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Wirbelsäule
Rücken; Rückgrat

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Wir|bel|säu|le ['vɪrbl̩zɔy̮lə], die; -, -n:
aus miteinander verbundenen Wirbeln (2) und dazwischenliegenden Bandscheiben gebildete Achse des Skeletts bei Menschen und höher entwickelten Tieren:
dieser Stuhl unterstützt die natürliche Krümmung der Wirbelsäule; die Lähmung beruht auf einer Verletzung der Wirbelsäule.
Syn.: Rückgrat.
Zus.: Brustwirbelsäule, Halswirbelsäule, Lendenwirbelsäule.

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Wịr|bel|säu|le 〈f. 19; Anat.〉 gegliedertes Achsenskelett der Wirbeltiere u. des Menschen; Sy Rückgrat

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Wịr|bel|säu|le, die:
aus gelenkig durch Bänder u. Muskeln miteinander verbundenen Wirbeln (4) u. den dazwischenliegenden Bandscheiben gebildete Achse des Skeletts bei Wirbeltieren u. Menschen, die den Schädel trägt u. dem Rumpf als Stütze dient.

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Wirbelsäule,
 
Rückgrat, Colụmna vertebralis, Spina dorsalis, bei den Wirbeltieren und dem Menschen die knorpelige oder meist knochige dorsale Achse des Skeletts, die in der Ontogenese als Nachfolgestruktur der Chorda dorsalis entsteht und die den Körper im Rückenbereich stützt. Sie setzt sich zusammen aus gelenkig und durch Bänder und Muskeln miteinander verbundenen Wirbeln (z. B. beim Frosch neun, bei Schlangen über 200, beim Menschen 32-34) sowie aus (zwischengeschalteten) knorpeligen Bandscheiben. Die Neuralbögen der Wirbel bilden den Wirbelkanal, in dem das Rückenmark verläuft.
 
Bei den höheren Wirbeltieren können in Längsrichtung verschiedene Regionen unterschieden werden, die durch das Fehlen oder Vorhandensein von Rippen beziehungsweise deren unterschiedlicher Charakter gekennzeichnet sind; so kann unterschieden werden zwischen Halswirbelsäule (Hals), Brustwirbelsäule (Brustwirbel), Lendenwirbelsäule (Lendenwirbel), Kreuzbein und der den Schwanz stützenden Schwanzwirbelsäule (Steißbein). Bei niederen Wirbeltieren können an jedem Wirbel, vom Hals bis zum Schwanz, Rippen vorhanden sein.
 
Entscheidend für die Funktion der Wirbelsäule als elastischer, in sich verdrehbarer Stab ist ihr Bandapparat; dieser setzt sich im Wesentlichen aus dem vorderen und dem hinteren Längsband zusammen, die untereinander verbunden sind, sowie den sich zwischen den Wirbelbögen spannenden Zwischenbogenbändern, die zum Teil aus elastischem Material bestehen; weiterhin gehören dazu die Bänder und Gelenkkapseln, die die Rippen an der Wirbelsäule befestigen.
 
Die Wirbelsäule der Tiere ist gestreckt oder (wie bei den vierfüßigen Säugetieren) ein rückenwärts konvexer Bogen. Beim Menschen zeigt sie als natürliche Krümmung eine Wölbung nach vorn (Lendenlordose) im Lendenbereich, eine Wölbung nach hinten (Brustkyphose) im Brustteil und eine leichte Wölbung nach vorn im Halsteil (Halslordose).
 
Erkrankungen
 
und Schädigungen der Wirbelsäule haben unter den Störungen des Stütz- und Bewegungssystems einen wesentlichen Anteil; werden sie durch Bewegungsmangel, einseitige (sitzende) Belastung und degenerative Prozesse hervorgerufen, rechnet man sie zu den Zivilisationsschäden. Sie führen zunächst als Haltungsfehler zu korrigierbaren Verformungen und Funktionsstörungen, die sich jedoch als bleibende Haltungsschäden manifestieren können (Haltung). Zur Vermeidung von Wirbelsäulenschädigungen werden Sitzmöbel vermehrt unter ergonomischen Gesichtspunkten betrachtet und körperliche Ausgleichsübungen (z. B. Wirbelsäulengymnastik) empfohlen. Entsprechend der Funktion der Wirbelsäule als Stützorgan des Körpers äußern sich auch organische Veränderungen in Formabweichungen der Wirbelsäule (Wirbelsäulenverkrümmung) und der Wirbel (Fischwirbel, Keilwirbel). Die hierdurch bedingten Funktionsstörungen können zu entsprechend lokalisierten Schmerzzuständen führen (Kreuzschmerzen, Rückenschmerzen, Zervikobrachialsyndrom).
 
Organ. Wirbelsäulenschädigungen werden v. a. durch degenerative oder entzündliche Prozesse der Wirbelsäulengelenke hervorgerufen, die den allgemeinen Gelenkkrankheiten entsprechen und zu Wirbelveränderungen, Bewegungseinschränkungen und Versteifungen der Wirbelsäule führen. Mehr als die Hälfte aller Menschen ist ab dem mittleren Lebensalter von chronischen oder belastungsbedingten Gelenkabnutzungen (Spondylarthrosis deformans) betroffen; Wirbelschäden im Zusammenhang mit der Osteoporose treten in erster Linie bei Frauen nach den Wechseljahren auf. Degenerative Erkrankungen des Jugendalters sind die Scheuermann-Krankheit und die Calvé-Krankheit. Außerdem kann die Wirbelsäule auch von stoffwechselbedingten systemischen Knochenerkrankungen (z. B. Rachitis, Knochenerweichung, Marmorknochenkrankheit, Paget-Krankheit) betroffen sein. Die entzündlichen Erkrankungen gehören dem rheumatischen Formenkreis an (Bechterew-Krankheit, Reiter-Krankheit) oder stellen infektiös bedingte Wirbelentzündungen (Spondylitis) dar, z. B. bei der inzwischen seltenen Knochentuberkulose. Zu den akuten, v. a. belastungs- und degenerativ bedingten Störungen gehören Hexenschuss und Bandscheibenschäden (Bandscheibe), im Extremfall als Bandscheibenvorfall. - Knochentumoren sind als primäre Tumoren selten, häufiger findet sich eine Metastasenbildung in den Wirbelkörpern, z. B. bei Brust- oder Prostatakrebs und beim Hypernephrom. Zu den angeborenen Knochenfehlbildungen gehören die Spina bifida, die Spondylolisthesis (Gleitwirbel) und Wirbelfehlbildungen (z. B. Keilwirbel, Blockwirbel) wie sie z. B. bei der Chondrodystrophie auftreten. Durch äußere traumatische Einflüsse hervorgerufene akute Schäden der Wirbelsäule sind der Wirbelbruch, bei chronischen Wirbelbelastung in Form der Schipperkrankheit.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Hals: Aufbau, Krankheiten und Verletzungen
 
Wirbelsäule und Rückenmuskulatur
 
Wirbelsäulenabschnitte, Bandscheiben und offener Rücken
 
Wirbelsäule: Erkrankungen
 
Skelett: Statik und Motorik
 

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Wịr|bel|säu|le, die: aus gelenkig durch Bänder u. Muskeln miteinander verbundenen Wirbeln (4) u. den dazwischen liegenden Bandscheiben gebildete Achse des Skeletts bei Wirbeltieren u. Menschen, die den Schädel trägt u. dem Rumpf als Stütze dient.

Universal-Lexikon. 2012.