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Hund
Kläffer (umgangssprachlich); Töle (derb); bester Freund des Menschen (umgangssprachlich); Köter (umgangssprachlich); Wichser (vulgär); Arsch (derb); Hurensohn (derb); Schwein (derb); Schweinehund (derb); Scheißkerl (derb); Mistkerl (umgangssprachlich); Drecksack (derb); Arschloch (derb)

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Hund [hʊnt], der; -[e]s, -e:
(besonders wegen seiner Wachsamkeit und Anhänglichkeit) als Haustier gehaltenes, kleines bis mittelgroßes Tier, das bellen und durch Beißen angreifen, sich wehren kann:
ein bissiger Hund; der Hund bellt, beißt.
Syn.: Köter (abwertend).
Zus.: Blindenhund, Hirtenhund, Jagdhund, Polizeihund, Wachhund.

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Hụnd1 〈m. 1
1. 〈Zool.〉
1.1 〈i. w. S.〉 Angehöriger einer Familie weltweit verbreiteter, kleiner bis mittelgroßer Raubtiere mit gutausgebildetem Geruchs- u. Gehörsinn, werden in der Gefangenschaft rasch zahm: Canidae
1.2 〈i. e. S.〉 = Haushund: Canis familiaris
2. 〈umg.〉
2.1 Kerl, Bursche
2.2 gemeiner Kerl
● der \Hund! der gemeine Kerlanschlagen: der \Hund schlägt an, gibt Laut; den Letzten beißen die \Hunde 〈Sprichw.〉 der Letzte muss für alle einstehen, hat das Nachsehen; da liegt der \Hund begraben! das ist die Quelle des Übels, der Kern der (unangenehmen) Angelegenheit; \Hunde, die bellen, beißen nicht 〈Sprichw.〉 wer mit etwas (lauthals) droht, tut es nicht; hervorlocken: damit lockt man keinen \Hund hinterm Ofen hervor damit kann man niemanden reizen, verlocken; der \Hund heult, kläfft, winselt; hinausjagen: bei dem Wetter jagt man keinen \Hund hinaus, vor die Tür das Wetter ist so schlecht, dass man nicht ausgehen mag; von ihm nimmt kein \Hund ein Stück Brot er wird von allen verachtet, gemieden; schlafende \Hunde wecken 〈fig.〉 versehentlich Vorgänge auslösen, die unangenehme Folgen haben können ● er ist ein armer \Hund; Vorsicht, bissiger \Hund! (Warnungstafel); das ist ein dicker \Hund! 〈fig.; umg.〉 ein grober Fehler; eine Unverschämtheit; der \Hund ist auf den Mann dressiert greift Eindringlinge auf Zuruf an; er ist ein falscher, fauler \Hund; er steht da wie ein geprügelter \Hund beschämt; er ist ein gerissener \Hund; der Große \Hund, der Kleine \Hund zwei Sternbilder; scharfer, wachsamer \Hund; ein toter \Hund beißt nicht mehr vor Toten ist man sicher ● jmdn. auf den \Hund bringen 〈fig.; umg.〉 jmdn. zugrunde richten; auf den \Hund kommen 〈fig.; umg.〉 gesundheitl. schwach u. elend werden, moralisch sinken, wirtschaftlich zugrunde gehen; er ist mit allen \Hunden gehetzt 〈fig.; umg.〉 in allen Schlichen u. Tricks erfahren, schlau, durchtrieben; vor die \Hunde gehen 〈fig.; umg.〉 zugrunde gehen; jmdn. wie einen \Hund behandeln jmdn. schlecht, menschenunwürdig behandeln; frieren wie ein (junger) \Hund sehr frieren; er lebt wie ein \Hund sehr kärglich, kümmerlich, schlecht; sie leben wie \Hund und Katze miteinander sie vertragen sich nicht, können sich nicht ausstehen; er läuft ihr nach wie ein \Hund [<ahd. hunt, engl. hound, got. hunds <germ. *hunda-; zu idg. *kuon-]
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Hụnd2 〈m. 1; Bgb.〉 kleiner Förderwagen; oV Hunt [<slowen. hyntow, ungar. hintó]

