Zis|tẹr|ne 〈f. 19〉 unterird., gemauerter Behälter zum Speichern von Regenwasser [<lat. cisterna]
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1. unterirdischer, meist ausgemauerter Hohlraum zum Auffangen u. Speichern von Regenwasser.
2. (Anat.) Hohlraum in Organen od. Zellen.
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Zistẹrne
[lateinisch cisterna »Wasserbehälter unter der Erde«] die, -/-n,
2) Wasserbau: unterirdische beziehungsweise in die Erde eingetiefte, abgedichtete Kammer oder Beckenanlage in der Regel zum Sammeln und Speichern des von Dächern oder besonderen Auffangflächen zufließenden Niederschlagswassers. Das ablaufende Wasser wird meist über einen Schmutzfänger in einen Klärbehälter geleitet, der die mechanischen Verunreinigungen weitgehend zurückhalten soll. Eine weitere Reinigung kann durch Filter aus feinem Kies oder Sand erreicht werden.
Zisternen sind neben Brunnen die ältesten technischen Anlagen zur Wasserversorgung. Im antiken Rom wurden riesige, aus Aquädukten gespeiste Zisternen als Sammelbehälter angelegt, um die Thermen mit ausreichend Wasser zu versorgen. Auch in Athen, Karthago und Konstantinopel gab es große Zisternensysteme. In Konstantinopel waren die Zisternen von Säulen getragene Gewölbe mit Grundflächen bis über 10 000 m2. Private Zisternen lagen im Römerbriefen Reich unter dem Impluvium des Atriums der Villen, in China an zentraler Stelle der Wohnkomplexe. In Indien sammelte man das Regenwasser in künstlichen Teichen. In Mittel- und Südamerika waren Zisternen meist mit wasserdichtem Ton ausgekleidete, offene Gruben. In Deutschland waren Zisternen früher in den Marschengebieten weit verbreitet; sie wurden jedoch durch Fernwasserversorgung und Meerwasserentsalzung (Helgoland) verdrängt.
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Universal-Lexikon. 2012.