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Stelle
Örtlichkeit; Lokalisation; Ortsangabe; Position; Lokalität; Fleck (umgangssprachlich); Lage; Standort; Location (umgangssprachlich); Ort; Punkt; Arbeitsverhältnis; Posten; Stellung; Job; Anstellung; Arbeitsstelle; Arbeitsplatz

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Stel|le ['ʃtɛlə], die; -, -n:
1. bestimmter, genau angegebener Ort, Platz [an dem sich etwas befindet oder ereignet]:
an dieser Stelle geschah der Unfall; sie suchten eine Stelle zum Lagern.
Syn.: Punkt, Stätte.
Zus.: Absturzstelle, Anlegestelle, Baustelle, Bruchstelle, Feuerstelle, Fundstelle, Futterstelle, Gefahrenstelle, Haltestelle, Kochstelle, Körperstelle, Müllabladestelle, Sammelstelle, Schlafstelle, Tankstelle, Unfallstelle, Unglücksstelle, Wasserstelle, Zapfstelle.
2. berufliche Stellung:
eine Stelle suchen; eine neue Stelle antreten.
Syn.: Anstellung, Arbeitsplatz, Position, Posten.
Zus.: Arbeitsstelle.
3. (für etwas Bestimmtes zuständige) Behörde o. Ä.:
staatliche Stellen; sich an die zuständige Stelle wenden.
Syn.: Amt.
Zus.: Annahmestelle, Ausgabestelle, Auskunftsstelle, Einwohnermeldestelle, Passstelle, Regierungsstelle, Verwaltungsstelle.

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Stẹl|le 〈f. 19
1. Ort, Platz, Stätte
2. Sitz
3. Örtlichkeit, Gegend
4. Textstelle (in einem Buch, einer Zeitung), Teilstück, Absatz, Abschnitt
5. Platz einer Zahl im Zehnersystem (Dezimal\Stelle)
6. Anstellung, Stellung, Posten, Dienst
7. Amt, Behörde (Beratungs\Stelle, Dienst\Stelle)
● eine \Stelle (aus einem Buch, Brief) herausschreiben; eine \Stelle suchen, finden, bekommen; die \Stelle wechseln; eine \Stelle zitieren ● die amtlichen \Stellen die Behörden; freie, offene, unbesetzte \Stelle; eine gute, gutbezahlte \Stelle; holperige, vereiste \Stelle (auf der Straße); eine kahle \Stelle auf dem Kopf, im Wald; offene, wunde \Stelle; raue, schadhafte \Stelle; das ist eine schwache, empfindliche, verwundbare \Stelle von mir 〈fig.〉 in dieser Beziehung bin ich schwach usw.; eine spannende \Stelle (im Buch) ● versetz dich einmal an meine \Stelle!; ich an deiner \Stelle würde das nicht tun wenn ich du wäre; ich möchte nicht an seiner \Stelle sein; als ich wiederkam, saß er noch an derselben \Stelle; an dieser \Stelle hier; an erster \Stelle stehen 〈fig.〉 die größte Bedeutung haben, am wichtigsten sein; Vorgesetzter sein; das ist an anderer \Stelle (im Buch) bereits erklärt worden; etwas an eine andere \Stelle setzen; an der falschen, richtigen \Stelle stehen; ich werde mich an höherer \Stelle erkundigen, beschweren beim Vorgesetzten; sich an der zuständigen \Stelle erkundigen; an \Stelle / anstelle von in Vertretung von, anstatt; auf der \Stelle sofort; er war auf der \Stelle tot; auf der \Stelle treten 〈fig.〉 nicht vorankommen, keinen Erfolg haben; die erste \Stelle hinter dem Komma; eine Zahl mit drei, vier \Stellen; ohne \Stelle sein ohne Anstellung sein; sich um eine \Stelle bemühen; bewerben, ich bringe den Schrank nicht von der \Stelle; nicht von der \Stelle kommen 〈fig.〉 nicht vorankommen (mit einer Angelegenheit); sich nicht von der \Stelle rühren still sitzen od. stehen bleiben; etwas zur \Stelle schaffen herbeischaffen; zur \Stelle sein da sein, bereit sein, wo man gebraucht wird [Rückbildung zu stellen, im 16. Jh. statt mhd. stal „Ort des Stehens“]

