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Haar
Wolle (umgangssprachlich); Matte (umgangssprachlich)

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Haar [ha:ɐ̯], das; -[e]s, -e:
1. auf dem Körper von Menschen und den meisten Säugetieren (in großer Zahl) wachsendes, fadenartiges Gebilde (aus Hornsubstanz):
die Haare an den Beinen, unter der Achsel; graue Haare an den Schläfen; die Haare kämmen, bürsten.
Zus.: Achselhaar, Barthaar, Kamelhaar, Katzenhaar, Pferdehaar.
2. <ohne Plural> Gesamtheit der Kopfhaare:
blondes, lockiges, langes Haar; das Haar kurz tragen; sich das Haar färben lassen.
Syn.: Haare <Plural>, Schopf.
Zus.: Deckhaar, Haupthaar, Kopfhaar.

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Haar 〈n. 11
I 〈zählb.〉 fadenförmiges Gebilde der Außenhaut von Tieren u. Menschen, bes. charakterist. für Säugetiere, bei denen sie aus Hornsubstanz bestehen, auch als Bildungen der Kutikula bei Insekten (Körper\Haar) ● ausfallen: die \Haare fallen ihm aus; niemandem ein \Haar krümmen 〈fig.〉 niemandem etwas Böses, etwas zuleide tun; er hat \Haare lassen müssen hat (gegen seinen Willen) ein Opfer bringen müssen; ich könnte mir die \Haare raufen ich bin verzweifelt, ärgere mich sehr; wir wollen hier keine \Haare spalten 〈fig.〉 wir wollen uns nicht über unwesentl. Kleinigkeiten streiten; die \Haare stehen einem zu Berge man ist entsetzt; die \Haare sträubten sich ihm vor Schreck 〈fig.〉 ● blonde, graue \Haare, 〈besser〉 blondes, graues \Haar; \Haar breit = Haarbreit; darüber lasse ich mir keine grauen \Haare wachsen darüber mache ich mir keine Sorgen; kein gutes \Haar an jmdm. lassen 〈fig.〉 über jmdn. sehr schlecht sprechen ● die Sache hing nur an einem \Haar 〈fig.〉 hing von einer Kleinigkeit ab, war bedroht; dieser Vergleich ist sehr, etwas an den \Haaren herbeigezogen 〈fig.〉 gezwungen, gewaltsam, nicht ganz einleuchtend; jmdn. an den \Haaren reißen, ziehen; sie gleichen einander aufs \Haar ganz genau; viele \Haare auf den Beinen, auf der Brust haben; er hat mehr Schulden als \Haare auf dem Kopf; sie hat \Haare auf den Zähnen 〈fig.〉 sie weiß sich mit Worten zu wehren, kann scharf antworten; einander in die \Haare geraten 〈fig.〉 heftigen Streit miteinander anfangen; sich in den \Haaren liegen 〈fig.〉 sich streiten; ein \Haar in der Suppe finden 〈fig.〉 etwas an einer Sache entdecken, was einem nicht passt; das Kind wäre um ein \Haar überfahren worden 〈fig.〉 es hat sehr wenig gefehlt, dass ..., beinahe; der eine ist um kein \Haar besser als der andere in keiner Weise, durchaus nicht; sich die \Haare unter den Armen ausrasieren
II 〈unz.〉
1. Gesamtheit der Kopfhaare (Haupt\Haar, Kopf\Haar) od. Barthaare (Bart\Haar)
2. 〈Jägerspr.〉 Fell der jagdbaren Säugetiere
● sich das \Haar bleichen, färben, schneiden, tönen lassen; sich das \Haar bürsten, (mit Lockenwicklern) eindrehen, föhnen, kämmen, waschen, trocknen; das \Haar fiel ihr bis auf die Schultern; das \Haar hing ihr unordentlich in die Stirn; sich das \Haar machen sich kämmen, sich frisieren; sie trägt ihr \Haar jetzt anders als früher ● blondes, dunkles, graues, helles, rotes, schwarzes, weißes \Haar haben; dichtes, dünnes, fettiges, glänzendes, glattes, krauses, lockeres, lockiges, schönes, schütteres, seidiges, starkes, strähniges, welliges, widerspenstiges \Haar; falsches, künstliches \Haar Perücke; das \Haar links, rechts, in der Mitte gescheitelt tragen; kurzes, langes \Haar; das \Haar lang, kurz tragen lang-, kurzgeschnitten; verstrubbeltes, wirres, zerzaustes \Haar ● sich das \Haar aus der, in die Stirn kämmen, streichen; ein Band, einen Kranz im \Haar tragen; sich das \Haar in Wellen legen, in Zöpfe flechten; mit aufgelöstem, flatterndem \Haar ankommen; jmdm. (leicht, zärtlich) übers \Haar streichen; Achtung vor jmds. grauem, weißem \Haar haben Achtung vor seinem Alter u. seiner Reife
[<ahd. har, engl. hair <germ. *hera- „Haar“; zu idg. *ker(s) „starren, rau, struppig sein“]

