Westen:
der Wind kommt aus, von West; Menschen aus Ost und West kommen zusammen.
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Wẹst
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1Wẹst <o. Pl.; unflekt.; o. Art.> [spätmhd. west, geb. in Analogie zu Nord, Süd]:
der Wind kommt aus/von W.;
die Grenze zwischen Ost und W. (zwischen östlichen und westlichen Gebieten, Landesteilen o. Ä.);
b) als nachgestellte nähere Bestimmung bei geografischen Namen o. Ä. zur Bezeichnung des westlichen Teils od. zur Kennzeichnung der westlichen Lage, Richtung:
er wohnt in Neustadt (W)/Neustadt-W. (Abk.: W);
10 Mark W.
2Wẹst, der; -[e]s, -e <Pl. selten> (Seemannsspr., dichter.):
Westwind:
ein frischer W. kam auf.
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Wẹst,
1) Benjamin, amerikanischer Maler, * Springfield (Pa.) 10. 10. 1738, ✝ London 11. 3. 1820; reiste 1760 nach Italien und 1763 nach London, wo er 1772 Hofmaler und 1792 Präsident der Royal Academy wurde. Da er viele seiner Landsleute ausbildete, hatte er großen Einfluss auf die amerikanische Malerei der nachfolgenden Generation. Er schuf in klassizistischem Stil Historienbilder (»Der Tod des General Wolfe«, 1770; Ottawa, National Gallery of Canada), ferner religiöse Gemälde und Porträts.
B. W. American painter at the English Court, bearb. v. A. Staley, Ausst.-Kat. (Baltimore, Md., 1989).
2) Jessamyn, amerikanische Schriftstellerin, * Jennings County (Indiana) 18. 7. 1902, ✝ Napa (Calif.) 23. (22.?) 2. 1984; wurde mit dem während des Sezessionskrieges spielenden Roman »The friendly persuasion« (1945; deutsch »Locke sie wie eine Taube«) bekannt, der, wie auch ihre weiteren Werke, vom Geist des Quäkertums geprägt ist; auch Kurzgeschichten und Gedichte.
Weitere Werke: Romane: The witch diggers (1951; deutsch Das vergrabene Wort); Cress Delahanty (1953; deutsch Das Mädchen Creszent mit dem bunten Hut); South of the angels (1960; deutsch Terra buena); The massacre at Fall Creek (1975; deutsch Auf daß ihr nicht gerichtet werdet).
Ausgabe: Collected stories (1986).
3) Mae, amerikanische Bühnen- und Filmschauspielerin, * New York 17. 8. 1892, ✝ Los Angeles (Calif.) 22. 11. 1980; gilt als erster Sexstar des amerikanischen Films, schrieb auch Theaterstücke (»Sex«, 1926) mit der Hauptrolle für sich selbst.
Filme: Sie tat ihm unrecht (1933); Ich bin kein Engel (1933); Mein kleiner Gockel (1940); Myra Breckinridge (1970); Sextette (1977).
M. W., Greta Garbo, Beitrr. v. F. Blei u. a. (1978).
4) Martin Litchfield, britischer klassischer Philologe, * London 23. 9. 1937; wurde 1974 Professor in London und beschäftigte sich v. a. mit der frühen und klassischen griechischen Dichtung sowie mit der altgriechischen Musik.
Werke: Studies in Greek elegy and iambus (1974); The Orphic poems (1983); The Hesiodic catalogue of women (1985); Studies in Aeschylus (1990); Ancient Greek music (1992).
Herausgeber: Hesiod: Theogony (1966); Iambi et elegi Graeci ante Alexandrum antati, 2 Bände (1971-72); Carmina Anacreontea (1984); Aeschyli tragoediae (1990).
5) Morris L. (Langlo), australischer Schriftsteller, * Saint Kilda (Victoria) 26. 4. 1916, ✝ Sydney 9. 10. 1999; seine populären Romane, die in kosmopolitischer Atmosphäre an internationalen Handlungsorten spielen, thematisieren v. a. ethische und religiöse Konflikte (»The devil's advocate«, 1959, deutsch »Des Teufels Advokat«; »Daughter of silence«, 1961, deutsch »Die Tochter des Schweigens«) sowie politische Krisensituationen (»The ambassador«, 1965, deutsch »Der Botschafter«; »The tower of Babel«, 1968, deutsch »Der Turm von Babel«).
Weitere Werke: Romane: The shoes of the fishermen (1963; deutsch In den Schuhen des Fischers); The heretic (1969; deutsch Der Ketzer); The clowns of God (1981; deutsch Die Gaukler Gottes); The world is made of glass (1983; deutsch In einer Welt von Glas); The ringmaster (1991; deutsch Die Fuchsfrau); The lovers (1993; deutsch Die Liebenden); Vanishing point (1996).