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Hụnd , der; -[e]s, -e [mhd., ahd. hunt, alter idg. Tiername]:
1.
a) (in vielen Rassen gezüchtetes) kleines bis mittelgroßes Säugetier, das bes. wegen seiner Wachsamkeit u. Anhänglichkeit als Haustier gehalten wird, einen gut ausgebildeten Gehör- u. Geruchssinn besitzt u. beißen u. bellen kann:
ein scharfer, gefährlicher, streunender, tollwütiger H.;
Vorsicht, bissiger H.!;
der H. bellt, jault, kläfft, schlägt an;
der H. beißt nicht;
[sich] einen H. halten;
den H. ausführen, an der Leine führen, anleinen;
-e dressieren, züchten;
von einem H. angefallen werden;
sieh dich vor, die -e sind los;
R da liegt der H. begraben (ugs.; das ist der Punkt, auf den es ankommt, die Ursache der Schwierigkeiten; H. u., viell. nach der Volkssage, nach der Hunde als Schatzhüter unter der Erde hausen);
da wird der H. in der Pfanne verrückt! (salopp; das ist ja nicht zu fassen!);
von dem nimmt kein H. ein Stück/einen Bissen Brot [mehr] (ugs.; er hat die Achtung aller verloren, wird von allen verachtet);
es ist, um junge -e zu kriegen (ugs.; es ist zum Verzweifeln);
das ist unter dem/allem H. (ugs.; das ist sehr schlecht, minderwertig, unter aller Kritik);
die -e bellen, aber die Karawane zieht weiter (Karawane 1);
Spr -e, die [viel] bellen, beißen nicht (jmd., der sich besonders lautstark kämpferisch, gefährlich gibt, macht seine Drohungen o. Ä. doch nicht wahr);
viele -e sind des Hasen Tod (gegen eine Übermacht kann der Einzelne nichts ausrichten);
den Letzten beißen die -e (der Letzte ist aufgrund seines Platzes besonders benachteiligt);
ein dicker H.! (ugs.: 1. eine Ungeheuerlichkeit, Unverschämtheit, Frechheit. 2. ein grober Fehler);
kalter H. (ugs.; aus Schichten von Keks u. einer Kakaomasse bestehende kuchenähnliche Süßspeise);
fliegender H. (veraltend; Flughund);
der Große H., der Kleine H. (Sternbilder in der Zone des Himmelsäquators; nach lat. Canis Major u. Canis Minor; der Große Hund ist der Hund des Orion, eines riesigen Jägers der griech. Mythologie);
bekannt sein wie ein bunter/scheckiger H. (ugs.; überall bekannt sein);
wie ein H. leben (ugs.; sehr ärmlich, elend leben);
müde sein wie ein H. (ugs.; sehr müde, erschöpft sein);
frieren wie ein junger H. (ugs.; sehr frieren; nach dem auffallenden Zittern neugeborener Hunde);
wie H. und Katze (ugs.; [in Bezug auf die zwischenmenschliche Beziehung] in ständigem Streit, in Spannung);
einen dicken H. haben (Skatjargon; ein gutes Spiel in der Hand haben);
schlafende -e wecken (unvorsichtigerweise auf etw. aufmerksam machen u. dadurch eine unerwünschte Entwicklung in Gang setzen);
mit etw. keinen H. hinter dem Ofen hervorlocken [können] (ugs.; mit etw. niemandes Interesse wecken [können], niemandem einen Anreiz bieten [können]);
jmdn. wie einen H. behandeln (ugs.; jmdn. sehr schlecht, menschenunwürdig behandeln);
auf den H. kommen (ugs.; in schlechte Verhältnisse geraten, sehr herunterkommen; viell. nach der untersten Stufe in der Tierrangfolge bei Pferde-, Esel- u. Hundefuhrwerk);
jmdn. auf den H. bringen (ugs.; jmdn. ruinieren, vernichten, ins Verderben stürzen);
[ganz] auf dem H. sein (ugs.; ruiniert, vernichtet, zugrunde gerichtet sein);
mit allen -en gehetzt sein (ugs.; schlau u. gewitzt sein u. sich in einer heiklen Situation entsprechend geschickt verhalten; aus der Jägerspr. u. bezogen auf ein Tier, dem es immer wieder gelingt, den auf seine Fährte gesetzten Hunden zu entkommen);
vor die -e gehen (ugs.; zugrunde gehen; viell. nach dem kranken u. schwachen Wild, das den Jagdhunden leicht zum Opfer fällt);
etw. vor die -e werfen (ugs.; etw. achtlos verkommen lassen, vergeuden);
b) männlicher Hund (1 a) (im Gegensatz zur Hündin):
ist das ein H. oder eine Hündin?
2. (salopp)
a) Mensch, Mann:
du bist vielleicht ein sturer H.!;
-e, wollt ihr ewig leben? (nach den anekdotenhaft überlieferten Worten Friedrichs des Großen »[Ihr verfluchten] Kerls, wollt ihr das ewige Leben haben?«, die er bei Kolin einer vor der Übermacht der Österreicher zurückweichenden Kompanie zurief; auch Filmtitel);
damals war ich noch ein junger H.;
er ist ein krummer H. (zwielichtiger, verdächtiger Bursche);
der neue Trainer gilt als harter H. (ugs.; als Schinder);
als ich in Not war, kam mir kein H. (niemand) zu Hilfe;
b) (abwertend) gemeiner Mann, Lump, Schurke:
du [verfluchter, gottverdammter] H.!
3. [viell., weil das Geräusch der knarrenden Räder mit Hundegebell verglichen wurde] (Bergmannsspr.) kleiner kastenförmiger Förderwagen:
den H. mit Erz beladen.