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Haar , das; -[e]s, -e [mhd., ahd. hār, eigtl. = Raues, Struppiges, Starres]:
1. beim Menschen u. bei den meisten Säugetieren auf der Haut [dicht] wachsendes, feines, fadenförmiges Gebilde aus Hornsubstanz:
graue, (geh.:) silberne, weiße -e an der Schläfe;
die -e wachsen, fallen ins Gesicht, hängen in die Stirn, fallen [ihm] aus;
[sich] ein graues H. auszupfen, ausreißen;
[sich] die -e schneiden lassen;
[sich] die -e waschen, trocknen, föhnen, färben, tönen;
die -e kämmen, bürsten, toupieren;
Spr krause -e, krauser Sinn (wer krause Haare hat, ist eigenwillig);
jmdm. stehen die -e zu Berge/sträuben sich die -e (ugs.; jmd. ist in höchstem Maße erschrocken, entsetzt);
ein H. in der Suppe/in etw. finden (ugs.; an einer sonst guten Sache etw. entdecken, was einem nicht passt);
kein gutes H. an jmdm., etw. lassen (ugs.; nur Schlechtes über jmdn., etw. sagen; alles, was jmd. tut, schlecht finden, kritisieren);
jmdm. die -e vom Kopf fressen (ugs. scherzh.:auf jmds. Kosten sehr viel essen);
-e auf den Zähnen haben (von streitbar-aggressiver, rechthaberischer Wesensart sein [u. sich auf diese Weise behaupten]; vermutl. hergeleitet von starker Behaarung als Zeichen von Männlichkeit, die sich sogar auf den Zähnen [älter: auf der Zunge] zeige);
-e lassen [müssen] (ugs.; nur mit gewissen Einbußen etw. durchführen, ein gestecktes Ziel erreichen können; bezogen auf die Haare, die einem bei einer Schlägerei ausgerissen werden);
sich <Dativ> über, wegen, um etw. keine grauen -e wachsen lassen (ugs.; sich wegen etw. keine unnötigen Sorgen machen, sich über etw. nicht im Voraus aufregen, grämen);
sich <Dativ> die -e raufen (vor Ratlosigkeit, Verzweiflung nicht wissen, was man tun soll);
jmdm. kein H./niemandem ein H. krümmen [können] (ugs.; jmdm. nichts/niemandem etwas zuleide tun [können]);
an einem H. hängen (ugs.; sehr unsicher sein; in Bezug auf das Gelingen von einer bloßen Kleinigkeit abhängen);
etw. an/bei den -en herbeiziehen (ugs.; etw. anführen, was nicht od. nur sehr entfernt zur Sache gehört; Begründungen von sehr weit herholen);
sich an den eigenen -en aus dem Sumpf ziehen (Sumpf);
auf ein H./aufs H. (ugs.; ganz genau, exakt);
sich in die -e fahren/geraten/kriegen (ugs.; Streit miteinander anfangen, bekommen);
sich in den -en liegen (ugs.; sich heftig streiten);
um ein H. (ugs.: 1. es hätte nicht viel gefehlt, und …; beinahe, fast: um ein H. wäre es schiefgegangen. 2. ganz wenig, eine winzige Kleinigkeit: er ist nur um ein H. größer als seine Schwester);
nicht [um] ein H. breit/[um] kein H. breit (Haarbreit);
ums H. (beinahe, fast).
2. <o. Pl.>
a) die Gesamtheit der Haare auf dem Kopf des Menschen; das Kopfhaar:
sie hat schönes, blondes, rotes, braunes, schwarzes, helles, dunkles, lockiges, krauses, glattes, volles H.;
das H. lang, kurz, offen, [in der Mitte] gescheitelt tragen;
b) (bei den meisten Säugetieren) Behaarung; Fell:
das weiche, seidige H. des Hundes.
3. <meist Pl.> (Bot.) haarähnliches Gebilde, das in großer Zahl bes. Blätter u. Stängel bestimmter Pflanzen bedeckt:
die Unterseite der Blätter ist mit -en bedeckt.

