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Bad
Badeort; Kurbad; Heilbad; Mineralquelle; Heilquelle; Badeanstalt; Schwimmbad; Badezimmer

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Bad [ba:t], das; -[e]s, Bäder ['bɛ:dɐ]:
1.
a) Wasser in einer Wanne zum Baden, zu Heilzwecken:
das Bad ist zu heiß.
b) das Baden in einer Wanne o. Ä.:
der Arzt hat ihr medizinische Bäder verordnet.
Zus.: Schaumbad, Sitzbad, Wannenbad.
c) das Baden, Schwimmen im Meer, in einem See, Schwimmbad o. Ä.:
ein erfrischendes Bad im Meer; sich nach dem Bad in die Sonne legen.
2.
a) Badezimmer:
sich im Bad einschließen.
b) ein Gebäude, eine Anlage mit einem oder mehreren großen Becken oder eine Anlage am Ufer eines Flusses oder Sees zum Schwimmen, Baden:
die Bäder sind noch nicht geöffnet.
Zus.: Hallenbad, Schwimmbad, Strandbad.
3. Ort mit Heilquellen:
in ein Bad reisen.
Zus.: Kurbad, Seebad.

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1 die Badewanne
2 die Mischbatterie für kaltes und warmes Wasser
3 das Schaumbad
4 die Schwimmente
5 das Badesalz
6 der Badeschwamm
7 das Bidet
8 der Handtuchhalter
9 das Frottierhandtuch
10 der Toilettenpapierhalter
11 das Toilettenpapier (Klosettpapier, ugs. Klopapier)
12 die Toilette (das Klosett, ugs. Klo, der Abort, ugs. Lokus)
13 das Klosettbecken
14 der Klosettdeckel mit Frottierüberzug
15 die Klosettbrille
16 der Wasserkasten
17 der Spülhebel
18 die Klosettumrahmung (Klosettumrandung)
19 die Wandkachel
20 die Abluftöffnung
21 die Seifenschale
22 die Seife
23 das Handtuch
24 das Waschbecken
25 der Überlauf
26 der Kalt- und Warmwasserhahn
27 der Waschbeckenfuß mit dem Siphon m
28 das Zahnputzglas (der Zahnputzbecher)
29 die elektrische Zahnbürste
30 die Zahnbürsteneinsätze m
31 der Spiegelschrank
32 die Leuchtröhre
33 der Spiegel
34 das Schubfach
35 die Puderdose
36 das Mundwasser
37 der elektrische Rasierapparat
38 das Rasierwasser (Aftershave, die Aftershavelotion)
39 die Duschkabine
40 der Duschvorhang
41 die verstellbare Handbrause (Handdusche)
42 der Brausenkopf
43 die Verstellstange
44 das Fußbecken (die Duschwanne)
45 der Wannenablauf (das Überlaufventil)
46 der Badepantoffel
47 die Personenwaage
48 der Badevorleger (die Badematte)
49 die Hausapotheke

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Bad 〈n. 12u
1. das Baden
2. Körperreinigung od. Körpererfrischung mit Wasser (Dusch\Bad, Wannen\Bad)
3. Eintauchen in Wasser od. heilkräftige Flüssigkeit zu Heilzwecken (Kohlensäure\Bad, Moor\Bad)
4. Wasser zum Baden
5. 〈Fot.〉 Flüssigkeit zum Entwickeln, Fixieren, Wässern (Fixier\Bad, Wasser\Bad)
6. Lösung zum Galvanisieren von Metallen
7. Flüssigkeit zum Erhitzen
8. Badezimmer, Raum zum Baden
9. Badeanstalt, öffentliche Schwimmhalle, Schwimmbad (Frei\Bad, Hallen\Bad)
10. Kurort mit Heilquelle (Heil\Bad, Mineral\Bad) od. an der See (See\Bad); Sy Badeort
● \Bad Nauheim, \Bad Rehburg ● ein \Bad in der Menge nehmen 〈fig.〉 sich unter eine Menschenmenge mischen, Kontakt zu ihr aufnehmen ● verschiedene Bäder bereisen; jmdm. ein \Bad bereiten, einlassen; ein \Bad nehmen ● das \Bad ist fertig; gekacheltes \Bad; heißes, kaltes \Bad; städtisches \Bad ● er ist gerade im \Bad; ins (Schwimm-) \Bad gehen; ins \Bad steigen; Wohnung mit Küche und \Bad; das Kind mit dem \Bade ausschütten 〈fig.〉 mit dem Schlechten zugleich auch das Gute verwerfen [<ahd. bad, engl. bath; zu idg. *bhe- „wärmen“]

