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Triumphbogen
Tri|ụmph|bo|gen 〈m. 4; süddt., österr., schweiz.: 4u〉
1. 〈im antiken Rom〉 steinernes Ehrentor für den Einzug des siegreichen Feldherrn
2. 〈in der Basilika〉 das Kirchenschiff vom Chor trennender Bogen, oft mit der Darstellung des Triumphes Christi

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Tri|ụmph|bo|gen, der (Archit.):
1. (bes. in der Antike) meist aus Anlass eines Sieges, zur Ehrung eines Feldherrn od. Kaisers errichtetes Bauwerk in Gestalt eines großen, frei stehenden Tores mit einem od. mehreren bogenförmigen Durchgängen.
2. (bes. in mittelalterlichen Kirchen) Bogen (2) vor der Apsis od. dem Querschiff, der häufig mit einer Darstellung des Triumphes Christi od. der Kirche geschmückt ist.

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Triụmphbogen,
 
überwiegende Bezeichnung der in der römischen Baukunst auf Straßen und an Plätzen oder auch vor der Stadtmauer errichteten monumentalen Bogen mit einem oder mehreren Durchgängen mit Tonnengewölben; den oberen Abschluss bildete eine Attika, die Statuen und in der Regel eine Widmungsinschrift trug. Der Triumphbogen war meist mit Reliefs geschmückt (auf Bogenpfeilern, Säulensockeln, Bogenzwickeln, gegebenenfalls über den seitlichen Durchgängen). Die Bezeichnung Triumphbogen (Arcus triumphalis) ist seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. belegt, davon nur einmal für einen aus Anlass eines Sieges errichteten Bogen, im Allgemeinen handelt es sich eigentlich um einen Ehrenbogen. In der römischen Republik wurden siegreiche Feldherren (nach ihrem Tod) durch Errichtung eines Bogens geehrt, in der Kaiserzeit der Kaiser und seine Familie vom Senat, aber auch andere Personen, seit dem 4. Jahrhundert wurden solche Triumphbogen auch vom Kaiser selbst in Auftrag gegeben. In den Provinzen von Städten und städtischen Honoratioren bei kaiserlichen Besuchen errichtet, auch aus anderen Anlässen, z. B. dem Tod hoher Beamter oder Honoratioren, oder als Stadtgründungsmonument. Die ältesten, nur literarisch überlieferten Triumphbögen in Rom wurden 196 und 190 v. Chr. errichtet. In der Kaiserzeit erreichte der Triumphbogen seine klassische architektonische Form in der Verbindung der Bogenarchitektur des Kernbaus mit der vorgeblendeten Säulengliederung.
 
Eintorig sind u. a. die Triumphbögen in Rimini (27 v. Chr.), Aosta (25 v. Chr.), Susa (8 v. Chr.), der »Sergierbogen« in Pula (um 30 v. Chr.), der Titusbogen in Rom, die Trajansbogen in Benevent (114) und Ancona (115) oder der Ehrenbogen für Caracalla in Djemila, dreitorig neben vielen anderen der nur in den Fundamenten erhaltene Bogen des Augustus auf dem Forum Romanum (19 v. Chr.), der Septimius-Severus-Bogen, der Konstantinsbogen, der Tiberius als »restitutor coloniae« (Neubegründer der Stadt) gewidmete Bogen in Orange, der Domitian geweihte Bogen in Hierapolis (82/83), der Triumphbogen in Medinaceli und der nur im westlichen Teil erhaltene Galeriusbogen (Saloniki, nach 297), viertorig (Quadrifrons) z. B. der Septimius-Severus-Bogen in Leptis Magna (um 200 n. Chr.), der Mark-Aurel-Bogen in Tripolis (163 n. Chr.) und der Trajansbogen von Timgad (Ende 2. Jahrhundert n. Chr.).
 
Der Reliefschmuck der Triumphbögen besteht aus Bildern der Triumphsymbolik (Viktorien, Genien, Gottheiten, Waffen), der Apotheose (des Kaisers) sowie historischen Darstellungen des Ereignisses, das die Errichtung des Bogens veranlasste (kaiserlicher Aufbruch, Siege, Schlachten, Unterwerfungen, Gnadenakte, Jubiläen).
 
Die Form des antiken Triumphbogens wirkte in der europäischen Architektur weiter, so in Fassaden romanischer Kirchen (Saint-Gilles, Arles), in der Renaissancefassade von San Francesco in Rimini, im Triumphtor für König Alfons I. am Castel Nuovo in Neapel. Für fürstliche Einzüge wurden Triumphbögen oft aus vergänglichem Material hergestellt (Entwürfe J. B. Fischer von Erlachs in Wien), in ihrem Gefolge entstanden besonders seit dem Klassizismus Triumphbögen, die Akzente in der Stadtarchitektur setzten: Triumphpforte in Innsbruck (1765), Brandenburger Tor in Potsdam (1770), Arc de Triomphe du Carrousel (1806-08) und Arc de Triomphe de l'Étoile (1806-36) in Paris, Siegestor in München (1843-50).
 
Im Kirchenbau heißt der hohe Bogen vor dem Chor Triumphbogen (in frühchristlicher Zeit oft mit Triumphkreuz).
 

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Tri|ụmph|bo|gen, der (Archit.): 1. (bes. in der Antike) meist aus Anlass eines Sieges, zur Ehrung eines Feldherrn od. Kaisers errichtetes Bauwerk in Gestalt eines großen, frei stehenden Tores mit einem od. mehreren bogenförmigen Durchgängen. 2. (bes. in mittelalterlichen Kirchen) ↑Bogen (2) vor der Apsis od. dem Querschiff, der häufig mit einer Darstellung des Triumphes Christi od. der Kirche geschmückt ist.

Universal-Lexikon. 2012.