6) Nathanael, eigentlich Nathan Wallenstein Weinstein [-staɪn], amerikanischer Schriftsteller, * New York 17. 10. 1903, ✝ (Autounfall) El Centro (Kalifornien) 21. 12. 1940; zeitweilig Journalist, ab 1935 Drehbuchautor in Hollywood. Die Berührung mit dem europäischen Avantgardismus und Surrealismus während eines Parisaufenthalts (1926-27) sowie seine Sicht der als kalt, leer und beziehungslos empfundenen Existenz der Moderne bestimmen seine Romane, so »A cool million« (1934; deutsch »Eine glatte Million oder die Demontage des Mister Lemuel Pitkin«), in dem West in satirischer Umkehrung den amerikanischen Mythos von gesellschaftlichem Aufstieg, Glück und Reichtum für alle entlarvt. Auch die Romane »Miss Lonelihearts« (1933; deutsch »Schreiben Sie Miss Lonelihearts«) sowie »The day of the locust« (1939; deutsch »Tag der Heuschrecke«), der die Filmstadt Hollywood als Verkörperung der Deformation menschlicher Träume darstellt, stehen für seine letztlich pessimistische Weltsicht. Wests präziser, surrealistisch beeinflusster Stil, sein bitterer Humor und seine scharfe Kritik am Zerfall von Wertvorstellungen übten großen Einfluss auf die neuere amerikanische Literatur aus.
Ausgabe: The complete works (Neuausgabe 1983).
J. Martin: N. W. The art of his life (New York 1970);
N. W. A collection of critical essays, hg. v. J. Martin (Englewood Cliffs, N. J., 1971);
I. Malin: N. W.'s novels (Neudr. Carbondale, Ill., 1974);
N. W., hg. v. H. Bloom (New York 1986);
A. Wisker: The writing of N. W. (Basingstoke 1990).
7) Rebecca, eigentlich Dame (seit 1959) Cecily Isabel Andrews ['ændruːz], geboren Fairfield ['feəfiːld], englische Schriftstellerin und Journalistin angloirischer Herkunft, * in der Grafschaft Kerry 25. 12. 1892, ✝ London 15. 3. 1983; war kurze Zeit Schauspielerin, ab 1912 Journalistin und freie Schriftstellerin. Sie vertrat einen gemäßigten Sozialismus und setzte sich engagiert für die Rechte der Frauen ein. Sie verfasste formal gewandte Romane meist zeitkritischen Inhalts mit Interesse an psychoanalytischen Fragen, Essays, Reportagen (u. a. über die Nürnberger Prozesse) und Reisebücher.
Werke: Romane: The return of the soldier (1918); The judge (1922); The harsh voice (1935); The fountain overflows (1956; deutsch Der Brunnen fließt über); This real night (herausgegeben 1984); Cousin Rosamund (herausgegeben 1985).
Essays: The meaning of treason (1947, neu bearbeitet 1965); A train of powder (1955).
Reisebuch: Black lamb and grey falcon, 2 Bände (1941).
P. Wolfe: R. W. Artist and thinker (Carbondale, Ill., 1971);
H. Orel: The literary achievement of R. W. (Basingstoke 1986);
C. E. Rollyson: R. W. (London 1995).
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Wẹst, der; -[e]s, -e [spätmhd. west, geb. in Analogie zu Nord, Süd]: 1. <o. Pl.; unflekt.; o. Art.> a) (bes. Seemannsspr., Met.) ↑Westen (1) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.): der Wind kommt aus/von W.; die Menschen kamen aus Ost und W. (von überall her); die Grenze zwischen Ost und W. (zwischen östlichen und westlichen Gebieten, Landesteilen o. Ä.); der Konflikt zwischen Ost und W. (Politik; zwischen den [ehemals] sozialistischen Ländern Osteuropas u. Asiens u. den kapitalistischen Ländern der westlichen Welt); b) als nachgestellte nähere Bestimmung bei geographischen Namen o. Ä. zur Bezeichnung des westlichen Teils od. zur Kennzeichnung der westlichen Lage, Richtung: Autobahnausfahrt Frankfurt-W.; die Arbeiter kamen aus dem Tor W.; er wohnt in Neustadt (W)/Neustadt-W.; Abk.: W; c) (salopp) kurz für ↑Westmark, ↑Westgeld: 10 Mark W.; die unzufriedenen Leute sind raus und werden auch noch in W. bezahlt (tip 12, 1984, 90). 2. <Pl. selten> (Seemannsspr., dichter.) Westwind: ein frischer W. kam auf.
Universal-Lexikon. 2012.