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Thema
Problemstellung; Fragestellung; Aufgabe; Problematik; Angelegenheit; Sache; Problem; Anliegen; Causa; Themenbereich; Themenkreis; Kernaussage; Gehalt; Essenz; Gegenstand; Inhalt; (das) Wesentliche; Kerngehalt; musikalisches Thema; Motiv; Tonfigur

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The|ma ['te:ma], das; -s, Themen ['te:mən]:
1. Gegenstand oder leitender Gedanke einer Untersuchung, eines Gesprächs o. Ä.:
ein aktuelles, unerschöpfliches, politisches Thema; dieses Thema ist tabu; ein Thema behandeln; über ein Thema sprechen; wir wollen beim Thema bleiben (nicht abschweifen).
Syn.: Angelegenheit, Betreff, Frage, Gegenstand, Materie, Objekt, Punkt, Sache, Stoff.
Zus.: Diskussionsthema, Gesprächsthema, Hauptthema, Lieblingsthema.
2. Folge von Tönen, die einer Komposition zugrunde liegt:
das Thema einer Fuge; ein Thema verarbeiten, variieren.
Syn.: Melodie, Weise.
Zus.: Fugenthema, Sonatenthema.

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The|ma 〈n.; -s, The|men od. (veraltet) -ma|ta〉
1. behandelter od. zu behandelnder Gegenstand, Stoff, bes. einer wissenschaftl. Arbeit, eines Vortrags usw. (Aufsatz\Thema, Gesprächs\Thema)
2. Haupt-, Leit-, Grundgedanke
3. 〈Sprachw.〉 Ggs Rhema; → Lexikon der Sprachlehre
3.1 Teil des Satzes, der die bereits bekannte Information enthält
3.2 Gesprächsgegenstand
4. 〈Mus.〉
4.1 aus mehreren Motiven bestehende Hauptmelodie eines Musikstücks od. eines Teils davon
4.2 bei Variationen die Grundmelodie, die abgewandelt wird
● ein \Thema behandeln, abhandeln; jmdm. od sich ein \Thema stellen; musikalisches \Thema; beim \Thema bleiben; vom \Thema abschweifen; das gehört nicht zum \Thema [<grch. thema „das Aufgestellte, Satz; zu behandelnder Gegenstand“]

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The|ma , das; -s, …men u. (bildungsspr. veraltend:) -ta [lat. thema < griech. théma = Satz, abzuhandelnder Gegenstand, eigtl. = das (Auf)gesetzte, zu: tithénai = setzen, stellen, legen]:
1. Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung, künstlerischen Darstellung, eines Gesprächs o. Ä.:
ein interessantes, beliebtes, heikles, aktuelles, politisches, literarisches T.;
dieses T. ist tabu, ist erschöpft;
das ist für mich kein T. (das steht nicht zur Diskussion);
ein T. berühren, [eingehend] behandeln, aufgreifen, anschneiden, fallen lassen;
das T. wechseln;
im Aufsatz das T. verfehlen;
vom T. abkommen, abschweifen;
das gehört nicht zum T.;
zum eigentlichen T. zurückkommen;
[das ist] kein T. (ugs.; das ist selbstverständlich, klar, darüber muss nicht weiter geredet werden).
2. (Musik) Melodie, die den musikalischen Grundgedanken einer Komposition od. eines Teils derselben bildet:
das T. einer Fuge.

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Thema
 
[griechisch-lateinisch »Satz«, »abzuhandelnder Gegenstand«, eigentlich »das (Auf)gesetzte«] das, -s/...men und (veraltend) -ta,
 
 1) allgemein: zu behandelnder Gegenstand, Hauptinhalt, Leitgedanke, Gesprächsstoff.
 
 2) Geschichte: ursprüngliche Bezeichnung für die byzantinischen Heeresabteilungen, später auf die von Kaiser Herakleios (610-641) zunächst in Kleinasien eingerichteten großen Militärbezirke übertragen, in denen Truppen angesiedelt wurden (Stratioten) und die gleichzeitig Verwaltungsbezirke waren. Als Themenstatthalter fungierte der Stratege, der im Zuge der Umwandlung der großen Themen in kleinere Verwaltungseinheiten immer mehr durch den Dux ersetzt wurde (seit dem 10./11. Jahrhundert).
 
 3) Literaturwissenschaft: Bezeichnung für den in einem literarischen Werk behandelten Gegenstand, v. a. der die Gestaltung und den Ablauf der Handlung durchdringende Grundgedanke. Die Bezeichnung Thema geht dabei über die Bedeutung sowohl von Fabel als auch von Motiv hinaus und weist auf den ideellen Zusammenhang der Einzelelemente.
 
