1.
kannst du [mir] mal ein sauberes Glas [aus dem Regal] langen?
Zus.: hinauslangen, hineinlangen, hinüberlangen.
b) ☆ jmdm. eine langen: jmdm. eine Ohrfeige geben:
er hat ihm eine gelangt.
Syn.: jmdm. eine knallen, jmdm. eine runterhauen, jmdm. eine scheuern, jmdn. ↑ hauen, jmdn. ↑ ohrfeigen, jmdn. ↑ schlagen.
2. <itr.; hat
a) ausreichen, reichen:
der Rest Stoff langt gerade noch für eine Bluse; 50 Euro langen für ein Radio nicht.
Syn.: ↑ genügen;
☆ jmdm. langt es (ugs.): jmds. Geduld ist zu Ende:
jetzt langts mir aber wirklich!
Syn.: jmd. hat die Nase [gestrichen] voll, jmd. hat die Schnauze [gestrichen] voll, jmd. hat genug, jmdm. reicht es.
b) (bis zu einem bestimmten Ort, einer bestimmten Stelle) reichen:
der Rock langte ihr kaum bis an die Knie.
c) die Hand ausstrecken, um (etwas) zu fassen:
er langte nach seinem Stock; sie langte in die Tasche und holte 5 Euro heraus.
Zus.: hinlangen.
* * *
lạn|gen 〈V.; hat〉
I 〈V. intr.〉
1. genügen, ausreichen
2. eine bestimmte Länge haben
● langt das?; danke, es langt (mir)! es genügt (mir); jetzt langt's mir aber! 〈umg.〉 jetzt habe ich genug, jetzt reißt mir die Geduld!; es langt (gerade) noch; kannst du bis zu mir \langen?; es langt nicht hinten und nicht vorn, 〈od.〉 nicht hin und nicht her 〈umg.〉 man kann nicht damit auskommen, es ist nicht genug; in die Tasche \langen; mit dem Geld \langen 〈umg.〉 auskommen; er langte nach der Zuckerdose; der Stoff wird zu einem Kleid \langen
II 〈V. tr.; umg.; nur in Wendungen wie〉
1. ich werde ihn mir schon \langen! ihm meine Meinung sagen
2. jmdm. eine \langen jmdm. eine Ohrfeige geben
[<ahd. langen, eigtl. „lang werden, lang machen“; → lang]
* * *
lạn|gen <sw. V.; hat [mhd. langen, ahd. langēn] (ugs.):
1.
die Vorräte langen [noch] bis zum Monatsende;
dafür langt der Stoff nicht;
☆ jmdm. langt es (ugs.; jmds. Geduld ist zu Ende: also jetzt langt es mir aber!);
b) (mit etw.) auskommen:
mit dem Brot langen wir bis morgen.
2. sich bis zu einem bestimmten Punkt erstrecken, bis zu einer Grenze hin reichen:
der Mantel langt ihm fast bis zum Knöchel.
3.
a) irgendwohin mit der ausgestreckten Hand kommen, mit der Hand erreichen:
wenn er sich streckt, langt er bis an die Decke;
er kann weit über den Zaun l.;
b) irgendwohin greifen, fassen:
auf den Tisch, in den Korb l.
kannst du mal ein sauberes Glas [vom Regal] l.?;
☆ jmdm. eine l. (ugs.; jmdm. eine Ohrfeige geben).
* * *
I Lạngen,
1) Stadt im Landkreis Offenbach, Hessen, im Messeler Hügelland, 144 m über dem Meeresspiegel, 34 500 Einwohner; Bundesamt für Sera und Impfstoffe (Paul-Ehrlich-Institut), Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Flugsicherungsakademie, Wetterdienstschule. Die zentrale Lage im Städtedreieck Frankfurt am Main/Offenbach am Main/Darmstadt hat die Entwicklung Langens als Dienstleistungs- und Gewerbestandort sowie Wohnort begünstigt; Metall verarbeitende, Elektro- und Elektronikindustrie.
Ehemaliges Großherzogliches Jagdschloss Wolfsgarten, 1721-24 wohl nach Plänen von L. Rémy de La Fosse um einen Hof errichtet; im Park Prinzessinnenhäuschen (1902) von J. M. Olbrich.
Langen wird gegen 834 erstmals erwähnt und ist seit 1883 Stadt.
2) Stadt im Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen, am nördlichen Stadtrand von Bremerhaven, 17 200 Einwohner; Gewerbebetriebe, Wohn- und Erholungsort.
Lạngen,
1) Albert, Verleger, * Antwerpen 8. 7. 1869, ✝ München 30. 4. 1909; gründete 1893 den »Buch- und Kunstverlag A. Langen Paris und Köln« (seit 1895 in München), in dem v. a. moderne französische und skandinavische Literatur publiziert wurde (seit 1932 Langen - Müller Verlag). 1896 war Langen Mitbegründer des »Simplicissimus« und seit 1907 Herausgeber der Kulturzeitschrift »März«.
