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anschlagen
aushängen; anzapfen; anstechen; Taste eines Musikinstruments drücken

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an|schla|gen ['anʃla:gn̩], schlägt an, schlug an, angeschlagen:
1.
a) <itr.; ist gegen etwas stoßen [und sich dabei verletzen]:
ich bin mit dem Kopf [an die Wand] angeschlagen.
Syn.: anstoßen, bumsen (ugs.), krachen (ugs.), prallen, schlagen.
b) <tr.; hat mit einem Körperteil an etwas stoßen [und sich dabei verletzen]:
ich habe mir das Knie angeschlagen.
Syn.: sich stoßen.
2. <tr.; hat durch Anstoßen beschädigen:
beim Geschirrspülen einen Teller anschlagen; angeschlagene Tassen.
Syn.: ramponieren (ugs.).
3. <tr.; hat
a) (die Tasten eines Computers o. Ä.) durch Druck nach unten betätigen:
bei dieser alten Schreibmaschine müssen die Tasten kräftig angeschlagen werden.
b) durch Tastendruck auf einem Klavier, Cembalo o. Ä. erklingen lassen:
einen Akkord [auf dem Klavier] anschlagen.
c) (ein Verhalten insbesondere bei der Fortbewegung) in bestimmter, veränderter Weise gestalten, fortsetzen:
eine schnellere Gangart anschlagen.
4. <tr.; hat (als Bekanntmachung, Ankündigung, Inserat o. Ä.) zur allgemeinen Kenntnisnahme irgendwo anbringen, aushängen:
sie hat eine Bekanntmachung, ein Plakat angeschlagen.
Syn.: befestigen.
5. <itr.; hat einen bestimmten Erfolg haben, eine Wirkung zeigen:
das Medikament hat bisher bei Krebspatientinnen gut angeschlagen; das Essen schlug bei ihm an (machte ihn dick).
Syn.: sich auswirken, fruchten, wirken.

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ạn||schla|gen 〈V. 216; hat
I 〈V. tr.〉
1. mit Nägeln befestigen (Brett)
2. ankleben (Plakat)
3. durch Schlag beschädigen, Ecken abschlagen von (Geschirr)
4. durch Schlag erklingen lassen (Glocke)
5. mit dem Finger niederdrücken (Taste)
● den Ball \anschlagen 〈Sp.〉 durch einen Schlag ins Spiel bringen; Blendrahmen \anschlagen 〈Arch.〉 an Fenster- u. Türöffnungen befestigen; ein Fass \anschlagen anzapfen; Förderwagen \anschlagen 〈Bgb.〉 an Seil od. Kette befestigen; den Gegner \anschlagen 〈Boxen〉 an den Rand einer Niederlage bringen; 〈a. fig.〉; das Gewehr \anschlagen 〈veraltet〉 anlegen, auf jmdn. richten; Segel \anschlagen an Rundhölzern festmachen; ein Thema \anschlagen auf etwas zu sprechen kommen; einen Ton \anschlagen durch Tastendruck erklingen lassen (auf dem Klavier); einen anderen Ton \anschlagen 〈fig.〉 den Ton wechseln, das Verhalten ändern, strenger, energischer, sanfter werden ● eine Leistung hoch, niedrig \anschlagen 〈fig.〉 veranschlagen, einschätzen, bewerten; eine schnellere Gangart \anschlagen 〈a. fig.〉 das Tempo erhöhen ● er wirkt angeschlagen 〈fig.〉 wirkt in seiner Gesundheit od. Leistungsfähigkeit beeinträchtigt
II 〈V. intr.〉
1. warnend bellen, Laut geben (Hund)
2. anprallen, aufprallen, branden (Wellen)
3. von Erfolg sein, die gewünschte Wirkung erzielen (Kur, Medikament, Therapie)

