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fres|sen ['frɛsn̩], frisst, fraß, gefressen:1.
a) <itr.; hat (von Tieren) feste Nahrung zu sich nehmen:
die Tiere fressen gerade; das Reh fraß mir aus der Hand.
b) <tr.; hat (von Tieren) als Nahrung zu sich nehmen:
Kühe fressen Gras.
2.
der isst ja nicht, der frisst; wir haben gefressen bis zum Gehtnichtmehr.
Syn.: ↑ essen, schlingen.
damals im Krieg haben wir Rüben fressen müssen; ich hatte nichts zu fressen.
3. <tr.; hat (ugs.) verbrauchen:
der Motor frisst viel Benzin.
4. <itr.; hat angreifen und langsam zerstören:
Rost frisst am Metall.
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frẹs|sen 〈V. intr. u. V. tr. 139; hat〉
1. Nahrung aufnehmen (von Tieren)
2. 〈derb〉 viel essen, schlingen, gierig u. unfein essen (von Menschen)
3. 〈fig.; umg.〉
3.2 weiter um sich greifen (Feuer)
3.3 sich zerstörend, zersetzend ausbreiten (Rost)
3.5 nagen, zehren (Kummer)
● er isst nicht, er frisst!; jetzt habe ich es endlich gefressen! 〈fig.; umg.〉 begriffen; ich lass mich \fressen, wenn das so ist 〈fig.; umg.〉 ich glaube es nicht; friss mich nur nicht gleich! 〈fig.; umg.〉 sieh mich nicht so böse an!; er kann mich doch, wird mich schon nicht \fressen 〈fig.; umg.〉 er kann, wird mir nichts tun; er sah mich an, als wollte er mich \fressen 〈fig.; umg.〉 furchterregend ● dieser Wagen frisst viel Benzin; diese veraltete Heizung frisst zu viel Heizöl; die Motten haben Löcher in den Polsterbezug gefressen; er hat die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen 〈fig.; umg.〉 er ist nicht sehr klug; sein Hobby frisst Zeit und Geld 〈fig.〉 ● er frisst sich dick und rund 〈umg.〉 isst übermäßig viel; gierig, hastig \fressen ● der Gram frisst an ihr 〈fig.〉; das Geschwür frisst weiter um sich 〈fig.〉; wie wie ein Wolf \fressen 〈umg.〉 sehr viel essen; dem Hund etwas zu \fressen geben; jmdn. zum Fressen gernhaben 〈fig.; umg.〉 sehr gern; das Baby ist zum Fressen süß 〈fig.; umg.〉 sehr niedlich ● \fressende Flechte 〈Med.〉 eine Hauttuberkulose, deren gelbbraunrote Herde sich ausdehnen u. geschwürig zerfallen können; Sy Lupus; das, den, die habe ich gefressen! 〈fig.; umg.〉 kann ich absolut nicht leiden [<ahd. frezzan <got. fraitan; → ver..., essen]
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frẹs|sen <st. V.; hat [mhd. v(e)reʒʒen, ahd. freʒʒan, aus ↑ ver- u. ↑ essen, urspr. = weg-, aufessen, verzehren]:
1.
a) (von Tieren) feste Nahrung zu sich nehmen:
das Reh fraß mir aus der Hand;
(salopp, meist abwertend von Menschen:) er frisst für drei;
b) (von Tieren) als Nahrung zu sich nehmen, verbrauchen:
Kühe fressen Gras;
dem Vieh etwas zu f. geben;
☆ etw. in sich f. (Ärger od. Kummer schweigend hinnehmen, aber seelisch umso mehr darunter leiden; nach Psalm 39, 3);
etw. gefressen haben (ugs.; etw. verstanden haben);
jmdn., etw. gefressen haben (ugs.; jmdn., etw. hassen, absolut nicht leiden können; jmd., etw. ist wie eine Nahrung, die man aufgenommen hat, aber nicht verdauen kann);
zum Fressen sein, aussehen (ugs.; [von Mädchen od. Kleinkindern] besonders hübsch, niedlich sein, aussehen);
jmdn., etw. zum Fressen gernhaben (ugs. scherzh.; sehr gernhaben);
c) durch ↑ Fressen (1 a) in einen bestimmten Zustand bringen:
der Hund hat den Napf leer gefressen;
(ugs.:) ihr werdet mich noch arm f.;
d) durch Fressen erzeugen:
die Motten haben Löcher in den Pullover gefressen;
Ü (ugs.:) der Urlaub hat ein großes Loch in die Kasse gefressen.
2.
a) verbrauchen, verschlingen:
der Motor frisst viel Benzin;
b) (geh.) zerstörend aufzehren:
die Flammen fressen das Gras;
c) angreifen u. langsam zerstören:
Säure frisst am Metall;
Ü Ärger, Sorge frisst an ihr, an ihren Nerven;
d) <f. + sich> kontinuierlich zerstörend in etw. hinein-, durch etw. hindurchdringen:
der Bagger frisst sich in das Erdreich;
die Säge frisst sich durch das Holz.
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Fressen,
Technik: durch Reibungswärme bei unzureichender Schmierung wiederholt auftretendes kurzzeitiges Verschweißen und Losreißen zweier Maschinenteile, z. B. bei Kolben und Zylinder oder Lager und Welle. Fressen führt zur Zerstörung der Teile und ist oft mit weiteren Folgeschäden verbunden.
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Frẹs|sen, das; -s: a) Futter (für bestimmte Haustiere): der Katze ihr F. geben; b) (derb abwertend) 1↑Essen (2): das F. in der Kneipe ist mies; *ein [gefundenes] F. für jmdn. sein (ugs.; jmdm. sehr willkommen sein, jmds. Wünschen sehr entgegenkommen): Ihr Privatleben, Ehekrisen und Affären, waren für die ... Klatschprofis ... ein gefundenes F. (Hörzu 2, 1983, 16); Das war natürlich ein F. für die Presse. Hämische Glossen in allen Klatschspalten (Grass, Butt 62); sich ein F. aus etw. machen (ugs.; etw., was andere ärgert, mit Vergnügen tun).
Universal-Lexikon. 2012.