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rollen
kugeln; kollern (umgangssprachlich); kullern; blättern; scrollen; Bildschirminhalt verschieben

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rol|len ['rɔlən]:
1. <itr.; ist
a) sich um die Achse drehend fortbewegen, irgendwohin bewegen:
die Räder rollen; der Ball rollte ins Tor; die Kugel ist unter den Schrank gerollt; im Schlaf rollte er (machte er eine Drehbewegung) auf die andere Seite.
Syn.: kreisen, kugeln, kullern, laufen, trudeln, sich wälzen.
b) sich auf Rädern fortbewegen:
der Wagen ist noch ein Stück gerollt.
2. <tr.; hat
a) in eine drehende Bewegung bringen, drehend, schiebend fortbewegen:
er hat das Fass in den Schuppen, den Stein zur Seite gerollt; die Kinder rollen sich im Gras; er hat sich in eine Decke gerollt (sich mit drehender Bewegung darin eingehüllt).
Syn.: befördern, fahren, schieben.
b) (einen Körperteil o. Ä.) drehend hin und her, im Kreis bewegen:
den Kopf rollen; er hat wütend die Augen/<auch itr.> mit den Augen gerollt.
3.
a) <tr.; hat einem Gegenstand durch drehende o. ä. Bewegungen die Form einer Walze geben:
er hat den Teppich gerollt; den Teig zu einer Wurst rollen.
b) <+ sich> die Form einer Walze, einer Spirale o. Ä. annehmen:
das Papier, die Schlange hat sich gerollt.
4. <itr.; hat ein dumpfes, rumpelndes, polterndes o. ä. Geräusch erzeugen, von sich geben:
in der Ferne rollt der Donner.
Syn.: bumsen (ugs.), donnern, krachen, poltern, rumpeln (ugs.).

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rọl|len 〈V.〉
I 〈V. intr.; ist
1. sich auf einer Fläche um die Achse drehen u. dabei vorwärtsbewegen (Ball, Kugel)
2. sich auf Rädern bewegen (Wagen)
3. donnern, grollen, dumpf dröhnen (Donner, Schuss)
4. sich wälzen, stürzen (Lawine, Wellen)
● das Geld muss \rollen muss unter die Leute kommen, muss stets in (raschem) Umlauf sein; die Kugel rollt (beim Roulette); die Sache rollt schon 〈fig.; umg.〉 ist schon in Bewegung, läuft schon, entwickelt sich; das Schiff rollt schlingert u. stampft zugleich; die See rollt ist sehr heftig bewegt; Tränen rollten ihr über die Wangen ● die Sache kommt ins Rollen 〈fig.〉 entwickelt sich allmählich, kommt langsam in Bewegung, in Schwung; den Stein ins Rollen bringen 〈fig.〉 eine Sache in Bewegung bringen od. aufklären ● das \rollende Material der Eisenbahn alle Fahrzeuge der E.
II 〈V. tr.; hat
1. schiebend drehen, wälzen (Ball, Fass)
2. mangeln (Wäsche)
3. glätten, in eine flache Form bringen (Teig)
4. auf eine Rolle wickeln (Schlauch)
5. eine Rolle herstellen aus (Papier, Teppich)
6. jmdn. \rollen 〈umg.〉 verhauen
● die Augen \rollen die Augäpfel heftig bewegen (vor Zorn); einen Felsbrocken, einen Stein zur Seite \rollen; den Kuchenteig \rollen; den Teppich soll man \rollen, nicht knicken
III 〈V. refl.; hat〉 sich \rollen sich um die eigene Achse drehen, sich kringeln, sich zusammenwickeln (Blätter, Papier) ● das Blatt rollt sich; ihr Haar rollt sich zu Locken; der Regenwurm, die Schlange rollt sich
[<mhd. rollen, afrz. rol(l)er (= nfrz. rouler) „rollen“ <mlat. *rotulare;Rolle]

