pur; unvermischt; orthodox; reinlich; sauber; gepflegt; makellos; unbefleckt; unschuldig; lauter; schuldlos; proper; blitzblank; picobello (umgangssprachlich); blitzeblank; blitzesauber; blitzsauber; gesittet; tugendhaft; standhaft; moralistisch; moralisch; sittsam; züchtig; anständig; in; hinein; unbefleckt; koscher; gediegen (fachsprachlich)
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1rein [rai̮n] <Adj.>:1. nicht mit etwas vermischt, ohne fremde Bestandteile:
reiner Wein; ein Kleid aus reiner Seide.
Zus.: klangrein.
2. sauber:
reine Wäsche; eine reine Haut.
3. schuldlos, ohne Sünde:
ein reines Gewissen, ein reines Herz haben.
4. (ugs.) vollständig und nicht zu überbieten (in seiner negativen Beschaffenheit o. Ä.); hochgradig:
das ist ja reiner Unsinn, Wahnsinn, Schwachsinn; dein Zimmer ist der reinste Saustall.
2rein <Adverb>:
es geschieht rein gar nichts; das ist rein unmöglich.
2. aus rein persönlichen Gründen kündigen; der Brief hat rein persönlichen Charakter.
Syn.: allein, ↑ lediglich, nur.
3rein [rai̮n] <Adverb> (ugs.):
herein, hinein:
rein mit euch!
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rein1 〈umg.; Kurzform von〉 herein, hinein; →a. herein..., hinein...
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rein2
I 〈Adj.〉
1. sauber, klar, frisch gewaschen
2. unberührt, keusch, unschuldig, ohne Falsch
3. echt, lauter, unvermischt, keine andersartigen Bestandteile enthaltend, unverfälscht
4. ohne Abzüge
5. vollkommen, fehlerlos
6. 〈schweiz.〉 feingemahlen
7. 〈fig.; als Verstärkung vor Substantiven〉
7.1 nichts weiter als
7.2 〈umg.〉 absolut
● den Reinen ist alles \rein 〈sprichwörtl., nach Titus 1,15〉 ● \reiner Alkohol; \rein Deck machen 〈Seemannsspr.〉; ein \reines Deutsch sprechen fehlerlos, akzent- u. dialektfrei; hier herrscht das \reinste Durcheinander 〈umg.〉; sie hat aus \reiner Einfalt, Gutmütigkeit zugesagt; es ist eine (keine) \reine Freude, zu sehen, wie ...; der \reine Gewinn beträgt ...; ich habe ein \reines Gewissen; es war \reines Glück, dass ...; \reines Gold, Silber; das darfst du nur mit \reinen Händen anfassen; eine \reine Haut, einen \reinen Teint haben; \reinen Herzens, 〈od., veraltet〉 \reines Herzens sein; seine Worte waren der \reine Hohn 〈umg.〉; ein \reines Leben führen; aus \reinem Leinen, Leder, Perlmutt hergestellt; er hat sich in der \reinen Luft der Nordsee gut erholt; die Luft ist \rein 〈fig.; umg.〉 es sind keine Polizisten, Wächter usw. da, es besteht keine Gefahr; \reiner Orangen-, Tomatensaft; ein Idealist \reinster Prägung, vom \reinsten Wasser ein vollkommener Idealist; das ist ja der \reinste Roman so unglaublich od. merkwürdig, dass es einen wie ein Roman anmutet; im \reinsten Sächsisch sprechen; eine \reine Seele haben; Stoff aus \reiner Seide; wir wollen \reinen Tisch machen 〈fig.; umg.〉 (rücksichtslos) Ordnung schaffen, alles Fehlerhafte beseitigen; ein \reiner Ton 〈Mus.〉; sie haben es aus \reinem Übermut getan; das ist \reine Verleumdung; das ist \reiner Wahnsinn, was du da vorhast 〈umg.〉 undurchführbar, unvorsichtig, gefährlich; die \reine Wahrheit sagen; \reine Wäsche anziehen; \reiner Wein; jmdm. \reinen Wein einschenken 〈fig.; umg.〉 die volle Wahrheit (über etwas Unangenehmes) sagen; eine (keine) \reine Weste haben 〈fig.; umg.〉 (nicht) schuldlos sein; ein Pullover aus \reiner Wolle; es war ein \reines Wunder, dass sie wieder gesund wurde 〈umg.〉 es ist unfassbar, keiner hat damit gerechnet; es war \reiner Zufall, dass wir uns dort begegnet sind ● sich \rein halten; die Wohnung \rein halten; \rein machen = reinmachen (I); \rein waschen = reinwaschen (I) ● einen Stoff chemisch \rein darstellen ● etwas ins Reine bringen ordnen, klären; mit jmdm. (nicht) ins Reine kommen sich (nicht) mit ihm verständigen, einigen; mit etwas (nicht) ins Reine kommen etwas (nicht) verstehen, (nicht) zustande bringen; etwas ins Reine schreiben in endgültiger Fassung fehlerlos auf sauberes Papier abschreiben; mit sich selbst im Reinen sein sich klar (über etwas) sein; ein reines Gewissen haben; \rein wie Gold 〈sprichwörtl.〉
II 〈Adv.; umg.〉 ausschließlich, ganz, gänzlich, nichts anderes als, bloß, wirklich (als Verstärkung) ● vom \rein juristischen Standpunkt aus; \rein menschlich betrachtet, sieht die Sache etwas anders aus; zur Faschingszeit sind viele \rein närrisch, toll; er ist \rein verrückt (geworden) 〈umg.〉 ● das hat er \rein aus der Luft gegriffen, sich \rein aus den Fingern gesogen 〈umg.〉 kein Wort ist daran wahr; \rein durch Zufall habe ich davon erfahren; du weißt auch \rein gar nichts; er ist \rein weg von ihr 〈umg.〉 begeistert, hingerissen von ihr; es ist doch \rein zum Verrücktwerden! 〈umg.〉
[<ahd. (h)reini, got. hrains; zu germ. *hri- <idg. *kri-, *krei- „sichten, sieben“; zur Wurzel *(s)ker- „schneiden“]
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rein chemische Reinheit, vgl. Reinheit.
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1rein <Adv.> (ugs.):
2rein <Adj.> [mhd. reine, ahd. (h)reini, urspr. = gesiebt]:
1. nicht mit etw. vermischt, was nicht dazugehört; ohne fremden Zusatz, ohne verfälschende, andersartige Einwirkung:
-er Wein, Alkohol, Sauerstoff;
-es Gold, Wasser;
-e (unvermischte, leuchtende) Farben;
-es (akzent-, fehlerfreies) Deutsch sprechen;
einen Stoff chemisch r. herstellen;
der Chor klingt r. (singt technisch u. musikalisch einwandfrei);
Ü etw. vom Standpunkt der -en (vom Gegenständlichen abstrahierenden) Erkenntnis beurteilen.
2.
a) nichts anderes als; bloß:
die -e Wahrheit sagen;
das war -er Zufall, -es Glück;
das ist -e Spekulation;
die -e Flugzeit (Flugzeit ohne Abfertigung u. Wartezeiten);
b) ohne Ausnahme, Abweichung von etw. Genanntem od. etw. Darüberhinausgehendem:
eine -e Arbeitergegend.
3. <intensivierend bei Substantiven> (ugs.)
a) äußerst eindeutig u. hochgradig:
das ist ja -er Wahnsinn, der -ste Schwachsinn;
b) in seiner Erscheinung mit etw. Genanntem vergleichbar:
das ist ja eine -e Völkerwanderung!;
dein Zimmer ist der -ste Saustall!
