PC-Card
[dt. »PC-Karte«] die, (PCMCIA-Card), Standard für spezielle Steckkarten von nur Scheckkartengröße, die v. a. in Notebooks eingesetzt werden. Der ursprüngliche Name PCMCIA-Card steht für die »Personal Computer Memory Card International Association« (»Internationale Vereinigung für PC-Speicherkarten«), welche den Standard 1990 veröffentlichte (PCMCIA).
Eine PC-Card ist 85,6 mm lang und 54 mm breit, bei der Höhe sind drei Untertypen zugelassen:
- 3,3 mm (Typ I), v. a. für Speichermedien, z. B. RAM-, Flash-, OTP- oder SRAM-Karten.
- 5 mm (Typ II) für Ein-/Ausgabegeräte, etwa Soundkarten, Modems, Faxmodems, LAN-Verbindungen, außerdem Massenspeichermedien.
- 10 mm (Typ III) für alle Steckkarten, die in Typ-I- und Typ-II-kompatiblen Geräten nicht genug Platz finden, z. B. Massenspeicher mit rotierenden Teilen, also Festplatten.
PC-Cards haben 68 Anschlüsse (Pins). Wegen ihres geringen Stromverbrauchs werden sie nicht nur für Mobilcomputer, sondern in zunehmendem Maße auch für umweltfreundliche (weil Strom sparende) Desktop-Rechner benutzt.
Der ursprüngliche PCMCIA-Standard von 1990 bezog sich nur auf Speicherkarten, doch bald schon zeigte sich, dass eine große Zahl von unterschiedlichen Steckkarten für mobile Computer gebraucht wurden. Darum kam schon 1991 PCMCIA 2.0 heraus, der durch Spezifikationen für Ein- und Ausgabe sowie die XIP-Funktion zum universell verwendbaren Standard wurde. XIP steht dabei für »Execute in Place« und bedeutet, dass Programme direkt von der Karte aus aufgerufen werden können, ohne vorher in den Arbeitsspeicher geladen werden zu müssen.
Nachdem Konsumenten und Industrie Schwierigkeiten mit dem langen »Kürzel« PCMCIA hatten (»People can't memorize computer industry acronyms«, »die Leute können sich keine Computerabkürzungen merken«), kam es Ende 1994 zur Umbenennung in »PC-Card«. Anlass war die Einführung der Erweiterung »PC-Card 95« im Februar 1995, erstmals in Zusammenarbeit mit der japanischen JEITA.
Die wichtigsten Punkte des im März 1997 erneut überarbeiteten Standards sind die folgenden:
- Außer den vorher erlaubten Betriebsspannungen von fünf und zwölf Volt sind jetzt auch 3,3 Volt möglich, was einen geringeren Stromverbrauch und weniger Abwärme bedeutet.
- PC-Cards können bei laufendem Rechner entnommen oder eingesteckt werden (Hot Swapping). Bei PCMCIA 2.1 mussten die Rechner vorher noch Software-mäßig heruntergefahren werden.
- Analog zum PCI-Bus wurde ein spezieller 32-bit-Bus für PC-Cards spezifiziert, der Card-Bus. Dieser erlaubt Bus-Mastering (DMA), arbeitet mit einer Taktfrequenz von 33 MHz und schafft eine Übertragungsgeschwindigkeit von maximal 132 MByte/s. Dies ermöglicht eine akzeptable Übertragung von Videodaten oder die Verbindung mit Netzwerken auf Basis von 100 Mbit/s-Ethernet (Ethernet).
- Es werden umfangreiche Konfigurationsinformationen anhand der Card Information Structure (CIS) verwaltet und an den jeweiligen Host weitergegeben.
- Multifunktionskarten (z. B. ein Modem mit integrierter Netzkarte) werden allgemein unterstützt.
- Schließlich wurde noch der Zoom-Video-Port (ZV-Port) optional in den PC-Card-Standard aufgenommen. Dieser dient zur Vermeidung von Prozessorüberlastungen bei der Übertragung von umfangreichen Videodaten. Der ZV-Port einer PC-Card kommuniziert direkt mit dem Frame Buffer einer VGA-Grafikkarte. Dadurch wird der PCI-Bus des Rechners, welcher die PC-Card aufgenommen hat, entlastet.
Universal-Lexikon. 2012.