San Luịs,
Name von geographischen Objekten:
1) San Luịs, Hauptstadt der Provinz San Luis, im Westen Argentiniens, 709 m über dem Meeresspiegel, 110 400 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Universität; Handels- und Verarbeitungszentrum des agrarischen Umlandes; Flugplatz.
Gegründet 1596.
2) San Luịs, Provinz im westlichen Argentinien, 76 748 km2, 286 400 Einwohner, hat Anteil im Norden an den Pampinen Sierren (Sierra de San Luis und Sierra de Córdoba), im Süden an der Pampa. Infolge starker Trockenheit ist nur Bewässerungswirtschaft auf den Talböden möglich, sonst vorwiegend Viehzucht (Rinder, Schafe, im Gebirge Ziegen); Bergbau (Wolframerz, Salz, Onyx).
3) San Luịs Potosị́, Hauptstadt des Bundesstaates San Luis Potosí, Mexiko, 1 877 m über dem Meeresspiegel im zentralen Hochland, 625 500 Einwohner; Bischofssitz; Universität; Zentrum eines Silberbergbaugebiets, Silberhütten und Arsengewinnung; Textil-, Nahrungsmittel-, chemische u. a. Industrie; Flugplatz.
Die Stadt hat trotz Modernisierung ihren kolonialzeitlichen Charakter bewahrt. Die Kathedrale (1670-1730), eine dreischiffige Basilika, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts umgebaut (Fassade, Türme und achteckige Kuppel unverändert). Im Kloster San Francisco (17./18. Jahrhundert) Regionalmuseum (v. a. präkolumbische Sammlung) und die Kapelle von Aranzazú (1690), ein Meisterwerk des hochbarocken und churrigueresken Stils; die barocke Klosterkirche (17. Jahrhundert) hat eine mit Azulejos ausgekleidete Kuppel, ebenso die Kirche El Carmen (1740-60) mit Barockfassade; klassizistisches Teatro Alarcón (Anfang 19. Jahrhundert), im gleichen Stil wurde der Regierungspalast (1770) erbaut.
Gegründet 1589 von spanischen Franziskanern als Missionsstation San Luis (Rey), um die sich die Siedlung entwickelte. Diese erhielt später wegen der (1590 entdeckten) reichen Silbervorkommen den Beinamen »Potosí« (nach dem nahe gelegenen Hügel Cerro Potosí, der dem Silberabbaugebiet bei der bolivianischen Stadt Potosí ähneln soll).
4) San Luịs Potosị́, Bundesstaat in Mexiko, 61 165 km2, (2000) 2,3 Mio. Einwohner; gehört größtenteils dem Hochland an mit gemäßigtem bis kühlem Klima und geringen Niederschlägen, reicht im Osten über die Sierra Madre Oriental bis in das Küstentiefland. Neben der Landwirtschaft (Anbau von Mais, Bohnen, Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee u. a.; Viehzucht) ist der Bergbau wichtigster Wirtschaftszweig (v. a. Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zink, Arsen, Quecksilber); in der Küstenebene Erdölförderung. - Das von Chichimeken bewohnte Gebiet wurde 1523 von Spaniern erkundet, wegen der Feindlichkeit der Indianer aber erst Ende des 16. Jahrhunderts missioniert. Die damals entdeckten Erzvorkommen führten zur Erschließung.
Universal-Lexikon. 2012.