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Bad , das; -[e]s, Bäder [mhd. bat, ahd. bad]:
1.
a) größere Menge temperiertes Wasser in einer Wanne zur Reinigung, Erfrischung des Körpers od. zu Heilzwecken:
ein kaltes, warmes B.;
medizinische Bäder verabreichen;
jmdm., sich ein B. einlaufen lassen;
ins B. steigen;
b) das Baden in einer mit Wasser o. Ä. gefüllten Wanne (zum Zwecke der Erfrischung, Reinigung od. zu Heilzwecken):
der Arzt hat mir Bäder verordnet;
das tägliche B. vermissen;
ein B. nehmen (baden);
Ü ein B. in heilkräftiger Moorerde, in heißem Sand, in warmer Luft, in praller Sonne;
c) das Baden, Schwimmen in einem Schwimmbad, See, im Meer o. Ä.:
ein erfrischendes B. im Meer;
sich nach dem B. sofort umziehen;
B. in der Menge (unmittelbarer Kontakt mit einer [wohlmeinenden] Menschenmenge: er liebt das B. in der Menge).
2.
a) Badezimmer:
ein weiß gekacheltes B.;
b) Schwimmbad, Hallenbad, Erlebnisbad, Strandbad:
die öffentlichen Bäder sind ab 1. Mai geöffnet;
ein römisches B.
3. Ort mit Heilquellen, Kurort:
in ein B. fahren, reisen.
4. (Chemie, Technik) bestimmte Lösung, Flüssigkeit, die bei eingetauchten Gegenständen eine Reaktion hervorruft:
ein B. zum Entwickeln eines Films, zum Galvanisieren von Metall.

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Bad,
 
1) Kurzbezeichnung für einen staatlich anerkannten Kurort mit natürlicher Heilquellen.
 
 2) Badezimmer, selbstständiger Raum einer Wohnung, in dem Ausstattungen und Einrichtungen der Sanitärtechnik zur Körperpflege untergebracht sind.
 
 3) das Eintauchen des Körpers oder bestimmter Körperteile in Wasser verschiedener Temperatur; dem Wasser können dafür auch Badezusätze beigegeben werden. Man unterscheidet Ganz-, Voll- und Teilbad (z. B. Hand-, Fuß-, Sitzbad). Im übertragenen Sinn spricht man auch von Bad, wenn der unbekleidete Körper den Sonnenstrahlen (Sonnenbad), heißer oder kühler Luft (Heißluftbad, Luftbad) ausgesetzt oder in heißen Sand eingegraben wird (Sandbad).
 
Das Reinigungsbad dient der Körperpflege. Das gewöhnliche Wannenbad (Wasser 35-36 ºC) entfernt, gegebenenfalls unter Verwendung von Badezusätzen, die der Reinigung und Rückfettung der Haut dienen, Schmutz, eingetrockneten Schweiß und Reste der obersten, ständig absterbenden Hautschichten; ebenso günstig wirkt auf die normale Hauttätigkeit die auch zu Heilzwecken eingesetzte Dusche. V. a. in der Säuglingspflege ist das tägliche Bad ein Grundbestandteil der Hygiene. Zur Gesunderhaltung und Abhärtung dienen des weiteren das Bürstenbad, die Sauna, das Dampfbad und das Baden in natürlichen Gewässern, soweit hierfür freigegeben, und in öffentlichen Schwimmbädern. Hierbei dient v. a. das Schwimmen der Stärkung und Therapie der Rücken- und Halsmuskulatur und der Wirbelsäule. Jedes kalte Bad belastet jedoch Herz und Kreislauf, und zwar um so stärker, je kälter das Wasser ist; wichtig ist vorherige Abkühlung.
 
Die Heilbäder dienen seit ältester Zeit als Heilmittel und sind fester, in Badekuren angewendeter Bestandteil der Hydrotherapie und Balneotherapie. Wirksam sind dabei die durch unterschiedliche Wassertemperatur gesteuerten thermischen und die durch besondere Anwendungsformen erzielten mechanischen Reize sowie vielfältige, im Wasser natürlicherweise enthaltene oder beigegebene Zusätze.
 
Kulturgeschichte:
 
Das Badewesen (Heißluft- und Warmwasserbad) lässt sich bis in die bronzezeitlichen Hochkulturen des Alten Orients zurückverfolgen, zum Teil aber auch bis in die Jungsteinzeit, in der man bereits einfache Formen des Heißluftbads kannte. Das Bad diente zu dieser Zeit überwiegend kulturellen Zwecken. Das Wannenbad ist in der minoischen Kultur und bei den Griechen seit der Zeit Homers nachzuweisen. Neben öffentlichen Bädern gab es, v. a. in Privathäusern wohlhabender Bürger, auch Badezimmer. Die Römer kannten ursprünglich nur das private Bad im Haus (lavatrina); die Berührung mit dem Griechentum im 3. Jahrhundert v. Chr. führte zur Übernahme der bei diesem Volk üblich öffentlichen Bädern (balneum). Durch das Aufkommen der durch Hypokausten beheizten Bäder entwickelte sich in der Kaiserzeit ein luxuriöses Badewesen (Thermen), das auch in den von Rom besetzten Gebieten Eingang fand. Die spätantike Badekultur wurde in Vorderasien von den Byzantinern, später von den Muslimen fortgesetzt.
 
Bei den Germanen ist das »Schwitzbad« bezeugt durch das althochdeutsche Wort »stuba« (»heizbares Zimmer«, »Baderaum«); ältere Zeugnisse lassen darauf schließen, dass die Badestuben selbstständige Gebäude waren. Wesentlicher Bestandteil war ein steinerner Herd (der namengebend gewesen sein könnte), der nach der Erhitzung zur Entwicklung von Dampf mit Wasser übergossen wurde.
 
