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Geburt Christi
Geburt Chrịsti,
 
in der bildenden Kunst v. a. auf Lukas 2, 1-20 und auf Apokryphen basierende Darstellung. Die frühesten Beispiele finden sich auf Sarkophagen des 4. Jahrhunderts: Das gewickelte Kind liegt in einem Trog (oder Korb), daneben stehen Ochs und Esel. Dieser Szene können die Drei Könige zugefügt sein, ab dem 5. Jahrhundert auch Joseph. Maria wird erst im 5. Jahrhundert fest in das Bildgeschehen einbezogen. Im 6. Jahrhundert wird im byzantinischen Bereich das Jesuskind in der Krippe in einer Höhle dargestellt mit der im Vordergrund liegenden Maria. Später erscheinen auch Joseph, die Hirten und Ochs und Esel. Daneben gab es die Variante der neben dem Kind sitzenden Maria. Ähnlich ist der frühe westliche Typus, die Örtlichkeit ist jedoch entweder als Stall angedeutet oder wird von einer Ruinenarchitektur oder einer Stadtmauer bestimmt. Seit dem 13. Jahrhundert wird das innige Verhältnis von Mutter und Kind betont. Die spätmittelalterliche Darstellungsform entstand im 14. Jahrhundert in Italien: Maria kniet vor dem am Boden liegenden Kind; auch Joseph, oft stehend, betet es an; Hirten und Engel treten in Erscheinung; der Schauplatz kann auch ein Wald sein (Piero della Francesca, S. Botticelli, Fra Filippo Lippi, Meister Francke, Correggio). Diese Gestaltung blieb in der Folgezeit für den Westen weitgehend verbindlich. Unter dem Einfluss der Visionen der heiligen Birgitta von Schweden wurde das Jesuskind seit dem 14. Jahrhundert auch als Lichtspender dargestellt. Diese Akzentuierung wurde noch gesteigert, indem man das Geschehen in eine nächtliche Szenerie versetzte (Geertgen tot Sint Jans, A. Altdorfer, Rembrandt, G. van Honthorst).

Universal-Lexikon. 2012.