2) Eugen, Ingenieur und Unternehmer, * Köln 9. 10. 1833, ✝ ebenda 2. 10. 1895; gründete 1864 mit N. A. Otto in Köln eine Fabrik für Gasmaschinen, aus der 1872 die Gasmotorenfabrik Deutz AG hervorging, und erfand mit Otto einen atmosphärischen Flugkolben-Gasmotor, der auf der Pariser Weltausstellung 1867 großen Erfolg hatte. Langen hat auch wesentlichen Anteil an der Erfindung des Ottomotors (1876). Von ihm stammen ferner der Langen-Etagenrost (1859), wichtige Arbeitsverfahren der Zuckerraffinerie und die Idee der (Wuppertaler) Schwebebahn Barmen-Elberfeld (1893).
3) Rudolf von, latinisiert Rudolphus Lạngius, Frühhumanist, * Everswinkel (bei Münster) um 1438, ✝ Münster 25. 12. 1519; aus begütertem Adel stammend, wurde Langen nach dem Studium der Artes liberales in Erfurt (1456-60) und Lehrtätigkeit in Basel 1462 Propst des Kollegiatstifts am »Alten Dom« zu Münster. 1466 lernte er in Rom, um Bestätigung seines Bischofs Heinrich von Schwarzburg bemüht, Humanisten kennen, 1469 begeisterte er sich im Kreis um R. Agricola in Adwerth bei Groningen für die »Studia humanitatis«. In Briefen (gedruckt um 1480 in Briefsammlungen des A. Liber von Soest) entwarf er ein an Cicero orientiertes Bildungsprogramm, das um 1500 als Grundlage der von ihm geförderten Reform der Domschule diente, und wirkte mit seinen »Carmina« (gedruckt 1486) und religiösen, Prudentius verpflichteten Dichtungen (»Rosarium«, »Horae de Sancta Cruce«, gedruckt 1493 beziehungsweise um 1496) in formal vollendeten antiken Versmaßen so vorbildhaft, dass er seither als Erneuerer der lateinischen Dichtung in Deutschland und Vater des »Münsterschen Humanismus« gilt.
Ausgabe: Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon, begründet von W. Stammler, herausgegeben von K. Ruh, Band 5 (21985).
O. Herding in: Neue Deutsche Biographie, Band 13 (1982).
4) Christoph, Bobfahrer, * Köln 27. 3. 1962; u. a. Olympiasieger 1998 (Viererbob) und 2002 (Zweierbob), Weltmeister 1993, 1995 (jeweils Zweierbob), 1996 (Zweier- und Viererbob), 2000 (Zweierbob), 2001 (Zweier- und Viererbob) sowie Europameister 1994, 1995 (jeweils Zweierbob) und 1996 (Zweier- und Viererbob).
* * *
lạn|gen <sw. V.; hat [mhd. langen, ahd. langēn] (ugs.): 1. a) in einem Maß, einer Menge vorhanden sein, die für etw. reicht; ausreichen, genügen: die Vorräte langen [noch] bis zum Monatsende; dafür langt der Stoff nicht; drei Laib Brot müssen für einen Tag l. (Wimschneider, Herbstmilch 14); Lass man, es langt (es ist genug, reicht aus), wenn du Carla sagst (Bastian, Brut 24); *jmdm. langt es (ugs.; jmds. Geduld ist zu Ende): also jetzt langt es mir aber!; Was aber tun, wenn's einem hier ganz dicke langt? (Bayernkurier 19. 11. 77, 7); b) (mit etw.) auskommen: mit dem Brot langen wir bis morgen. 2. sich bis zu einem bestimmten Punkt erstrecken, bis zu einer Grenze hin reichen: der Vorhang langt bis zum Boden; der Mantel langt ihm fast bis zum Knöchel. 3. a) irgendwohin mit der ausgestreckten Hand kommen, mit der Hand erreichen: wenn er sich streckt, langt er bis an die Decke, bis zum obersten Regalfach; er kann weit über den Zaun l.; b) irgendwohin greifen, fassen: auf den Tisch, in den Korb l.; Beim Essen saß das eine kleine Kind auf Vaters Schoß und links und rechts auch eines, die langten alle in Vaters Teller (Wimschneider, Herbstmilch 14); Als er lachend nach mir langte ..., sprang ich dem Usurpator an den Hals (Stern, Mann 120). 4. mit der Hand packen, ergreifen; nehmen, holen: kannst du mal ein sauberes Glas [vom Regal] l.?; sie ... langte ein Taschentuch aus der Bluse (Bieler, Bonifaz 84); Langste mir mal meine Handtasche da? (Schnurre, Ich 57); *jmdm. eine l. (ugs.; jmdm. eine Ohrfeige geben): Vater ..., wenn der mir eine langt, dann flieg' ich in eine Ecke (Schmidt, Strichjungengespräche 86). ∙ 5. verlangen, sich sehnen: Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein, l. und bangen in schwebender Pein (Goethe, Egmont III).
Universal-Lexikon. 2012.