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I
Hund,
 
1) Astronomie: Großer Hund, lateinisch Canis Maior, Abkürzung CMa, Sternbild südlich vom Himmelsäquator (Hauptstern ist der Sirius). - Kleiner Hund, lateinisch Canis Minor, Abkürzung CMi, Sternbild der Äquatorzone, im Winter am Abendhimmel erkennbar.
 
 2) Bergbau: Hunt, kastenförmiger Förderwagen.
 
II
Hụnd,
 
Friedrich, Physiker, * Karlsruhe 4. 2. 1896, ✝ Göttingen 31. 3. 1997; Studium der Physik, Mathematik und Geographie, Schüler von M. Born und J. Franck; Hund wirkte als Professor in Rostock (ab 1927), Leipzig (1929-46), Jena, Frankfurt am Main (1951-56) und Göttingen (1957-64); er lieferte Arbeiten zur theoretischen Deutung der Atom- und Molekülspektren, zur Anwendung der Quantenmechanik auf den Atom- und Molekülbau, zur Festkörper- und Kernphysik. Hund führte u. a. Untersuchungen komplexer Spektren von Mehrelektronenatomen sowie der Struktur und Energiezustände von Molekülen und Molekülverbänden durch; er gab eine Deutung der Existenz von optisch aktiven Rechts- und Linksverbindungen, entdeckte Ende 1926 das heute als Tunneleffekt bezeichnete Phänomen und formulierte 1927 die nach ihm benannte Hund-Regel. Ab 1930 entwickelte er zusammen mit R. S. Mulliken die MO-Methode (Methode der Molekülorbitale), ein Näherungsverfahren der Quantenchemie. Hund beschäftigte sich auch mit Fragen der Supraleitung, der Astrophysik, der Quantentheorie der Wellenfelder und arbeitete zur Geschichte der Physik.
 
Werke: Einführung in die theoretische Physik, 5 Bände (1945-50); Materie als Feld (1954); Theoretische Physik, 3 Bände (1956-57); Geschichte der Quantentheorie (1967); Grundbegriffe der Physik (1969); Geschichte der physikalischen Begriffe (1972).

