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Frankenberg
Frạnkenberg,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Frạnkenberg, Stadt im Landkreis Mittweida, Sachsen, nahe dem Nordrand des Erzgebirges, 265 m über dem Meeresspiegel, im Tal der Zschopau, 16 300 Einwohner; Sächsische Verwaltungsschule, Garnison; Walzengravierwerk, Textilindustrie, Metallverarbeitung, Schuhherstellung.
 
Geschichte:
 
Das nach 1150 von fränkischen Siedlern gegründete Waldhufendorf Frankenberg entwickelte sich um 1200 infolge von Silbererzfunden zu einem Städtchen mit einem Herrensitz. 1292 als »castrum et civitas« bezeugt, gingen beide spätestens in diesem Jahr aus dem Besitz der Herren von Mildenstein in den der Markgrafen von Meißen über. Nach dem Erlöschen des Bergbaus im 14. Jahrhundert prägten Tuchmacherei und Leineweberei die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, zu denen Ende des 18. Jahrhunderts die mechanische Spinnerei trat.
 
 2) Frạnkenberg (Eder), Stadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen, am nördlichen Rand des Burgwaldes, 323 m über dem Meeresspiegel, 18 500 Einwohner; Fachschule für Umweltschutztechnik; Stuhlmuseum; Holz- und Kunststoffverarbeitung, Bau von Webereimaschinen.
 
Stadtbild:
 
Gut erhaltenes Stadtbild mit Fachwerkhäusern des 16. bis 19. Jahrhunderts. Das Rathaus, ein bedeutender Fachwerkbau (ursprünglich 1421 dreigeschossig erbaut; nach Stadtbrand zweigeschossig erneuert, 1509), verbindet den Ober- und Untermarkt. Die Liebfrauenkirche (1286 bis 1359) ist eine Dreikonchenanlage, südlich angefügt ist der spätgotische Zentralbau der Marienkapelle (um 1370-80). Ehemaliges Zisterzienserkloster Sankt Georgenberg (1242 gegründet), eine dreiflügelige zweigeschossige Baugruppe des 13.-17. Jahrhunderts (mit spätromanischer Kapelle), heute u. a. Heimatmuseum.
 
Geschichte:
 
Frankenberg, um 1240 erstmals erwähnt und 1244 als Stadt bezeichnet, ging vermutlich aus einer karolingischen Straßenfestung hervor. Die Altstadt sowie die Burg dienten den Landgrafen von Hessen als Stützpunkt gegen die territorialen Ansprüche der Erzbischöfe von Mainz. 1335 entstand die Neustadt. Nach 1450 erlebte die Stadt als Hauptstapelplatz des hessischen Wollhandels und Zentrum des ältesten hessischen Bergbaugebiets (1590-1820 Gewinnung von Silber- und Kupfererz) eine wirtschaftliche Blütezeit. Die meist zu Hessen gehörende Stadt war 1821-1973 Kreisstadt.
 

Universal-Lexikon. 2012.