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ạn|schla|gen <st. V.>:
1. <hat> (als Bekanntmachung, Ankündigung, Inserat o. Ä.) zur allgemeinen Kenntnisnahme irgendwo anbringen:
das Programm am Schwarzen Brett a.;
ich habe diese Mitteilung irgendwo angeschlagen gesehen.
2.
a) <ist> an etw. stoßen, auf etw. auftreffen:
mit dem Kopf [an die Wand] a.;
die Wellen schlugen kaum hörbar [an das/an dem Ufer] an;
b) <hat> mit einem Körperteil an etw. stoßen [u. sich verletzen]:
ich habe mir an einer scharfen Ecke das Knie angeschlagen.
3. <hat>
a) (Schwimmen) beim Wenden u. am Ziel mit der Hand den Beckenrand kurz berühren:
bei der Wende hatte er als Erster [am Beckenrand] angeschlagen;
b) (beim Versteckspiel) den vereinbarten Anschlag (6 b) mit dem Ausruf »Anschlag für …« berühren:
er schlug einen nach dem andern an;
<subst.:> wir spielen Verstecken mit Anschlagen.
4. <hat> (durch Anstoßen) beschädigen:
beim Geschirrspülen einen Teller a.;
angeschlagene Tassen, Biergläser.
5. <hat>
a) die Tasten (einer Maschine) bis zum Anschlag (9) niederdrücken:
die Tasten lassen sich gut a.;
b) (durch Tastendruck od. Schlag gegen etw.) zum Tönen bringen:
die Stimmgabel, einzelne Tasten, ein Saiteninstrument a.;
c) erklingen lassen:
den Kammerton, eine Melodie a.;
d) etw. anders weiterführen; in anderer Weise mit etw. beginnen od. fortfahren:
eine schnellere Gangart a.;
die Reiterin schlug scharfen Galopp an.
6. <hat> erklingen, ertönen [u. dadurch etw. anzeigen]:
die Turmuhr schlägt [die Stunden] an.
7. <hat>
a) durch Hämmern, Nageln o. Ä. an etw. befestigen:
ein Brett, eine Leiste, Beschläge a.;
b) (Seemannsspr.) mit etw. verbinden; fest [an etw.] anmachen:
die Leine a.;
c) (Technik, Bergbau) (eine Last, ein Fördergefäß) am Seil befestigen, um es hochzuziehen:
der Steiger schlug den Förderkorb an.
8. <hat>
a) (mit einer Axt o. Ä.) einkerben, zum Fällen vorbereiten:
ein Dutzend Bäume a.;
b) (ein Fass) anstechen, anzapfen.
9. <hat> (Militär, Jagdw. veraltend)
a) eine Feuerwaffe in Anschlag (7) bringen;
b) auf jmdn., etw. mit einer angeschlagenen (9 a) Waffe zielen:
auf den Fuchs a.
10. <hat> den Ball durch Anschlag (12) ins Spiel bringen.
11. <hat> (geh.) in bestimmter Weise einschätzen, veranschlagen:
jmds. Verdienste hoch a.
12. <hat> einen bestimmten Erfolg haben; [s]eine Wirkung zeigen:
die Kur, das Mittel schlägt bei ihm an;
das gute Essen hat bei ihr gleich angeschlagen (ugs.; hat sie zunehmen lassen).
13. <hat>
a) kurz u. warnend bellen;
b) (von bestimmten Vögeln) schlagen (7 c).

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Anschlagen,
 
1) Fertigungstechnik: das Anlegen von Messwerkzeugen, z. B. eines Anschlagwinkels an Werkstücke zum Messen oder Anreißen; auch das Anlegen von Werkstücken gegen Anschläge zur Lagefixierung.
 
 2) Fördertechnik: das Anbinden oder Befestigen von Stückgütern an Lasthaken oder Lastösen von Hebezeugen (z. B. an Kranhaken). Zum Anschlagen werden geschlossene oder offene Anschlagketten, Anschlagseile oder Anschlagbänder verwendet, die mit Aufhängeösen, -bügeln u. a. versehen sind.
 
 3) Seemannssprache: das Befestigen z. B. der Segel an Rahen u. a. Spieren.

