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Missouri
1Mis|sou|ri […'su:… ], der; -[s]:
rechter Nebenfluss des Mississippi.
2Mis|sou|ri ; -s:
Bundesstaat der USA.

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I
Missouri
 
[mɪ'suːri, englisch mɪ'zʊərɪ], Abkürzung Missouri, postamtlich MO, Bundesstaat im Mittleren Westen der USA, 180 546 km2, (1999) 5,468 Mio. Einwohner (1980: 4,92 Mio. Einwohner). Hauptstadt ist Jefferson City. Missouri ist in 114 Verwaltungsbezirke (Countys) und den Bezirk Saint Louis eingeteilt.
 
Recht:
 
Verfassung von 1945 (mit zahlreichen Änderungen); Senat mit 34, Repräsentantenhaus mit 163 Mitgliedern. - Im Kongress ist Missouri durch zwei Senatoren und neun Abgeordneten vertreten.
 
Landesnatur:
 
Missouri erstreckt sich beiderseits des Missouri und hat Anteil an der flachwelligen Grundmoränenlandschaft des Zentralen Tieflands und im Südosten am Mississippitiefland, Südmissouri liegt in den bewaldeten Ozark Mountains (bis 540 m über dem Meeresspiegel). Das maritime, sommerwarme Klima nimmt im Norden kontinentalen Charakter an. Im Sommer (v. a. im Juni und Juli) treten häufig Wirbelstürme auf.
 
Bevölkerung:
 
Der Anteil der Weißen belief sich 1990 auf 87,7 %, der der Schwarzen auf 10,7 %, der übrigen auf 1,6 %. In Städten leben (1990) 68,7 % der Bevölkerung; größte Städte sind Saint Louis, Kansas City, Springfield und Independence.
 
Wirtschaft:
 
In Missouri gibt es einen vielseitigen Ackerbau mit Mais-, Baumwoll-, Reis- und Sojabohnenanbau, besonders im Norden auf fruchtbaren Löss- und Lehmböden; ferner bedeutende Rinder- und Schweinehaltung, in den Ozark Mountains Schafzucht. Der Bergbau liefert v. a. Bleierz (in der Förderung steht Missouri unter den Staaten der USA an erster Stelle), Zinkerz, ferner Eisenerz, Kohle und Kalk. Die Industrie ist besonders auf Saint Louis und Kansas City konzentriert; am wichtigsten ist die Luft- und Raumfahrtindustrie, gefolgt von Fahrzeug- und Maschinenbau, Nahrungsmittel- (Großmüllerei und -schlächterei), chemische Industrie.
 
Geschichte:
 
Die bereits 1541 von den Spaniern unter H. de Soto aufgesuchte und 1673 von den Franzosen Louis Jolliet (* 1645, ✝ 1700) sowie J. Marquette erreichte Region wurde nach ihrer Inbesitznahme für Frankreich durch R. R. de La Salle (1682) Teil der Kolonie Louisiana. 1735 enstand als erste ständige Siedlung das von Franzosen gegründete Sainte Genevieve, 1764 Saint Louis. Missouri kam 1762 an Spanien und 1803 im Louisiana Purchase (Louisiana) an die USA. 1805 wurde es als Territorium Louisiana, 1812 als Territorium Missouri organisiert und - nach Abtretung von Arkansas (1819) - am 10. 8. 1821 als 24. Staat in die Union aufgenommen. Da trotz ihrer Zulassung (Missouri-Kompromiss) die Sklaverei hier nicht wirklich Fuß fasste, blieb das im Sezessionskrieg unter schweren Kämpfen leidende Missouri - wenngleich zögernd - bei der Union, obwohl auch Freiwillige aufseiten der Konföderierten kämpften.
 
Literatur:
 
P. C. Nagel: M., a bicentennial history (New York 1977);
 Duane G. Meyer: The heritage of M. (St. Louis, Mo., 21982);
 M. D. Rafferty: M. (Boulder, Colo., 1983).
 
II
Missouri
 
[mɪ'suːri, englisch mɪ'zʊərɪ] der, Missouri River [-'rɪvə], Strom in den USA, mit 4 086 km längster Nebenfluss des Mississippi; entsteht in Montana bei Three Forks, 1 220 m über dem Meeresspiegel, durch Vereinigung von Jefferson River, Madison River und Gallatin River, mündet (von rechts) bei Saint Louis. Der Missouri ist ein Steppenfluss mit großen Wasserstandsschwankungen und bedeutendem Transport von Sinkstoffen. Große Stauanlagen in den Great Plains (u. a. Fort Peck Dam) dienen der Hochwasserkontrolle, Energiegewinnung, Schifffahrt und Bewässerung. Wichtige Nebenflüsse sind Yellowstone River und Kansas River.
 

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1Mis|sou|ri [...'su:...], der; -[s]: rechter Nebenfluss des Mississippi.
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2Mis|sou|ri; -s: Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.