 4) Musik: ein prägnanter musikalischer Gedanke, der als tragender Formteil eines Stückes wesentlich auf Wiederkehr, Bearbeitung und Verarbeitung (thematische Arbeit) hin angelegt ist, gegebenenfalls auch auf Gegenüberstellung oder Kombination mit weiteren Themen. Gestalt und Funktion eines Themas hängen von Gattung, Form und kompositorischer Absicht ab. So gehen die Themenbegriffe z. B. von Fuge, Sonatensatzform und Variationswerk weit auseinander. Das Thema, in der frühen Neuzeit entstanden und erstmals so benannt, hat besonders in der aufblühenden Instrumentalmusik hauptsächlich nach drei Richtungen unterschiedliche Ausprägungen erfahren: 1) Der Typus des von Einzelstimmen vorgetragenen Themas, vorbereitet in der Vokalpolyphonie des 15./16. Jahrhunderts durch das Prinzip der Imitation und vermittelt u. a. durch Ricercar und Fantasia, findet sich im Subjekt von Fuge und Fugato und umfasst meist nur wenige Takte. 2) Die Variation des 16. bis 17. Jahrhunderts kennt neben dem Typus des Ostinato-Themas (Ostinato) auch den des Liedthemas (Virginalisten, J. P. Sweelinck, S. Scheidt). Variationswerke der Folgezeit beruhen u. a. auf Tanz-, Marsch-, Liedsätzen und Arien sowie auf frei erfundenen Themen. 3) In der klassisch-romantischen Sonatensatzform ist stets ein markantes Hauptthema bestimmend, dem in der Regel ein zweites, nicht selten noch ein drittes andersartiges Thema gegenübertritt. Das Thema selbst, nicht immer klar begrenzt, besteht meist aus mehreren Motiven, die zumal im Bereich der Wiener Klassik an eine harmonisch-metrische Ordnung (Periode) gebunden sind. Motiv. Verarbeitung des Themas, Ableitung der Themen von einer Grundgestalt, poetische Bedeutung der Themen (H. Berlioz, R. Schumann, F. Liszt), Vermehrung des thematischen Materials (J. Brahms, A. Bruckner, G. Mahler), Verschleierung und schließlich Preisgabe des Themas (A. Schönberg, »Sechs kleine Klavierstücke« Opus 19, 1911) kennzeichnen die weitere Entwicklung.
 
 5) Sprachwissenschaft: semantische Einheit, die den Ausgangspunkt der Äußerung (die bekannte oder gegebene Information) darstellt; der kommunikative Sinn einer Äußerung konstituiert sich in der Beziehung auf das Rhema.
 

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The|ma, das; -s, ...men u. (bildungsspr. veraltend:) -ta [lat. thema < griech. théma = Satz, abzuhandelnder Gegenstand, eigtl. = das (Auf)gesetzte, zu: tithénai = setzen, stellen, legen]: 1. Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung, künstlerischen Darstellung, eines Gesprächs o. Ä.: ein interessantes, reizvolles, aktuelles, unerschöpfliches, politisches, literarisches T.; das ist ein heikles, leidiges T.; dieses T. ist tabu, ist erschöpft; Dass Wissenschaft wie Technik dem Menschen diene, ist das beliebte T. aller Festreden (Gruhl, Planet 262); Der Jungfrauenraub durch Fabelwesen ist im Spätmittelalter ein gängiges T. (NZZ 14. 3. 85, 35); das ist für uns kein T. (steht nicht [mehr] zur Diskussion); das neue Verfahren wurde für ihn erst ein T. (wurde aktuell), wenn es in den Handel kam (Danella, Hotel 240); ein T. berühren, [eingehend] behandeln, aufgreifen, anschneiden, fallen lassen; Ich dachte, du wärst froh, dass wir das T. beendet haben (Danella, Hotel 280); das T. wechseln; im Aufsatz das T. verfehlen; vom T. abkommen, abschweifen; das gehört nicht zum T.; zum eigentlichen T. zurückkommen; Eignet sich »Tonio Kröger« als T. für Schulaufsätze vor allem deshalb ... (Reich-Ranicki, Th. Mann 100); Ich machte die Wissenschaft zu meinem literarischen T. (Stern, Mann 57); *T. [Nummer] eins (ugs.; 1. Erotik, Sexualität: Sexfilm von 1987, der das T. Nummer 1 einfallslos variiert [Hörzu 30, 1992, 87]. 2. wichtigstes, am meisten erörtertes o. ä. Thema: Musik ist für mich T. Nummer eins [Szene 8, 1985, 32]); kein T. (ugs.; das ist selbstverständlich, klar, darüber muss nicht weiter geredet werden): der Schaden muss behoben werden, kein T. 2. (Musik) Melodie, die den musikalischen Grundgedanken einer Komposition od. eines Teils derselben bildet: das T. einer Fuge. 3. (Sprachw.) Teil des Satzes, der das bereits Bekannte od. als bekannt Vorausgesetzte enthält u. in einem gegebenen Text folglich die geringste Information enthält.

Universal-Lexikon. 2012.