Schwäbisch Gmụ̈nd,
Große Kreisstadt im Ostalbkreis, Baden-Württemberg, 321 m über dem Meeresspiegel, zwischen Schwäbischer Alb und Welzheimer Wald an der Rems, 64 000 Einwohner; PH, Fachhochschule für Gestaltung, Fernstudienzentrum, Internationales Studienzentrum (mit College der University of Maryland), Akademie für den ländlichen Raum, Zentrum für Oberflächen- und Galvanotechnik, Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie; Museen (Silberwaren, Bijouterie u. a.). Schwäbisch Gmünd ist ein bedeutendes Zentrum der Edelmetallverarbeitung und Schmuckindustrie mit Gold- und Silberscheideanstalten, Uhrenindustrie; Metall verarbeitende Industrie, Automobilzulieferindustrie (Lenkungstechnik), Pumpenfabrik.
Die spätgotische Heiligkreuzkirche (um 1320 begonnen) gilt als älteste Hallenkirche in Süddeutschland; der Hallenchor mit Umgangskapellen wurde 1351 von H. Parler begonnen ; figurierte Gewölbe (1490-1521), reiche Portalplastik. Die spätromanische Johanneskirche (um 1210-30) ist eine flach gedeckte Pfeilerbasilika mit plastischem Bauschmuck, v. a. am Außenbau; frei stehender Glockenturm (um 1250). Das ehemalige Dominikanerkloster (1294 gegründet, nach Plänen von D. Zimmermann 1724/25 umgebaut) wurde 1969-73 zum Kulturzentrum (»Prediger«) ausgebaut; darin u. a. Museum für Natur und Stadtkultur mit Teilen des Münsterschatzes. Von Zimmermann stammt auch der Hochaltar (1751) in der ehemaligen Franziskanerkirche (13. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert barockisiert). Aufwendig barockisierte ehemalige Augustinerkirche (1756-58); am Marktplatz Bürgerhäuser aus Barock und Rokoko; mehrere stattliche Fachwerkhäuser.
Schwäbisch Gmünd wurde als Klosterzelle Ganmundia im 8. Jahrhundert erstmals genannt, vor 1162 als Stadt gegründet; Ende der Stauferzeit Reichsstadt. 1802 fiel die Stadt an Württemberg.
Universal-Lexikon. 2012.