* * *
Salz [zalts̮], das; -es:1. aus der Erde oder dem Wasser des Meeres gewonnene weiße, körnige Substanz [die zum Würzen der Speisen dient]:
feines, grobes Salz; noch eine Prise Salz an die Suppe tun.
Zus.: Badesalz, Jodsalz, Kochsalz, Meersalz, Pökelsalz, Salinensalz, Speisesalz.
2. chemische Verbindung aus einer Säure mit Metallen, Kohlenstoff oder Ammonium:
ein neutrales, saures Salz.
Zus.: Kaliumsalz, Natriumsalz.
* * *
Sạlz 〈n. 11〉
1. 〈i. w. S.〉 chem. Verbindung aus einem Säurerest u. einem Metall od. auch Ion
2. 〈i. e. S.〉 Kochsalz
● \Salz und Brot zum Einzug schenken; \Salz und Brot macht Wangen rot 〈Sprichw.〉 einfache Nahrung erhält die Gesundheit; das \Salz der Erde (Matth. 5,13) die Menschen; mit Pfeffer und \Salz würzen; Stoff im Pfeffer-und-\Salz-Muster dunkel u. hell gesprenkelter Stoff; eine Prise \Salz; Fleisch, Fisch in \Salz legen einsalzen u. dadurch konservieren; das \Salz in der Suppe 〈fig.〉 der Reiz, das Besondere (einer Sache); jmdm. \Salz in die Wunde streuen 〈fig.〉 jmdm., der bereits leidet, (durch best. Äußerungen) noch mehr Leid zufügen [<ahd. salz, engl. salt, got. salt; zu idg. *sal- „Salz, schmutzig grau“]
* * *
1) gemeinspr. Bez. für ↑ Kochsalz (Speisesalz, Tafelsalz) als Würzmittel u. Konservierungsmittel sowie als Rohstoff für Chemie u. Gewerbe (↑ Natriumchlorid)
2) Sammelbez. (Salze) für meist feste Verb. aus anorg. u./od. org. Kationen u. Anionen bzw. Säureresten (↑ Ionenbindung), die sehr unterschiedlich aufgebaut sein können, z. B. Natriumchlorid u. Kaliumoxalat (Neutralsalz), primäres oder sekundäres Kaliumphosphat (saures S.), Calciumhydroxidnitrat (basisches S.), Ammoniumchlorid u. quartäre Ammoniumverb. (Onium-S.), Calciumchloridhypochlorit u. Ammoniumnatriumhydrogenphosphat (gemischtes S.), Alaun (Doppelsalz), Fluorosilicate u. Hexacyanoferrate (Komplexsalz), Betaine u. a. Zwitterionen (inneres S.). S. entstehen bei Reaktionen zwischen Säuren u. Basen (↑ Neutralisation), Metallen u. Säuren oder Nichtmetallen, Metalloxiden u. Nichtmetalloxiden etc. In wässriger Lsg. unterliegen S. der elektrolytischen Dissoziation; ihre Lsg. oder Schmelzen leiten den elektr. Strom. Salze gehören zu den wichtigsten Chemierohstoffen. Auch die für Lebensfunktionen unerlässlichen Stoffe liegen meist in Salzform vor.
* * *
Sạlz , das; -es, -e [mhd., ahd. salz, eigtl. = das Schmutziggraue; Salz kam in alter Zeit ungereinigt in den Handel]:
1. <o. Pl.> im Bergbau od. durch Eindampfen von [Meer]wasser gewonnene weiße, kristalline Substanz, die zum Würzen von Speisen verwendet wird; Kochsalz:
feines, grobes S.;
eine Prise S.;
S. an, in die Suppe, an die Speisen tun;
Fleisch in S. legen;
S. führende (Bergmannsspr.; mit Salz durchsetzte) Schichten;
Spr S. und Brot macht Wangen rot (einfache Kost ist gesund);
☆ das S. in der Suppe (das eigentlich Interessante an einer Sache: Tore sind beim Fußball das S. in der Suppe);
S. auf die/in die Wunde streuen (jmdn. eine ohnehin schon als unangenehm, ärgerlich o. Ä. empfundene Situation durch eine Äußerung od. eine Mitteilung noch deutlicher, schmerzlicher empfinden lassen);
jmdm. nicht das S. in der Suppe gönnen (ugs.; sehr missgünstig sein).
2. (Chemie) chemische Verbindung aus einer Säure mit Metallen, Kohlenstoff od. Ammonium:
ein neutrales, saures S.
* * *
Salz,
1) allgemein: gebräuchliche Bezeichnung für Kochsalz (Natriumchlorid), einen wichtigen Mineralstoff in der menschlichen und tierischen Ernährung, auch gebraucht als Würzmittel und in großem Umfang als technischer Rohstoff in der chemischen Industrie und gewerblichen Wirtschaft.