4. makellos sauber; frei von Flecken, Schmutz o. Ä.:
ein -es Hemd anziehen;
einen -en Teint haben;
Ü ein -es (unbelastetes) Gewissen haben;
☆ etw. ins Reine schreiben (eine sorgfältige Abschrift von etw. machen);
etw. ins Reine bringen (Unstimmigkeiten, Missverständnisse o. Ä. zur Zufriedenheit aller Beteiligten klären);
mit jmdm., etw. ins Reine kommen (die Probleme, Schwierigkeiten, die jmd. mit jmdm., etw. hat, beseitigen);
mit sich [selbst] ins Reine kommen (Klarheit über bestimmte eigene Probleme gewinnen);
mit etw. im Reinen sein (Klarheit über etw. haben);
mit jmdm. im Reinen sein (Übereinstimmung mit jmdm. erzielt haben).
-e Tiere, Speisen.
3rein <Adv.> [zu: ↑ 2rein]:
a) drückt aus, dass etw. auf eine genannte Eigenschaft beschränkt ist; ausschließlich:
etw. aus r. persönlichen Gründen tun;
b) gibt dem Hinweis, dass etw. aus einem bestimmten Grund, Umstand so ist, erhöhten Nachdruck:
das kann ich mir r. zeitlich nicht leisten;
c) (ugs.) gibt einer Aussage, Feststellung starken Nachdruck; völlig, ganz und gar:
das ist im Augenblick r. unmöglich;
r. gar nichts (überhaupt nichts) wissen, sagen, verstehen.
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Rein,
1) Heinz, Schriftsteller, * Berlin 9. 3. 1906; war Bankkaufmann, dann Journalist und freier Schriftsteller; nach 1933 Schreibverbot und Inhaftierung. Rein wurde v. a. durch seinen realistischen Kriegsroman »Finale Berlin« (1947) bekannt.
Weitere Werke: Berlin 1932 (1946); In einer Winternacht Berlin, März 1947 (1952); Zwei Trümpfe in der Hinterhand. 16 Kriminalstories (1988).
2) Johannes Justus, Geograph, * Raunheim 27. 1. 1835, ✝ Bonn 23. 1. 1918; bereiste im Auftrag der preußischen Regierung 1873-75 Japan zum Studium von Industrie und Handel; ab 1876 Professor in Marburg, ab 1883 in Bonn.
Werk: Japan, 2 Bände (1881-86).
3) Walter, Komponist, * Stotternheim (bei Erfurt) 10. 12. 1893, ✝ Berlin 18. 6. 1955; war Chorleiter und Hochschuldozent, zuletzt 1935-45 an der Akademie für Kirchen- und Schulmusik in Berlin; einer der führenden Vertreter der Jugendmusikbewegung. Rein komponierte v. a. Chorwerke, Lieder, Spiel- und Bläsermusiken sowie Klavierwerke.
4) Wilhelm, Pädagoge, * Eisenach 10. 8. 1847, ✝ Jena 19. 2. 1929; ab 1886 Professor in Jena; einer der führenden Vertreter des Herbartianismus; erzielte durch seine Universitäts-Schule und seine Ferienkurse auch internationale Breitenwirkung. Erziehungsziel war im Sinne J. F. Herbarts der sittlich-religiöse Charakter; in seiner Schule nahm er aber zahlreiche Anregungen der Reformpädagogik auf. Er setzte sich für ein einheitliches Schulsystem mit sechsjähriger gemeinsamer Grundschule sowie für die Erwachsenenbildung ein.
Werke: Theorie und Praxis des Volksschulunterrichts nach Herbartischen Grundsätzen, 8 Bände (1878-85, mit A. Pickel und E. Scheller); Pädagogik im Grundriss (1890); Pädagogik in systematischer Darstellung, 2 Bände (1902-06); Grundlagen der Pädagogik und Didaktik (1909).
Herausgeber: Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik, 7 Bände (1895-99).
H.-E. Pohl: Die Pädagogik W. R.s (1972);
W. Wittenbruch: Die Pädagogik W. R.s (1972).
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Universal-Lexikon. 2012.