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ạn|schla|gen <st. V.>: 1. (als Bekanntmachung, Ankündigung, Inserat o. Ä.) zur allgemeinen Kenntnisnahme irgendwo anbringen <hat>: das Programm am schwarzen Brett a.; ich habe diese Mitteilung irgendwo angeschlagen gesehen. 2. a) an etw. stoßen, auf etw. auftreffen <ist>: mit dem Kopf [an die Wand] a.; die Wellen schlugen kaum hörbar [an das/an dem Ufer] an; b) mit einem Körperteil an etw. stoßen [u. sich verletzen] <hat>: ich habe mir an einer scharfen Ecke das Knie angeschlagen; einen Balken ... An dem hätten sich schon viele den Kopf angeschlagen (Innerhofer, Schattseite 15). 3. <hat> a) (Schwimmen) beim Wenden u. am Ziel mit der Hand den Beckenrand kurz berühren: bei der Wende hatte er als Erster [am Beckenrand] angeschlagen; b) (beim Versteckspiel) den vereinbarten ↑Anschlag (6 b) mit dem Ausruf „Anschlag für ...“ berühren: er schlug einen nach dem andern an; <subst.:> wir spielen Verstecken mit Anschlagen. 4. (durch Anstoßen) beschädigen <hat>: beim Geschirrspülen einen Teller a.; angeschlagene Tassen, Biergläser. 5. <hat> a) die Tasten (einer Maschine) bis zum ↑Anschlag (9) niederdrücken: auf dem alten Modell lassen sich die Tasten ziemlich schwer a.; bei vier Durchschlägen muss man viel kräftiger a.; b) (durch Tastendruck od. Schlag gegen etw.) zum Tönen bringen: die Stimmgabel, einzelne Tasten, ein Saiteninstrument a.; c) erklingen lassen: den Kammerton a.; Er schlug eine Terz an, die sich schnell im Dunkeln verlor (Fries, Weg 320); er hat die Melodie auf dem Klavier angeschlagen; Ü eine gellende Lache a.; In meinen Darlegungen ... bedauerte ich den polemischen Ton, den Stoph angeschlagen hatte (W. Brandt, Begegnungen 507); d) etw. anders weiterführen; in anderer Weise mit etw. beginnen od. fortfahren: Ilja ... schlug einen schnelleren Schritt an (Schaper, Kirche 107); eine schnellere Gangart a.; die Reiterin schlug scharfen Galopp an. 6. erklingen, ertönen [u. dadurch etw. anzeigen] <hat>: wie die Turmuhr der Stadt erst die zweite Nachtstunde anschlug (Schaper, Kirche 45); Sooft die Wohnungsklingel anschlug, war ich darauf vorbereitet, Hitlers Häscher eintreten zu sehen (Niekisch, Leben 239). 7. <hat> a) durch Hämmern, Nageln o. Ä. an etw. befestigen: ein Brett, eine Leiste, Beschläge a.; b) (Seemannsspr.) mit etw. verbinden; fest [an etw.] anmachen: die Leine a.; ein Segel am Baum a.; c) (Technik, Bergbau) (eine Last, ein Fördergefäß) am Seil befestigen, um es hochzuziehen: der Steiger schlug den Förderkorb an. 8. <hat> a) (mit einer Axt o. Ä.) einkerben, zum Fällen vorbereiten: ein Dutzend Bäume a.; b) (ein Fass) anstechen, anzapfen: Nach der Begrüßung ... schlug Bürgermeister R. Müller das erste Fass an (Saarbr. Zeitung 8. 10. 79, 6). 9. <hat> (Milit., Jagdw. veraltend) a) eine Feuerwaffe in ↑Anschlag (7) bringen; b) auf jmdn., etw. mit einer angeschlagenen (9 a) Waffe zielen: auf den Fuchs a. 10. (Radball, Radpolo) den Ball durch ↑Anschlag (12) ins Spiel bringen <hat>. 11. (geh.) in bestimmter Weise einschätzen, veranschlagen <hat>: jmds. Verdienste hoch a.; ich musste es ... hoch a., dass er mir als Gegengabe einiges aus seinem Besitz anbot (Erh. Kästner, Zeltbuch 22). 12. <hat> a) einen bestimmten Erfolg haben; [s]eine Wirkung zeigen: die Kur, das Mittel schlägt bei ihm an; b) (ugs.) jmdn. an Gewicht zunehmen lassen: setz dich beim Essen, sonst schlägt es nicht an (Kinski, Erdbeermund 371); das gute Essen hat bei ihr gleich angeschlagen. 13. a) kurz u. warnend bellen <hat>: Ein Hund erwacht in seiner Hütte ..., schlägt an, fängt an zu kläffen (Fallada, Trinker 28); b) (von bestimmten Vögeln) ↑schlagen (7 c): Irgendwo schlug ein Vogel an, sehr tief und süß (Seidel, Sterne 22).

Universal-Lexikon. 2012.