Akademik

gediegen
traditionell; gravitätisch; würdevoll; hochwertig; rein (vorkommend)

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ge|die|gen [gə'di:gn̩] <Adj.>:
a) auf einer guten und soliden Basis beruhend:
er hat eine gediegene Ausbildung; ein gediegener Charakter.
Syn.: ordentlich, reell, verlässlich, zuverlässig.
b) sorgfältig hergestellt:
gediegener Schmuck; gediegene Möbel.
Syn.: fest, solide.

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ge|die|gen 〈Adj.〉
1. rein, lauter, echt, unvermischt (Metall, bes. Gold)
2. nicht an andere Elemente gebunden
3. haltbar, dauerhaft, sorgfältig (handwerkl. Arbeit)
4. 〈fig.〉
4.1 zuverlässig, solide, rechtschaffen (Charakter)
4.2 fundiert, stichhaltig (Kenntnisse, Wissen)
5. 〈umg.〉 wunderlich, putzig, drollig-merkwürdig
● das ist aber \gediegen! [<mhd. gedigen „ausgewachsen, fest“ ahd. gidigan; altes Part. zu gedeihen;gedeihen]

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ge|die|gen [mhd. gedigen = reif, gehaltvoll (urspr. zweites Partizip von gedeihen)]: nennt man natürlicherweise in elementarem Zustand – also nicht an andere Elemente chem. gebunden – vorkommende Metalle, insbes. die Edelmetalle; seltener spricht man auch von g. Schwefel.

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ge|die|gen <Adj.> [mhd. gedigen = reif; gehaltvoll; tüchtig; urspr. 2. Part. von gedeihen]:
1. ohne Beimischungen, rein, massiv:
-es Gold.
2.
a) sorgfältig gearbeitet, von solider Qualität:
-er Hausrat;
die Verarbeitung ist sehr g.;
die Wohnung ist g. (mit Geschmack u. in der Qualität solide) eingerichtet;
b) ordentlich, gut, gründlich, solide:
-e Kenntnisse haben;
er ist ein -er (solider u. zuverlässiger) Charakter.
3. (ugs.)
a) komisch, lustig:
sein Bruder ist eine -e Marke!;
das ist g.!;
b) wunderlich, merkwürdig, seltsam, eigenartig:
du bist aber g.!

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gediegen,
 
Mineralogie: rein, als Element vorkommend, v. a. Metalle (z. B. Gold, Silber, Platin), aber auch Nichtmetalle (z. B. Schwefel).

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ge|die|gen <Adj.> [mhd. gedigen = reif; gehaltvoll; tüchtig; urspr. 2. Part. von ↑gedeihen]: 1. ohne Beimischungen, rein, massiv: -es Gold. 2. a) sorgfältig gearbeitet, von solider Qualität: -er Hausrat; Das in -er Holzeinfassung gehaltene große Haus ... (Freie Presse 29. 11. 89, 4); die Verarbeitung ist sehr g.; Die Japaner möchten alles möglichst g., stilvoll-deutsch haben (Szene 8, 1984, 31); die Wohnung ist g. (mit Geschmack u. in der Qualität solide) eingerichtet; b) ordentlich, gut, gründlich, solide: -e Kenntnisse haben; Hermannswerder! Noch jetzt ... galt dieser Name als Gewähr für eine -e protestantische Erziehung (Brückner, Quints 228); ..., dessen Inszenierungen bis auf den heutigen Tag einem -en Konservatismus zuzurechnen sind (Kieler Nachrichten 30. 8. 84, 16); er ist ein -er (solider u. zuverlässiger) Charakter. 3. (ugs.) a) komisch, lustig: sein Bruder ist eine -e Marke!; das ist g.!; b) wunderlich, merkwürdig, seltsam, eigenartig: Diese Gedankengänge erfreuten Schulz und ließen seine -e Montagmorgenstimmung wieder aufkommen (Kirst, 08/15, 83); du bist aber g.!

Universal-Lexikon. 2012.