Die Haupterzeugerländer von Salz (Natriumchlorid) waren 1994: die USA mit 39,8 Mio. t, China (1992) mit 28,4 Mio. t, die ehemalige UdSSR (1990) mit 14,7 Mio. t, Kanada mit 12,2 Mio. t, Australien (1991) mit 7,8 Mio. t, Deutschland mit 7,1 Mio. t, Großbritannien (1991) mit 5,2 Mio. t, Frankreich mit 4,7 Mio. t, Polen mit 4,1 Mio. t, Italien mit 3,4 Mio. t, die Niederlande (1992) mit 3,1 Mio. t und Rumänien mit 2,2 Mio. t.
Die Bedeutung des Salzes für das organische Leben war dem Menschen schon früh bekannt. Salz spielte daher schon in prähistorischen Zeiten eine überragende Rolle und galt in vielen Kulturen als heilig. Der Bedarf an Salz wurde zunächst durch Eindampfen von Meerwasser beziehungsweise von Wasser aus Salzquellen gedeckt. Bereits aus der jüngeren Bronze- und älteren Eisenzeit ist der bergmännische Abbau von Salzlagerstätten bekannt. Zahlreiche Städte erhielten ihren Namen nach dem Salzbergbau beziehungsweise den Kochsalzquellen, u. a. Halle (Saale), Hallstatt, Bad Reichenhall, Schwäbisch Hall (mittelhochdeutsch hal »Salzquelle«; vergleiche griechisch háls »Salz«), Bad Salzdetfurth, Bad Salzuflen; von vielen dieser Städte gingen bedeutende Handelsrouten (Salzstraßen) aus.
Nach alttestamentlicher Vorstellung gehört Salz zu jeder Opfergabe (3. Mose 2, 13) und reinigt das Wasser (2. Könige 2, 20 ff.). Im christlichen Brauch und in der katholischen Liturgie spielt Salz v. a. eine Rolle im Zusammenhang mit Lustration und Exorzismus. Das für die Bereitung von Weihwasser benutzte Salz (Beigabe heute nur noch fakultativ), v. a. am Fest der Heiligen Drei Könige geweiht, gewann im Spätmittelalter selbstständige Bedeutung als Unheil abwehrendes Speisesalz in der Küche (zum Teil wurde dafür auch Salz zu Ostern zur Speiseweihe gebracht). Der Brauch, während der Taufvorbereitung den Katechumenen Salz zu reichen, ist nach der erneuerten Taufliturgie entfallen.
Brot und Salz galten (und gelten) als Symbol der natürlichen Lebenshaltung; sie wurden dem Brautpaar gegeben, aber auch (bis heute) den Einziehenden in ein neues Heim. Bündnisse (4. Mose 18, 19 wird ein »Salzbund« erwähnt) und Freundschaften wurden durch gemeinsames Kosten von Salz besiegelt, Gastfreundschaft durch das Hinstellen von Salz bekundet. Verschütten von Salz ist ein Omen für Unglück und Tränen. - Die Wichtigkeit von Salz führte auch zu übertragenen Bedeutungen, u. a. ausgehend von der biblischen Sentenz (für die Jünger Jesu): »Ihr seid das Salz der Erde« (Matthäus 5, 13).
M. J. Schleiden: Das S. Seine Gesch., seine Symbolik u. seine Bedeutung im Menschenleben (1875, Nachdr. 1983);
H.-H. Walter: Alte Salinen in Mitteleuropa (ebd. 1988);
2) Chemie: Salze.
* * *
Sạlz, das; -es, -e [mhd., ahd. salz, eigtl. = das Schmutziggraue; Salz kam in alter Zeit ungereinigt in den Handel]: 1. <o. Pl.> im Bergbau od. durch Eindampfen von [Meer]wasser gewonnene weiße, kristalline Substanz, die zum Würzen von Speisen verwendet wird; Kochsalz: feines, grobes S.; eine Prise S.; die Suppe schmeckt fade, du hast wohl das S. vergessen; S. an, in die Suppe, an die Speisen tun; Fleisch in S. legen (einsalzen); S. führende (Bergmannsspr.; Salz enthaltende) Schichten; Spr S. und Brot macht Wangen rot (einfache Kost ist gesund); Ü das S. der Ironie (die Ironie als ein die Rede würzendes Element); *attisches S. (bildungsspr.; fein scherzende, scharfsinnige Rede); S. auf die/in die Wunde streuen (jmdn. eine ohnehin schon als unangenehm, ärgerlich o. ä. empfundene Situation durch eine Äußerung od. eine Mitteilung noch deutlicher, schmerzlicher empfinden lassen); nicht das S. zum Brot/zur Suppe haben (ugs.; Mangel, Not leiden); jmdm. nicht das S. in der Suppe gönnen (ugs.; sehr missgünstig sein); sich nicht das S. aufs Brot/in die Suppe verdienen (ugs.; nicht in der Lage sein, so viel zu verdienen, dass es zum Leben, für den Unterhalt reicht). 2. (Chemie) chemische Verbindung aus einer Säure mit Metallen, Kohlenstoff od. Ammonium: ein neutrales, saures S.; die Gewinnung von -en; Metalle und Säuren sind S. bildende Stoffe.
Universal-Lexikon. 2012.