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I
Haar,
 
Haare.
 
II
Haar
 
die, Haarstrang, Höhenzug in Westfalen, bis 390 m über dem Meeresspiegel, mit steilem Südhang zur Möhne und mittleren Ruhr, bildet den Südrand der Westfälischen Bucht, eine Schichtstufe aus Gesteinen der Oberkreide (Sandsteine und Kalke), unter denen die Karbonschichten des nordöstlichen Rheinischen Schiefergebirges flach nach Norden untertauchen. Die Haar setzt sich nach Westen im karbonischen Ardey fort. Über die nördliche lössbedeckte Stufenfläche der Haar verläuft der Hellweg.
 
Literatur:
 
L. Hempel: Das Großrelief am Südrand der Westfäl. Bucht u. im Nordsauerland (1962).
 
III
Haar,
 
Alfred, ungarischer Mathematiker, * Budapest 11. 10. 1885, ✝ Szeged 16. 3. 1933; Professor in Klausenburg und Szeged; v. a. durch seine Beiträge zur Funktionalanalysis und Maßtheorie (»haarsches Maß«) bekannt.

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Haar, das; -[e]s, -e [mhd., ahd. hār, eigtl. = Raues, Struppiges, Starres]: 1. beim Menschen u. bei den meisten Säugetieren auf der Haut [dicht] wachsendes, feines, fadenförmiges Gebilde aus Hornsubstanz: graue, (geh.:) silberne, weiße -e an der Schläfe; die -e wachsen, fallen ins Gesicht, hängen in die Stirn, fallen [ihm] aus; [sich] ein graues H. auszupfen, ausreißen; [sich] die -e schneiden lassen; [sich] die -e waschen, trocknen, föhnen, färben, tönen; die -e kämmen, bürsten, toupieren; Kreti hat -e auf der Brust (hat eine behaarte Brust; Bieler, Bonifaz 150); Spr krause -e, krauser Sinn (wer krause Haare hat, ist eigenwillig); lange -e, kurzer Verstand (wer lange Haare hat, hat nicht viel Verstand, Intelligenz; meist auf Frauen bezogen); Ü einer ihrer Aussprüche ... sträubte ihm die -e (verursachte in ihm ein Gefühl des Schauderns, des Entsetzens; Musil, Mann 1294); *jmdm. stehen die -e zu Berge/sträuben sich die -e (ugs.; jmd. ist in höchstem Maße erschrocken, entsetzt); ein H. in der Suppe/in etw. finden (ugs.; an einer sonst guten Sache etw. entdecken, was einem nicht passt); kein gutes H. an jmdm., etw. lassen (ugs.; nur Schlechtes über jmdn., etw. sagen; alles, was jmd. tut, schlecht finden, kritisieren; vgl. keinen guten Faden an jmdm. lassen [↑Faden 1]); jmdm. die -e vom Kopf fressen (ugs. scherzh.; 1. auf jmds. Kosten sehr viel essen. 