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rọl|len <sw. V.> [mhd. rollen < afrz. ro(l)ler, über das Galloroman. zu (spät)lat. rotulus, Rolle]:
1. <ist>
a) sich unter fortwährendem Drehen um sich selbst [fort]bewegen:
der Ball, die Kugel, der Würfel rollt;
die Räder rollen;
die Wogen rollen (überschlagen sich);
Ü wenn diese Unregelmäßigkeiten bekannt werden, dann müssen Köpfe r. (Leute zur Rechenschaft gezogen u. entlassen werden);
<subst.:> ins Rollen kommen (ugs.; in Gang kommen, beginnen);
etw. ins Rollen bringen (ugs.; etw. in Gang bringen, auslösen: eine kleine Zeitungsnotiz hat die Protestbewegung ins Rollen gebracht);
b) sich rollend (1 a) irgendwohin bewegen:
der Ball rollt ins Aus, über die Torlinie;
dicke Tränen rollten über ihre Wangen;
eine Lawine rollte donnernd zu Tal;
c) eine Drehbewegung [von einer Seite zur anderen] machen:
das Kind rollte auf den Rücken;
d) sich auf Rädern, Rollen, Raupenketten fortbewegen, irgendwohin bewegen; fahren:
der Wagen, das Auto, der Zug rollt;
die Maschine rollt zur Startbahn.
2. <hat>
a) in eine rollende Bewegung bringen, drehend, wälzend fortbewegen:
die Fässer über die Rampe, in den Hof r.;
b) etw., das mit Rädern, Rollen versehen ist, irgendwohin bewegen:
den Einkaufswagen zur Kasse r.;
einen Patienten in den OP r.;
c) <r. + sich> sich wälzen:
die Kinder rollten sich im Gras.
3. <hat> (einen Körperteil o. Ä.) drehend hin u. her, im Kreis bewegen:
den Kopf r.;
sie rollte [voller Schrecken, wütend] die Augen/mit den Augen.
4. <hat>
a) einrollen, zusammenrollen:
die Decken, die Zeltbahn nicht falten, sondern r.;
die Kniestrümpfe nach unten r.;
sie rollte sich in ihre Decke;
eine gerollte Landkarte;
b) zu etw., zu einer bestimmten Form zusammendrehen:
den Teig zu einer Wurst r.;
c) durch Zusammenrollen herstellen:
ich rollte mir eine Zigarette;
d) <r. + sich> (von flach daliegenden Stücken aus Papier, Textilfaser o. Ä.) sich von den Rändern u. Ecken her hochbiegen, einrollen; uneben werden:
das Bild hat sich gerollt.
5. <hat> (landsch.) 2mangeln:
Wäsche r.
6. <hat> (Kochkunst) ausrollen:
den Teig r.
7.
a) <hat> ein dumpfes, hallendes, dröhnendes Geräusch erzeugen:
der Donner rollt;
sekundenlang rollte das Echo;
ein rollendes Lachen;
b) <hat> einen vibrierenden Laut mit dem Kehlkopf od. der Zunge hervorbringen:
der Kanarienvogel rollt;
<mit Akk.-Obj.:> sie rollt das R;
mit rollendem (gerolltem) R;
c) <ist> sich als dumpfes, hallendes, dröhnendes Geräusch irgendwohin verbreiten:
das Echo, der Donner rollte durch das Tal.
8. <hat> (Seemannsspr.) schlingern [u. gleichzeitig stampfen]:
das Schiff rollte.

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I
Rollen,
 
Fahrzeugtechnik: Drehbewegung eines Flugzeugs um seine Längsachse, während es sich zugleich in Richtung der Längsachse fortbewegt (bei Straßenfahrzeugen als Wanken bezeichnet). Beim Schiff setzt sich das Rollen zusammen aus der gleichzeitigen Bewegung um seine Längsachse (Schlingern) und Querachse (Stampfen).
 
II
Rollen,
 
engl. Scrollen.

