Par|sịs|mus 〈m.; -; unz.〉 die durch die Parsen ausgebildete Form der Lehre Zarathustras
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Par|sịs|mus, der; -:
von Zarathustra gestiftete altpersische Religion, bes. in ihrer heutigen indischen Form.
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Parsịsmus
der, -, von Zarathustra gestiftete und nach ihrem Ursprungsland Persien benannte Religion der Parsen. Die heilige Schrift des Parsismus ist das Avesta. Der Parsismus ist durch einen ethisch orientierten Dualismus 5) gekennzeichnet. Dem guten Gott Ahura Masda (nach ihm auch die Bezeichnung Mazdaismus für den älteren Parsismus) als Garant der rechten (guten) Ordnung steht Angra Mainyu (mittelpersisch Ahriman) gegenüber. Ihm sind böse Prinzipien zugeordnet, während die Amescha spentas, die »unsterblichen Heiligen«, die später zu Schutzgeistern werden, Qualitäten Ahura Masdas darstellen. Der Kampf beider bestimmt sowohl das kosmische Geschehen, als auch (von Anfang an) die Geschichte und individuelle Existenz der Menschen. Der Mensch ist in die Entscheidung zwischen beiden gerufen. Er ist befähigt, das Böse zu überwinden und in Übereinstimmung mit der rechten Ordnung zu leben. Zarathustras Forderung, Gutes zu denken, zu reden und zu tun bestimmt die Ethik des Parsismus. - Im Kult kommen v. a. dem heiligen Feuer als Symbol Ahura Masdas (Unreines darf nicht ins Feuer geworfen werden) und den rituellen Reinigungsvorschriften, die Menschen sowie Erde, Feuer und Wasser vor der Befleckung durch Ahriman und seine Dämonen beschützen sollen, zentrale Bedeutung zu. Die Bestattung Verstorbener erfolgt als (für das persische Altertum nicht einheitlich bezeugte) Luftbestattung auf Türmen des Schweigens (Dakhmas). — Seine Blütezeit erlebte der Parsismus in Persien während der Herrschaft der Sassaniden (224-642). Als Zoroastrismus (nach der gräzisierten Namensform seines Stifters) war er in dieser Zeit persischer Staatsreligion. Der heutige Parsismus ist praktisch eine monotheistische Religion. Zu seinem klassischen Lehrsystem ist die Erwartung eines endzeitlichen Retters, des Saoschyant, hinzugetreten.
H. S. Nyberg: Die Religionen des alten Iran (a. d. Schwed., 1938, Nachdr. 1966);
H. Humbach: Die Gathas des Zarathustra, 2 Bde. (1959);
J. Duchesne-Guillemin: Symbolik des P. (a. d. Frz., 1961);
G. Widengren: Die Religionen Irans (1965);
M. Boyce: Zoroastrians (Neuausg. London 1984).
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Par|sịs|mus, der; -: von Zarathustra gestiftete altpersische Religion, bes. in ihrer heutigen indischen Form.
Universal-Lexikon. 2012.