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Hụnd, der; -[e]s, -e [mhd., ahd. hunt, alter idg. Tiername; 3: viell., weil das Geräusch der knarrenden Räder mit Hundegebell verglichen wurde]: 1. a) (in vielen Rassen gezüchtetes) kleines bis mittelgroßes Säugetier, das bes. wegen seiner Wachsamkeit u. Anhänglichkeit als Haustier gehalten wird, einen gut ausgebildeten Gehör- u. Geruchssinn besitzt u. beißen u. bellen kann: ein herrenloser, streunender H.; Vorsicht, bissiger H.!; der H. bellt, knurrt, winselt, jault; die -e schlagen an; sich einen H. halten; den H. spazieren führen, anleinen; -e züchten, dressieren; Die haben ihre -e so abgerichtet, dass sie nur auf meinem Rasen ihre Haufen ablegen (v. d. Grün, Glatteis 35); die -e sind los (sind nicht mehr an der Kette, sodass man sich vor ihnen vorsehen muss); „Ich warne Sie, der H. geht auf den Mann“ (ist darauf abgerichtet, auf Befehl Menschen anzugreifen; Gaiser, Schlußball 71); Ü weiße -e (geh.; Schaumkronen auf den Wellen des Meeres); R da liegt der H. begraben (ugs.; das ist der Punkt, auf den es ankommt, die Ursache der Schwierigkeiten; H. u., viell. nach der Volkssage, nach der Hunde als Schatzhüter unter der Erde hausen); da wird der H. in der Pfanne verrückt! (salopp; das ist ja nicht zu fassen!); von dem nimmt kein H. ein Stück/einen Bissen Brot [mehr] (ugs.; er hat die Achtung aller verloren, wird von allen verachtet); das/es kann/muss [sogar] einen H. jammern/dauern (ugs.; das ist zutiefst mitleiderregend, jammervoll); es ist, um junge -e zu kriegen (ugs.; es ist zum Verzweifeln); das ist unter dem/allem H. (ugs.; das ist sehr schlecht, minderwertig, unter aller Kritik); die -e bellen, aber die Karawane zieht weiter (↑Karawane 1); Spr -e, die [viel] bellen, beißen nicht (jmd., der sich besonders lautstark kämpferisch, gefährlich gibt, macht seine Drohungen o. Ä. doch nicht wahr); viele -e sind des Hasen Tod (gegen eine Übermacht kann der Einzelne nichts ausrichten); den Letzten beißen die -e (der Letzte ist aufgrund seines Platzes besonders benachteiligt); kommt man über den H., kommt man auch über den Schwanz (hat man erst einmal das Schwierigste geschafft, ist der Rest auch noch zu bewältigen); *ein dicker H.! (ugs.; 1. eine Ungeheuerlichkeit, Unverschämtheit, Frechheit. 2. ein grober Fehler); kalter H. (ugs.; aus Schichten von Keks u. einer Kakaomasse bestehende kuchenähnliche Süßspeise); fliegender H. (veraltend; Flughund, Flugfuchs); der Große H., der Kleine H. (Sternbilder in der Zone des Himmelsäquators; nach lat. Canis Major u. Canis Minor; der Große Hund ist der Hund des Orion, eines riesigen Jägers der griech. Mythologie); bekannt sein wie ein bunter/scheckiger H. (ugs.; überall bekannt sein); wie ein H. leben (ugs.; sehr ärmlich, elend leben); müde sein wie ein H. (ugs.; sehr müde, erschöpft sein); frieren wie ein junger H. (ugs.; sehr frieren; nach dem auffallenden Zittern neugeborener Hunde); wie H. und Katze leben (ugs.; sich nicht vertragen u. in ständigem Streit miteinander leben); einen dicken H. haben (Skat Jargon; ein gutes Spiel in der Hand haben); schlafende -e wecken (unvorsichtigerweise auf etw. aufmerksam machen u. dadurch eine unerwünschte Entwicklung in Gang setzen); mit etw. keinen H. hinter dem Ofen hervorlocken [können] (ugs.; mit etw. niemandes Interesse wecken [können], niemandem einen Anreiz bieten [können]); jmdn. wie einen H. behandeln (ugs.; jmdn. sehr schlecht, menschenunwürdig behandeln); auf den H. kommen (ugs.; in schlechte Verhältnisse geraten, sehr herunterkommen; H. u. viell. nach der untersten Stufe in der Tierrangfolge bei Pferde-, Esel- u. Hundefuhrwerk); jmdn. auf den H. bringen (ugs.; jmdn. ruinieren, vernichten, ins Verderben stürzen); [ganz] auf dem H. sein (ugs.; ruiniert, vernichtet, zugrunde gerichtet sein): Nicht, als ob man schon in einer „verzweifelten Situation“ völlig auf dem H. gewesen wäre (K. Mann, Wendepunkt 238); mit allen -en gehetzt sein (ugs.; schlau u. gewitzt sein u. sich in einer heiklen Situation entsprechend geschickt verhalten; aus der Jägerspr. u. bezogen auf ein Tier, dem es immer wieder gelingt, den auf seine Fährte gesetzten Hunden zu entgehen); vor die -e gehen (ugs.; zugrunde gehen; viell. nach dem kranken u. schwachen Wild, das den Jagdhunden leicht zum Opfer fällt): wenn man bedenkt, wie viele Frauen bei Abtreibungen vor die -e gehen (Hörzu 31, 1971, 28); etw. vor die -e werfen (ugs.; etw. achtlos verkommen lassen, vergeuden); b) das männliche Tier (im Unterschied zur Hündin): ist das ein H. oder eine Hündin? 2. (salopp) a) Mensch, Mann: du bist vielleicht ein blöder, sturer, verrückter H.!; ich bin ein armer H. mit meinen Zweihundert monatlich (Werfel, Himmel 197); Der taube H. von Bremser (Marchwitza, Kumiaks 143); -e, wollt ihr ewig leben? (nach den anekdotenhaft überlieferten Worten Friedrichs des Großen „[Ihr verfluchten] Kerls, wollt ihr das ewige Leben haben?“, die er bei Kolin einer vor der Übermacht der Österreicher zurückweichenden Kompanie zurief; auch Filmtitel); Krenek und Busch gehen ... auf Kursus ... -e, wollt ihr ewig lernen? (Kant, Impressum 374); damals war ich noch ein junger H.; ein feiner H. (1. gut gekleideter Mann. 2. jmd., auf den man sich verlassen kann; ein feiner Kerl); der neue Trainer gilt als harter H. (ugs.; als Anhänger harter Trainingsmethoden); er ist ein krummer H. (zwielichtiger, verdächtiger Bursche); als ich in Not war, kam mir kein H. (niemand) zu Hilfe; b) (abwertend) gemeiner Mann, Lump, Schurke: du [verfluchter, gottverdammter] H.!; dieser H. von einem Verräter; In Ketten und Handschellen. Sie haben sie mir angelegt, die -e (Genet [Übers.], Miracle 101). 3. (Bergmannsspr.) kleiner kastenförmiger Förderwagen: ein leerer H.; den H. mit Erz beladen.

Universal-Lexikon. 2012.