Im Mittelalter gab es öffentliche und private Bäder. Um 820 sind im Klosterplan von Sankt Gallen eigene Räumlichkeiten für Wannenbäder vorgesehen. Nähere Angaben über Badestuben auf Burgen sind z. B. für die Wartburg überliefert. Die öffentlichen Badestuben waren Eigentum der Landesherren oder der Gemeinden und wurden an »Bader« als Lehen gegeben. Gebadet wurde sowohl nach Geschlechtern getrennt als auch gemeinsam. Die Zahl der öffentlichen Badestuben stieg gegen Ende des Mittelalters stark an; parallel dazu wurden in Häusern reicher Bürger Badezimmer eingerichtet. Baden sollte man besonders an Samstagen, an Tagen vor hohen Festen, vor dem Empfang der Sakramente und vor dem Ritterschlag. - Aus dem Mittelalter sind öffentliche Bäder in ursprünglichem Zustand mit Ausnahme einiger gut erhaltener »Judenbäder« (z. B. in Köln, um 1170) nicht erhalten.
 
Seit dem 16. Jahrhundert gab es prachtvoll ausgestattete Bäder (Fuggerpalast Augsburg, nach 1570; Marmorbad Kassel, 1722-1730), doch war allgemein das Reinlichkeitsbedürfnis zurückgegangen; man besuchte statt dessen nun immer öfter Heilbäder. Im 18. Jahrhundert entstanden »Flussbadeanstalten« (z. B. 1777 am Rhein bei Mannheim) und »Seebadeanstalten« (z. B. 1797 auf Norderney), die weniger der Reinigung als dem Vergnügen dienten. Im 19. Jahrhundert errichtete man in Großstädten Badeanlagen für die Bevölkerung (Liverpool 1842, Hamburg und Berlin 1850, Wien 1887). Über Irland kam das römisch-irische Bad um 1850 nach Deutschland. Hier wurde besonders nach 1870 die Entwicklung des Schwimmbads gefördert.
 
Im islamischen Kulturbereich ist der Besuch des Bads (Hamman) vorgeschrieben. Jede Gemeinde hat ein öffentliches Bad. Das antike System (Hypokausten, Heiß-, Warm-, Kaltraum) wurde beibehalten, die Anlagen selbst sind jedoch erheblich kleiner.
 
Literatur:
 
H. Grotzfeld: Das B. im arabisch-islam. MA. (1970);
 E. Brödner: Die röm. Thermen u. das antike Badewesen (1983);
 M. Weber: Antike Badekultur (1996).
 

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Bad, das; -[e]s, Bäder [mhd. bat, ahd. bad, verw. mit ↑bähen, urspr. nur Bez. für das heiße Bad]: 1. a) größere Menge temperiertes Wasser in einer Wanne zur Reinigung, Erfrischung des Körpers od. zu Heilzwecken: ein kaltes, warmes B.; medizinische Bäder verabreichen; jmdm., sich ein B. einlaufen lassen; ins B. steigen; In der Frühe, als ich im -e lag, setzte ein ... Fliegerangriff ... ein (Niekisch, Leben 367); b) das Baden in einer mit Wasser o. Ä. gefüllten Wanne (zum Zwecke der Erfrischung, Reinigung od. zu Heilzwecken): der Arzt hat mir Bäder verordnet; das tägliche B. vermissen; Ein warmes B. ist das Beste gegen Traurigkeit (M. Walser, Pferd 143); ein B. nehmen (baden); Ü ein B. in heilkräftiger Moorerde, in heißem Sand, in warmer Luft, in praller Sonne; c) das Baden, Schwimmen in einem Schwimmbad, See, im Meer o. Ä.: ein erfrischendes B. im Meer; sich nach dem B. sofort umziehen; *B. in der Menge (unmittelbarer Kontakt mit einer [wohlmeinenden] Menschenmenge) : er liebt das B. in der Menge; Offenbar sucht er das B. in der Menge (Strauß, Niemand 174). 2. a) Badezimmer: ein weiß gekacheltes B.; Das B. ist ständig besetzt, das Baby schreit (Spiegel 48, 1978, 246); Die Wohnungen sind klein ... Sie haben kein B., anfangs auch kein fließend Wasser (Chotjewitz, Friede 145); b) Schwimmbad, Hallenbad, Erlebnisbad, Strandbad: die öffentlichen Bäder sind ab 1. Mai geöffnet; ein römisches B.; Über 1 000 türkische Bäder zählt allein die Metropole Tokio (Spiegel 2, 1978, 88). 3. Ort mit Heilquellen, Kurort: in ein B. fahren, reisen. 4. (Technik, Chemie) bestimmte Lösung, Flüssigkeit, die bei eingetauchten Gegenständen eine Reaktion hervorruft: ein B. zum Entwickeln eines Films, zum Galvanisieren von Metall.

Universal-Lexikon. 2012.