark verfolgt wurde. Die verwilderten Haustiere (besonders Ziegen, Schweine, Katzen, Hunde) stören trotz bestandsregulierender Maßnahmen noch immer das ökologische Gleichgewicht der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt empfindlich.
 
Pflanzenwelt:
 
Etwa 40 % der rd. 700 Samenpflanzenarten sind endemisch. In Abhängigkeit von der Höhenlage und den damit verbundenen unterschiedlichen Niederschlägen werden sechs Zonen unterschieden: Die an die Strandzone (Salzpflanzen, zum Teil Mangrove) anschließende, bis 80-120 m Höhe reichende Trockenzone weist eine stark xerophytische Vegetation auf, besonders Opuntien u. a. oft baumartige Kakteen, daneben Akazien, Coldenia, Cordia, Croton. Der oberhalb einer Übergangszone (immergrüne Pflanzen) gelegene Bereich von 180 bis durchschnittlich 400 m Höhe ist durch baumartige Scalesiarten (Familie Korbblütler), Psidium galapageium (Familie Myrtengewächse) und Pisonia floribunda (Wunderblumengewächse) gekennzeichnet, die von Sträuchern, Farnen, Moosen und Flechten begleitet werden. In der auf eine Übergangszone (mit dem Schwarzmundgewächs Miconia robinsoniana und dichtem Epiphytenbewuchs) folgenden Farn-Riedgras-Zone (ab durchschnittlich 525-550 m) sind ebenfalls Flechten, Moose, auch Bärlappe vertreten.
 
Seit 1934 steht die Tier- und Pflanzenwelt der Galápagosinseln unter Schutz. Seit 1959 sind rd. 90 % der Fläche des Archipels Nationalpark. 1964 wurde eine biologische Station eröffnet. Seit 1978 stehen die Galápagosinseln auf der Welterbeliste der UNESCO. - Ein 1985 mehrere Wochen andauerndes Feuer hat auf der Insel Isabela die Flora und Fauna auf rd. 300 km2 Fläche zerstört; besonders stark betroffen waren u. a. endemische Seifenbäume sowie die Vogelwelt, da große Brutgebiete völlig zerstört wurden.

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Ga|la|pa|gos|in|seln <Pl.>: zu Ecuador gehörende Inselgruppe im Pazifischen Ozean.

Universal-Lexikon. 2012.