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Härtung
Verhärtung

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Hạr|tung 〈m. 1; alter Name für〉 Januar [→ hart]

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Hạ̈r|tung; Syn.: Härten:
1) in der Metallurgie die Erhöhung von Härte u. Festigkeit metallischer Werkstoffe infolge Gefügeänderungen, die durch Glühen, Abschrecken u. Anlassen oder Tempern u./od. durch Aufkohlen, Aufsticken u. a. Verfahren der Oberflächen-H. verursacht werden;
2) in der Kunststofftechnik die Umwandlung fl. oder plastisch verformbarer Syntheseharze in harte Kunststoffe ( Duroplaste) infolge Vernetzung unter dem Einfluss von Wärme, Strahlung oder Feuchtigkeit, haupts. aber durch Zusatz von Härtern als Katalysatoren oder als chem. reagierende Brückenglieder;
3) in der Lebensmitteltechnik die mit Verfestigung verbundene katalytische Hydrierung der fl. oder halbfesten Fette u. Öle ( Fetthärtung).

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Hạr|tung, der; -s, -e [ vgl. Hartmonat] (veraltet):
Januar.

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Hạrtung,
 
1) Fritz, Historiker, * Saargemünd 12. 1. 1883, ✝ Berlin (West) 24. 11. 1967; war seit 1923 Professor in Berlin, verfasste u. a. »Deutsche Verfassungsgeschichte vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart« (1914).
 
Weitere Werke: Volk und Staat in der deutschen Geschichte (1940); Staatsbildende Kräfte der Neuzeit (1961).
 
 2) Gustav, Theaterleiter und Regisseur, * Bartenstein (heute Bartoszyce) 30. 1. 1887, ✝ Heidelberg 14. 2. 1946; war 1920-24 und nach Inszenierungen in Berlin 1931-33 Intendant des Landestheaters in Darmstadt, das unter seiner Leitung als eine der modernsten deutschen Bühnen galt. Er inszenierte die Uraufführungen von C. Sternheims »1913«, F. von Unruhs »Ein Geschlecht« und F. Bruckners »Krankheit der Jugend«; 1933 emigrierte er in die Schweiz (wirkte in Basel und Zürich); war zuletzt in Heidelberg tätig.
 
 3) Hans Heinrich Ernst, französischer Maler und Grafiker deutscher Herkunft, * Leipzig 21. 9. 1904, ✝ Antibes 8. 12. 1989; ging 1935 nach Paris, diente während des Zweiten Weltkrieges in der französischen Fremdenlegion und kehrte 1945 nach Paris zurück (französische Staatsbürgerschaft). Hartung gehörte zu den führenden Künstlern der gegenstandslosen Malerei, zu der er schon 1922 gelangte. Er nahm Anregungen der Expressionisten (v. a. W. Kandinsky, E. Nolde), des Kubismus und der japanischen Kalligraphie auf. Einfluss auf sein Werk hatten auch die Plastiken J. González'. Mit seinen Gemälden und Zeichnungen der 1930er-Jahre, die der Écriture automatique der Surrealisten nahe stehen, erwies er sich als Protagonist der informellen Kunst. Seine späteren Bilder verbinden den gestischen Schwung der Geschwindigkeit mit einer sorgsamen Ausführung und vermitteln so zwischen Actionpainting und der École de Paris, zu deren Hauptvertretern Hartung gehörte. Seine seit 1964 betriebenen Experimente mit der Fotografie beeinflussten seine Werke der 70er- und 80er-Jahre, in denen die Bewegung bei wachsender technischer Perfektion zunehmend erstarrte.
 
Literatur:
 
H. H. Werkverzeichnis der Graphik 1921-65, hg. v. R. Schmücking (1965);
 W. Grohmann: H. H. Aquarelle 1922 (St. Gallen 1966);
 U. Apollonio: H. H. (a. d. Ital., Paris 1967);
 P. Descargues: H. (ebd. 1977);
 
H. H. Malerei, Zeichnung, Photographie, hg. v. U. Krempel (1981).
 
 4) Harald, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, * Herne 29. 10. 1932; lehrt an der TU Berlin. Sprach- und Bildwitz prägen v. a. die frühe Lyrik, während die jüngeren Arbeiten vermehrt Reise- und Umwelteindrücke (v. a. aus Berlin) und persönliche Erinnerungen thematisieren; auch Kritiker und Herausgeber.
 
Werke: Gedichte: Hase und Hegel (1970); Reichsbahngelände (1974); Das gewöhnliche Licht (1976); Augenzeit (1978); Traum im Deutschen Museum. Gedichte 1965-1985 (1986).
 
Essays: Deutsche Lyrik seit 1965 (1985).
 
Herausgeber: Georg Heym: Gedichte (1985); Luftfracht. Internationale Poesie 1940-1990 (1991).
 
 5) Hugo, Schriftsteller, * Netzschkau 17. 9. 1902, ✝ München 2. 5. 1972; schrieb den Roman vom Kampf um Breslau 1945 »Der Himmel war unten« (1951), v. a. aber heitere Romane wie »Ich denke oft an Piroschka« (1954) und »Wir Wunderkinder« (1957; beide verfilmt).
 
Weitere Werke: Romane: Aber Anne hieß Marie (1952); König Bogumil König (1961); Ihr Mann ist tot und läßt Sie grüßen (1965); Wir Meisegeiers (1972); Die Potsdamerin (herausgegeben 1979).
 
Sonstige Prosa: Die große belmontische Musik (1948); Das Feigenblatt der schönen Denise (1952); Deutschland, deine Schlesier. Rübezahls unruhige Kinder (1970).
 
Ausgabe: Gesamtausgabe, bearbeitet von S. Hartung, 8 Bände (1982).
 
 6) Karl, Bildhauer, * Hamburg 2. 5. 1908, ✝ Berlin (West) 19. 7. 1967; studierte in Hamburg und 1929-32 in Paris im Umkreis von A. Maillol, É.-A. Bourdelle und C. Despiau. Ab 1951 lehrte er an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Hartung schuf anfangs großzügig rhythmisierte, aber stark naturbezogene Skulpturen. Während der Zeit des Nationalsozialismus fand er zurückgezogen den Weg zur Abstraktion, vergleichbar der Richtung, wie sie C. Brancusi und H. Arp in Paris einschlugen. Mit ihnen verbindet ihn auch die Vorliebe für eine glatte Oberfläche, die er allerdings in späteren Werken durch Schraffuren belebt.

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Hạr|tung [vgl. ↑Hartmonat], der; -s, -e (veraltet): Januar.

Universal-Lexikon. 2012.