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Mérida
Mẹ́rida,
 
1) Hauptstadt der Extremadura, Spanien, liegt in der Provinz Badajoz am mittleren Guadiana, 221 m über dem Meeresspiegel, 51 200 Einwohner; Nationalmuseum für römische Kunst (1980-85 von J. R. Moneo); Mérida ist Zentrum eines Bewässerungsgebiets (Baumwollanbau, Weinbau, Ölbaumpflanzungen; Großviehzucht), hat Nahrungsmittel- und Konservenindustrie, Großviehmärkte, Schlachthäuser, Kork- und Tabakindustrie, Butangasfabrik; Eisenbahnknotenpunkt.
 
Stadtbild:
 
Gut erhaltene römische Bauwerke: Triumphbogen des Trajan, zwei Aquädukte, Theater (16-14 v. Chr., im 2. Jahrhundert n. Chr. erneuert, heute Festspielzentrum), Amphitheater, Villen (1. Jahrhundert) mit Bodenmosaiken, Augustustempel im Barockpalast des Conde de los Corbos u. a. Tempel, Rundthermen und Brücke über den Guadiana (792 m lang, 64 Bögen); arabische Alcazaba (855 erbaut), darin tiefe Zisterne mit westgotischen Spoliensäulen; Kirche Santa Maria la Mayor (13./15. Jahrhundert). Die Bauten der Römerzeit und des frühen Mittelalters gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
 
Geschichte:
 
Mérida, als römische Veteranenkolonie Emerita Augụsta (Augụsta Emerita) 24 v. Chr. von Kaiser Augustus an der römischen Via de la Plata (Silberstraße) gegründet, war eine der Distriktshauptstädte der römischen Provinz Lusitania und wohl einer der ältesten Bischofssitze Spaniens (nachgewiesen seit etwa 250). Nach teilweisem Verfall unter den Westgoten erlebte Mérida unter den Arabern (713-1229) ein erneute Blüte.
 
 2) Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán, Mexiko, 35 km landeinwärts vom Hafen Progreso, 779 600 Einwohner; Erzbischofssitz; Universität, Technikum, archäologisches Museum, zoologischer Garten; Handels- und Verarbeitungszentrum des Sisalanbaus; Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Zementfabrik; Fremdenverkehr (Ausflüge zu Ruinenstätten der Maya: Uxmal, Chichén Itzá u. a.).
 
Stadtbild:
 
Schönstes der erhaltenen kolonialzeitlichen Bauwerke ist die Casa Montejo (1549) mit platereskem Portal. Kathedrale (1562-98), eine dreischiffige Hallenkirche mit schlanken Glockentürmen; Palacio Montejo (1549 ff.); Palacio Municipal (16. Jahrhundert); Palacio Ejecutivo (1892; Sitz der Staatsregierung); archäologisches Museum (v. a. Funde der Mayakultur).
 
Geschichte:
 
1542 von Francisco de Montejo dem Jüngeren an dem Platz der alten, von den Mayas verlassenen Stadt T'ho gegründet, wurde Mérida zum Ausgangspunkt der spanischen Eroberung Yucatáns und später Hauptstadt des Staates Yucatán.
 
 3) Hauptstadt des Bundesstaates Mérida, Venezuela, 1 625 m über dem Meeresspiegel, 230 100 Einwohner; in der Kordillere von Mérida, von hohen Bergen umgeben (Pico Bolívar: 5 007 m über M.), auf einer Schotterterrasse am Río Chama gelegen; Erzbischofssitz; Universität, landwirtschaftliches Forschungsinstitut; wirtschaftlicher Aufschwung seit Fertigstellung der Andenstraße (Carretera Trasandina) 1925; Handelszentrum eines Agrargebiets (Zuckerrohr, Kaffee); Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, Textil- u. a. Industrie; höchste Drahtseilbahn der Erde auf den vergletscherten Pico Espejo (Bergstation 4 771 m über dem Meeresspiegel).
 
Geschichte:
 
Mérida wurde 1558 gegründet.
 
 4) Bundesstaat Venezuelas.

Universal-Lexikon. 2012.