2. kaum satt zu bekommen sein); -e auf den Zähnen haben (von schroffer, herrschsüchtiger, streitbar-aggressiver, rechthaberischer Wesensart sein [u. sich auf diese Weise behaupten]; meist auf Frauen bezogen; vermutl. hergeleitet von starker Behaarung als Zeichen von Männlichkeit, die sich sogar auf den Zähnen [älter: auf der Zunge] zeige); -e lassen [müssen] (ugs.; nur mit gewissen Einbußen etw. durchführen, ein gestecktes Ziel erreichen können; bezogen auf die Haare, die einem bei einer Schlägerei ausgerissen werden): -e lassen musste vor allem die SPD (Spiegel 50, 1975, 25); sich <Dativ> über, wegen, (seltener:) um etw. keine grauen -e wachsen lassen (ugs.; sich wegen etw. keine unnötigen Sorgen machen, sich über etw. nicht im Voraus aufregen, grämen); sich <Dativ> die -e raufen (vor Ratlosigkeit, Verzweiflung nicht wissen, was man tun soll); jmdm. kein H./niemandem ein H. krümmen [können] (ugs.; niemandem etw. zuleide tun [können]); an einem H. hängen (ugs.; sehr unsicher sein; in Bezug auf das Gelingen von einer bloßen Kleinigkeit abhängen); etw. an/bei den -en herbeiziehen (ugs.; etw. anführen, was nicht od. nur sehr entfernt zur Sache gehört; Begründungen von sehr weit herholen); sich an den eigenen -en aus dem Sumpf ziehen (↑Sumpf);auf ein H./aufs H. (ugs.; ganz genau, exakt): In Hans Castorps Fall glich der erste Oktobertag auf ein H. dem letzten Septembertag (Th. Mann, Zauberberg 316); sich in die -e fahren/geraten/kriegen (ugs.; Streit miteinander anfangen, bekommen): wegen mir, da haben sie (= Eltern) sich in die -e gekriegt (Schmidt, Strichjungengespräche 83); sich in den -en liegen (ugs.; sich heftig streiten); um ein H. (ugs.: 1. es hätte nicht viel gefehlt, und ...; beinahe, fast: um ein H. wäre es schief gegangen; In seinem Schrecken hätte Klingbeil um ein H. einen Auffahrunfall verursacht [Prodöhl, Tod 230]. 2. ganz wenig, eine winzige Kleinigkeit: er ist nur um ein H. größer als seine Schwester); nicht [um] ein H., [um] kein H. (ugs.; nicht, um nichts): er hat sich [um] kein H. geändert; Silvi wurde ... um kein H. besser als wie immer behandelt (R. Walser, Gehülfe 139); ums H. (um ein ↑Haar 1): ums H. hätte er (= der Reporter) seinen „Aufsager“ geschmissen (Spiegel 1/2, 1977, 21). 2. <o. Pl.> a) die Gesamtheit der Haare auf dem Kopf des Menschen; das Kopfhaar: sie hat schönes, blondes, rotes, braunes, schwarzes, helles, dunkles, lockiges, krauses, glattes, volles H.; das H. lang, kurz, offen, [in der Mitte] gescheitelt tragen; die Zöglinge haben alle kurz geschnittenes H., nur Lucien trägt sein H. schulterlang (Ziegler, Kein Recht 366); Die Ukrainerin band sich Blumen ins H. (Lentz, Muckefuck 205); b) (bei den meisten Säugetieren) Behaarung; Fell: das weiche, seidige H. des Hundes; Mit diesem (= dem Striegel) fahre ich dem Pferde am ganzen Körper ... gegen das H. (Dwinger, Erde 79). 3. <meist Pl.> (Bot.) haarähnliches Gebilde, das in großer Zahl bes. Blätter u. Stängel bestimmter Pflanzen bedeckt: die Unterseite der Blätter ist mit -en bedeckt.

Universal-Lexikon. 2012.