Akademik

Bartenstein
I
Bạrtenstein,
 
1) Ortsteil von Schrozberg, Landkreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg. - Die Burg Bartenstein, seit dem 15. Jahrhundert Sitz eines hohenloh. Amts, wurde 1688 Residenz der Fürsten Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein. Das Schloss stammt von 1756, die Schlosskirche Sankt Philippus von 1716.
 
 2) polnisch Bartoszyce [-'ʃitsɛ], Kreisstadt in der polnische Woiwodschaft Ermland-Masuren, an der Alle, 24 700 Einwohner;
 
Wirtschaft:
 
Wirkwaren-, Holz- und Papier-, Baustoff- und Lebensmittelindustrie; Handelszentrum;
 
Verkehr:
 
15 km nördlich von Bartenstein seit 1993 Grenzübergang zum russischen Gebiet Kaliningrad (Königsberg).
 
Stadtbild:
 
Aus dem Mittelalter stammen die gotische Pfarrkirche, die Johanniskirche und das Heilsberger Tor.
 
Geschichte:
 
Die Burg Bartenstein des Deutschen Ordens wurde 1240 erbaut, 1454 zerstört. Die Stadt, um 1325 gegründet, erhielt 1332 Culmer Recht.
 
Literatur:
 
M. Hein: Gesch. der Stadt B. (1932).
 
II
Bạrtenstein,
 
Johann Christoph Freiherr von (seit 1733), österreichischer Staatsmann, * Straßburg 23. 10. 1690, ✝ Wien 6. 8. 1767; studierte in Straßburg, konvertierte 1715 vom evangelischen zum katholischen Glauben, um in kaiserliche Dienste treten zu können; 1727 wurde er als Vertrauter Kaiser Karls VI. Staatssekretär (ab 1733 Geheimer Staatssekretär) und Protokollführer der »Geheimen Konferenz« (Ministerrat). Er übte, zunächst auch als Ratgeber von Kaiserin Maria Theresia, bestimmenden Einfluss auf die Führung der Außenpolitik (im Zusammengehen mit Frankreich Gegner Preußens) aus, bis er 1753 durch W. A. Graf von Kaunitz in die Innenpolitik abgedrängt und schließlich Direktor des Geheimen Hausarchivs wurde. Bartenstein verfasste geschichtliche und staatsrechtliche Kompendien zum Unterricht für Kronprinz Joseph (II.).
 
Literatur:
 
E. Walter: Männer um Maria Theresia (1951);
 G. Klingenstein: Kaunitz contra B., in: Beiträge zur neueren Gesch. Österreichs, hg. v. H. Fichtenau u. E. Zöllner (1974).
 

Universal-Lexikon. 2012.