reizunabhängige Sinneswahrnehmung (fachsprachlich); Wahnbild; Halluzination; Einbildung; Täuschung; Illusion; Sinnestäuschung; Vision; Fata Morgana; Fatamorgana; Butterland (seemännisch); Trugbild; Wahnvorstellung; Luftspiegelung; Erscheinung; Enthüllung; Preisgebung; Tag des jüngsten Gerichts; Ende der Welt; Apokalypse; Weltende; Ragnarök; Götterdämmerung; Weltuntergang
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Of|fen|ba|rung 〈f. 20〉
1. Bekenntnis
2. Enthüllung
3. plötzliche Erkenntnis
4. Kundgebung Gottes
● \Offenbarung des Johannes (ein Buch des Neuen Testaments); es kam wie eine \Offenbarung über mich
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Of|fen|ba|rung, die; -, -en [mhd. offenbārunge]:
die O. eines Geheimnisses, seiner Absichten;
jmds. -en [keinen] Glauben schenken.
2. (Rel.) [auf übernatürlichem Wege erfolgende] Mitteilung göttlicher Wahrheiten od. eines göttlichen Willens:
die O. des Wortes Gottes;
die O. des Johannes (letztes Buch des N. T.);
Ü der Aufsatz war nicht gerade eine O. (ugs.; war nur sehr mäßig).
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Offenbarung,
allgemeine Erkenntnis, Erleuchtung; in der Religionsgeschichte die auf Gott zurückgeführte Enthüllung einer vorher »verborgenen« religiösen Wirklichkeit (Gewissheit, transzendenten Wahrheit), die der Mensch als für sein Leben existenziell wichtig erfährt. In ihrem Wahrheits- und Autoritätsanspruch übersteigt die Offenbarung (meist) das Vernunftwissen; sie kann allein mit Mitteln menschlicher Vernunft weder begriffen noch begründet werden. Im religionswissenschaftlichen engeren Sinn wird der Begriff Offenbarung v. a. auf die so genannten Offenbarungsreligionen bezogen: Judentum, Christentum, Zoroastrismus (Parsismus) und Islam. In ihnen bildet die Offenbarung das wesentliche konstitutive Moment und wird als Ansprache Gottes an die Menschen verstanden, in der er ihnen seinen Willen mitteilt, ihnen aber auch persönlich das Heil zusagt. Gott selbst spricht dabei über Mittler; im Verständnis des Christentums in Jesus Christus selbst. Die religiöse Wahrheit in anderen Religionen wird demgegenüber meist im Sinne eines von der Gemeinschaft zu bewahrenden »heiligen Wissens« gedeutet, das von dazu Beauftragten (z. B. Priestern, Ältesten) weitergegeben wird.
Religionsphänomenologisch werden gewöhnlich die folgenden Aspekte von Offenbarungsvorstellungen unterschieden: Urheber von Offenbarungen sind z. B. Gott oder verschiedene Götter, geistige Mächte oder Kräfte, Engel oder Verstorbene; Quellen und Mittler von Offenbarungen sind Zeichen in der Natur (heilige Orte, Gegenstände) oder die Natur insgesamt (Pantheismus) beziehungsweise geschichtliche Phänomene und Gestalten sowie heilige Schriften. Erfahren wird Offenbarung u. a. in Visionen und Auditionen, durch Inspiration, Traum oder in göttlichen Manifestationen wie Epiphanie oder Theophanie, aber auch durch alltägliche Begebenheiten, z. B. Begegnung mit bestimmten (von Gott gesandten) Menschen. Empfänger von Offenbarungen kann jeder sein, häufig sind es jedoch Priester, Propheten, Seher, Schamanen. Oft wird bestimmten Personen die Fähigkeit der Auslegung von verschlüsselten Offenbarungen (z. B. als Orakel) zugesprochen.
Grundlegend für die jüdische Theologie ist Gottes Offenbarung und, damit verbunden, Israels Erwählung am Sinai (2. Mose 19; 34, 10). In der christlichen Theologie wird Offenbarung seit M. Luther als deutsche Übertragung von griechisch »apokálypsis« und lateinisch »revelatio« als theologischer Fachausdruck für das Gesamt des vom Alten Testament verheißenen und (gemäß dem Neuen Testament) in Jesus Christus verwirklichten Heilsangebotes Gottes sowie der auf ihn sich gründenden Lehre verwendet. Das den Islam begründende Offenbarungsereignis ist die Offenbarung des Koran (des einen ewigen Buches Gottes) an Mohammed. Zahlreiche neue Religionen entstanden auf der Grundlage von Neuoffenbarungen, die die Botschaft und Lehren der traditionellen beziehungsweise Herkunftsreligionen zu ergänzen oder zu übertreffen meinten und angeblich nur diesen Religionsgemeinschaften beziehungsweise ihren Stiftern übermittelt worden sind.
R. Bultmann: Der Begriff der O. im N. T. (1929);
R. Wielandt: O. u. Gesch. im Denken moderner Muslime (1971);
O. im jüd. u. christl. Glaubensverständnis, hg. v. J. J. Petuchowski (1981);
O. als Gesch., hg. v. W. Pannenberg (51982);
H. Pfeiffer: O. u. Offenbarungswahrheit (1982);
Josef Schmitz: O. (1988);
H. Waldenfels: Einf. in die Theologie der O. (1996).
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Of|fen|ba|rung, die; -, -en [mhd. offenbārunge]: 1. (geh.) das Offenbaren (1 a): die O. eines Geheimnisses, seiner Absichten; jmds. -en [keinen] Glauben schenken. 2. (Rel.) [auf übernatürlichem Wege stattfindende] Mitteilung göttlicher Wahrheiten od. eines göttlichen Willens: nach christlichem Glauben wird in der Bibel den Menschen die O. des Wortes Gottes zuteil; die Welt ein prächtiges großes Kloster, darin die Menschen als Mönche in mystischer Verzückung und ohne Zutun einer verrotteten Kirche der O. unmittelbar teilhaftig werden (Stern, Mann 224); die O. des Johannes (letztes Buch des N. T.); Ü Marrs Schriften wurden damals als höchste O. der Sprachwissenschaft gepriesen (Leonhard, Revolution 73); Bouillon mit Markklößchen. Erstklassig! Und Rotkohl mit Sauerbraten. Eine O.! (scherzh.; etwas ganz Großartiges; Remarque, Obelisk 81); der Aufsatz war nicht gerade eine O. (ugs.; war nur sehr mäßig).
Universal-Lexikon. 2012.