Norderney,
eine der sieben Ostfriesischen Inseln, im Landkreis Aurich, Niedersachsen, 26,3 km2, 14 km lang, bis 3 km breit. Der Ostteil besteht aus bis 25 m hohen Dünen, vor denen sich ein bis 500 m breiter Sandstrand ausdehnt (Anlandung im Osten), der Westrand muss vor Abbruch geschützt werden. Die einzige Siedlung liegt im Westen, die Stadt Norderney (6 300 Einwohner), die seit 1797 Nordseeheilbad ist; mit Kurmittelhaus, Kurhaus, Seewasser-Wellenschwimmbad; Heilanzeigen: v. a. Erkrankungen der Luftwege, allergische Erkrankungen, Hautkrankheiten, Erholungskuren; Fischerhausmuseum, Spielbank; Flugplatz, tideunabhängiger Fährverkehr nach Norden-Norddeich (seit 1872), Seglerhafen. - Evangelische Inselkirche (1878-79) mit Ausstattung aus der Erbauungszeit; katholische Pfarrkirche (um 1900); 1850 wurde das hölzerne Kurhaus durch einen Massivbau ersetzt; Großes Logierhaus, 1837/38 für die Könige von Hannover errichtet. - Die 1398 erstmals urkundlich erwähnte Insel, damals Oesterende genannt und nach neuesten Forschungen wesentlich größer, und das auf ihr gelegene Fischerdorf gehörten in den Einflussbereich des ostfriesischen Häuptlingsgeschlechts tom Brok. 1815 fiel Norderney an Hannover und wurde 1866 preußisch. 1948 erhielt der Badeort Stadtrecht.
H. Streif: Das ostfries. Küstengebiet (21990).
Universal-Lexikon. 2012.