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Weißenfels
Weißenfels,
 
1) Kreisstadt in Sachsen-Anhalt, 96 m über dem Meeresspiegel, an der Saale, im Übergangsraum zwischen Thüringer Becken und der Leipziger Tieflandsbucht, 33 800 Einwohner; Schuhmuseum; traditioneller Standort der Schuhindustrie (1926: 126 Schuhfabriken mit mehr als 5 000 Beschäftigten), seit 1992 weitgehend eingestellt; Wirtschaftsstruktur v. a. durch Metall verarbeitende, Bau- und Nahrungsmittelindustrie mit großem Schlachthof und Großmolkerei geprägt.
 
Stadtbild:
 
Frühbarockes dreiflügeliges Schloss Neu-Augustusburg (1660-93; Schlossmuseum), in der Schlosskapelle (1664-67) reiche Stuckaturen; spätgotische Stadtkirche Santa Marien (15. Jahrhundert), barockes Rathaus (1718-22), Geleithaus (mit Museum zum Dreißigjährigen Krieg und Diorama der Schlacht bei Lützen), Wohn- und Sterbehaus von Novalis sowie Wohnhaus von H. Schütz, beide mit Ausstellungen.
 
Geschichte:
 
Weißenfels entstand als Marktsiedlung unterhalb der namengebenden Burg und erhielt 1185 Stadtrecht. Seit 1136 war Weißenfels im Besitz der Wettiner (seit 1485 der albertinischen Linie). 1656-1746 war die Stadt Residenz des sächsischen Sekundogeniturfürstentums Sachsen-Weißenfels; 1746 fiel es an Kursachsen zurück und kam 1815 an Preußen.
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Halle, Sachsen-Anhalt, grenzt im Osten an Sachsen, 372 km2, 79 700 Einwohner; der von der Saale im Nordwesten durchflossene Kreis liegt im Übergangsraum zwischen der Leipziger Tieflandsbucht und dem Thüringer Becken am Eingang zur mitteldeutschen Burgen- und Weinregion. Unternehmen der Lebensmittelbranche, des Baugewerbes, der Metallbearbeitung sowie des Dienstleistungs- und Handelssektors prägen die Wirtschaft. Braunkohle wird im bis nach Sachsen ziehenden Tagebau Profen-Süd östlich von Hohenmölsen abgebaut. In der Landwirtschaft dominiert aufgrund der sehr fruchtbaren Böden der Ackerbau (Getreide, Ölfrüchte wie Raps und Sonnenblumen, Kartoffeln, Zucker-, Futterrüben und Feldfutterpflanzen). Städte sind neben der Kreisstadt Weißenfels, Lützen, Hohenmölsen und Teuchern. Nahe der Stadt Lützen befindet sich die Gustav-Adolf-Gedenkstätte. - In den Landkreis Weißenfels wurde am 1. 7. 1994 der bisherige Kreis Hohenmölsen (mit Ausnahme der Stadt Stößen und dreier weiterer Gemeinden) eingegliedert; der Ortsteil Schmerdorf der Gemeinde Gröbitz wurde in den Burgenlandkreis umgegliedert.
 

Universal-Lexikon. 2012.