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rọl|len <sw. V.> [mhd. rollen < afrz. ro(l)ler, über das Galloroman. zu (spät)lat. rotulus, ↑Rolle]: 1. <ist> a) sich unter fortwährendem Drehen um sich selbst [fort]bewegen: der Ball, die Kugel, der Würfel rollt; die Räder rollen; die Wogen rollen (überschlagen sich); Ü wenn diese Unregelmäßigkeiten bekannt werden, dann müssen Köpfe r. (Leute zur Rechenschaft gezogen u. entlassen werden); Manchmal, wenn es nicht so rollt ... (vorwärts geht; Trommel 45, 1976, 5); <subst.:> *ins Rollen kommen (ugs.; in Gang kommen, beginnen); etw. ins Rollen bringen (ugs.; etw. in Gang bringen, auslösen): eine kleine Zeitungsnotiz hat die Protestbewegung ins Rollen gebracht; b) sich rollend (1 a) irgendwohin bewegen: der Ball rollt ins Aus, über die Torlinie; das Geldstück ist unter die Bank gerollt; Ü dicke Tränen rollten über ihre Wangen; eine Lawine rollte donnernd zu Tal; eine weitläufige ... Bucht, in die das Meer in lang gezogenen, donnernden Brechern rollte (Ransmayr, Welt 159); c) eine Drehbewegung [von einer Seite zur anderen] machen: im Schlaf war er auf die andere Seite gerollt; das Kind rollte auf den Rücken; Der Albatros rollte (bewegte sich schlingernd) von Backbord nach Steuerbord und wieder zurück (Ott, Haie 70); d) sich auf Rädern, Rollen, Raupenketten fortbewegen, irgendwohin bewegen; fahren: der Wagen, das Auto, der Zug rollt; Panzer rollten durch die Straßen der Hauptstadt; In einem Wolga rollen wir auf breiter Betonbahn stadteinwärts (Berger, Augenblick 141); die Maschine rollt zur Startbahn; zieh mal die Handbremse, wir rollen [sonst gleich in den Graben]; <subst.:> wie man einen Wagen mit ganz wenig Gas am Rollen hält (Frankenberg, Fahren 122). 2. <hat> a) in eine rollende Bewegung bringen, drehend, wälzend fortbewegen: die Fässer über die Rampe, in den Hof r.; sie rollten den Baumstamm beiseite; Geröllbrocken, so wie der Berg sie in seinen Bächen zu Tal gerollt hatte (Böll, Tagebuch 42); b) etw., das mit Rädern, Rollen versehen ist, irgendwohin bewegen: den Einkaufswagen zur Kasse r.; sie rollten die Betten aus dem Krankensaal; einen Patienten (die Bahre mit dem Patienten) in den OP r.; <r. + sich:> die Kinder rollten (wälzten) sich im Gras. 3. (einen Körperteil o. Ä.) drehend hin u. her, im Kreis bewegen <hat>: den Kopf r.; sie rollte [voller Schrecken, wütend] die Augen/mit den Augen. 4. <hat> a) einrollen, zusammenrollen: die Decken, die Zeltbahn nicht falten, sondern r.; die Kniestrümpfe nach unten r.; Die Teppiche sind gerollt, die Fensterläden geschlossen (Frisch, Gantenbein 308); eine gerollte Landkarte; sie rollte sich in ihre Decke; b) zu etw., zu einer bestimmten Form zusammendrehen: den Teig zu einer Wurst r.; Der Kollege hat seine Unterhose vor dem Bauch zu einem Wulst gerollt (Chotjewitz, Friede 155); c) durch Zusammenrollen herstellen: ich rollte mir eine Zigarette; wenn sie ein Wollfließ von ihren Unterarmen abwickeln, um ein Strickknäuel daraus zu r. (Strittmatter, Wundertäter 346); d) <r. + sich> (von flach daliegenden Stücken aus Papier, Textilfaser o. Ä.) sich von den Rändern u. Ecken her hoch biegen, einrollen; uneben werden: das Bild hat sich gerollt; an dieser Ecke rollt sich der Teppich immer wieder. 5. (landsch.) 2mangeln <hat>: Wäsche r. 6. (Kochk.) ausrollen <hat>: den Teig r. 7. a) ein dumpfes, hallendes, dröhnendes Geräusch erzeugen <hat>: der Donner rollt; sekundenlang rollte das Echo; ein rollendes Lachen; b) einen vibrierenden Laut mit dem Kehlkopf od. der Zunge hervorbringen <hat>: der Kanarienvogel rollt; <mit Akk.-Obj.:> sie rollt das R; mit rollendem (gerolltem) R; c) sich als dumpfes, hallendes, dröhnendes Geräusch irgendwohin verbreiten <ist>: das Echo, der Donner rollte durch das Tal; Noch jetzt rollte durch die Albträume des Totengräbers immer wieder der längst verebbte Geschützdonner (Ransmayr, Welt 260). 8. (Jägerspr.) rauschen (4) <hat>. 9. (Seemannsspr.) schlingern [u. gleichzeitig stampfen] <hat>: das Schiff rollte.

Universal-Lexikon. 2012.