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Baldung
Bạldung,
 
Hans, genannt Grien, Maler, Zeichner, Kupferstecher, * Schwäbisch Gmünd zwischen Juli 1484 und Juli 1485, ✝ Straßburg September 1545; war 1503-07 Schüler A. Dürers in Nürnberg. 1509 erwarb Baldung das Bürgerrecht in Straßburg, arbeitete 1512-17 in Freiburg im Breisgau (Hochaltar des Münsters) und lebte dann bis zu seinem Tod in Straßburg. - Sein Werk wird von der oberrheinischen Tradition (M. Schongauer) wie von Dürer bestimmt, seine allegorischen und mythologischen Bilder sind jedoch im Kolorit leuchtender. In ihrer Sinnenfreude wird - jenseits der spätgotischen Tradition - bereits die Weltoffenheit der Renaissance deutlich; andererseits zeigen sie zum Teil auch eine dämonische Fantasie (Hexenszenen, Totentanzthemen). Ein fast antikischer Schönheitssinn äußert sich v. a. in den gelösten Rhythmen seiner Zeichnungen (rd. 250). Seine ausdrucksvollen Holzschnitte gehören zu den bedeutendsten Leistungen der deutschen Grafik (rd. 80 Einblattholzschnitte). Meisterhaft sind auch seine Porträts.
 
Werke: Dreikönigsaltar (1507; Berlin, Gemäldegalerie); Sebastiansaltar (1507; Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum); Die drei Lebensalter des Weibes und der Tod (um 1510; Wien, Kunsthistorisches Museum); Ruhe auf der Flucht (um 1513, zwei Fassungen: Wien, Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste und Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum); Hochaltar mit Marienkrönung (1512-16; Freiburg im Breisgau, Münster); Der Tod und das Mädchen (1517; Basel, Kunstmuseum); Der Tod und die Frau (1517; ebenda); Zwei Wetterhexen (1523; Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut); Geburt Christi (1520; München, Alte Pinakothek); Herkules und Antäus (1531; Kassel, Staatliche Gemäldegalerie); Kreuzigung Christi (1536; Aschaffenburg, Staatsgemäldesammlung); Noli me tangere (1539; Darmstadt, Hessisches Landesmuseum).
 
Porträt Christoph I. von Baden (1515; München, Alte Pinakothek).
 
Hexen (1510; Holzschnitt).
 
Literatur:
 
G. Bussmann: Manierismus im Spätwerk H. B. Griens (1966);
 
H. B. Grien. Das graph. Werk, bearb. von M. Mende (1978);
 G. von der Osten: H. B. Grien (1983);
 M. C. Oldenbourg: Die Buchholzschnitte des H. B. Grien (21985).
 

Universal-Lexikon. 2012.