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Stẹl|le , die; -, -n [wohl frühnhd. Rückbildung aus stellen, urspr. = Ort, wo etw. steht, hingestellt wurde (für gleichbed. mhd. stal, Stall)]:
1.
a) Ort, Platz, Punkt innerhalb eines Raumes, Geländes o. Ä., an dem sich jmd., etw. befindet bzw. befunden hat, an dem sich etw. ereignet [hat]:
eine schöne S. zum Campen;
eine S., wo Pilze wachsen;
sich an der vereinbarten S. treffen;
stell den Stuhl wieder an seine S. (an den Platz, wo er üblicherweise steht)!;
sich nicht von der S. rühren (am gleichen Platz stehen od. sitzen bleiben);
Ü sie ist an die S. ihrer Kollegin getreten (hat ihren Platz eingenommen);
ich an deiner S. würde das nicht machen (wenn ich du wäre, würde ich das nicht machen);
ich möchte nicht an seiner S. sein/stehen (möchte nicht in seiner Lage sein);
etw. an die S. von etw. setzen (etw. durch etw. anderes ersetzen);
an S. (1, 2anstelle);
auf der S. (noch in demselben Augenblick; sofort, unverzüglich, augenblicklich: lass ihn auf der S. los!; die Verunglückte war auf der S. tot; ich könnte auf der S. einschlafen; wenn ich dich noch einmal dabei erwische, fliegst du auf der S.);
auf der S. treten (ugs.; in einer bestimmten Angelegenheit nicht vorankommen; [in Bezug auf die Entwicklung von etw.] keine Fortschritte machen);
nicht von der S. kommen (Fleck 3);
zur S. sein (im rechten Moment [für etw.] dasein, sich an einem bestimmten Ort einfinden);
sich zur S. melden (bes. Militär; seine Anwesenheit melden);
b) lokalisierbarer Bereich am Körper, an einem Gegenstand, der sich durch seine besondere Beschaffenheit von der Umgebung deutlich abhebt:
eine entzündete S. auf der Haut;
eine schadhafte S. im Gewebe;
eine kahle S. am Kopf;
die Äpfel haben -n (Druckstellen);
das ist seine empfindliche, verwundbare S. (in dieser Beziehung ist er sehr empfindlich, leicht verwundbar);
ihre Argumentation hat eine schwache S. (ist in einem Punkt nicht stichhaltig).
2.
a) [kürzeres] Teilstück eines Textes, Vortrags, [Musik]stücks o. Ä.; Abschnitt, Absatz, Passage, Passus:
die entscheidende S. des Beschlusses lautet:;
eine S. aus dem Buch herausschreiben, zitieren;
b) Punkt im Ablauf einer Rede o. Ä.:
etw. an passender, unpassender S. (im rechten, im falschen Augenblick) bemerken.
3.
a) Position (1 b) (innerhalb einer hierarchischen Ordnung); Platz, den jmd., etw. in einer Rangordnung, Reihenfolge einnimmt:
etw. steht, kommt an oberster, vorderster, erster S.;
in einem Wettkampf an achter S. liegen;
er steht in der Wirtschaft an führender S.;
b) (Math.) (bei der Schreibung einer Zahl) Platz vor od. hinter dem Komma, an dem eine Ziffer steht:
die erste S. hinter, nach dem Komma;
eine Zahl mit vier -n.
4. Arbeitsstelle, Posten, Beschäftigung:
eine freie, offene S.;
seine S. aufgeben, wechseln, verlieren;
eine S. ausschreiben;
eine S. finden, bekommen, antreten;
sich um eine S. bewerben.
5. Kurzf. von Dienststelle:
eine amtliche S.;
sich an die vorgesetzte S. wenden;
sich bei höherer S. beschweren.

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Stelle,
 
1) Betriebswirtschaft: kleinste, selbstständig handelnde Einheit in einer Organisation. Durch Stellenbildung werden die Aufgaben eines gedachten Organisationsmitgliedes festgelegt. Hierbei orientiert man sich an der normalerweise zu erwartenden quantitativen und qualitativen Leistungsfähigkeit bei entsprechender Qualifikation des Stelleninhabers. Die jeweilige Zuweisung von Entscheidungskompetenzen und Verantwortung erfolgt unter Berücksichtigung der zugeordneten Aufgaben und führt zu unterschiedlichen Stellentypen sowie zu rangmäßigen Unterschieden im Stellengefüge. Die wichtigsten Dokumentationsformen der Stellenbildung sind Organigramme, Stellenpläne und Stellenbeschreibungen.
 
 2) Informatik: Petri-Netz.

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Stẹl|le, die; -, -n [wohl frühnhd. Rückbildung aus ↑stellen, urspr. = Ort, wo etw. steht, hingestellt wurde (für gleichbed. mhd. stal, ↑Stall)]: 1. a) Ort, Platz, Punkt innerhalb eines Raumes, Geländes o. Ä., an dem sich jmd., etw. befindet bzw. befunden hat, an dem sich etw. ereignet [hat]: das ist eine schöne S. zum Campen; ich kenne hier im Wald eine S., wo Pilze wachsen; an einigen -n liegt noch Schnee; sich an der vereinbarten S. treffen; an dieser S. hat sich der Unfall ereignet, soll ein Denkmal errichtet werden; An einer lichten S. zeigten sich Äcker mit fahlgrüner Saat (Gaiser, Jagd 192); das Bild hängt an der richtigen S.; er hat die Sachen an die falsche S. gestellt; stell den Stuhl wieder an seine S. (an den Platz, wo er üblicherweise steht)!; die schwere Truhe ließ sich kaum von der S. rücken; sie blieb unentwegt auf der gleichen S. stehen; sich nicht von der S. rühren (am gleichen Platz stehen od. sitzen bleiben); Ü sie ist an die S. ihrer Kollegin getreten (hat ihren Platz eingenommen); Im 13. Jh. treten dann Laienkünstler an die S. der Malermönche (Bild. Kunst III, 69); ich an deiner S. würde das nicht machen (wenn ich du wäre, würde ich das nicht machen); ich möchte nicht an seiner S. sein/stehen (möchte nicht in seiner Lage sein); sich an jmds. S. setzen (etw. von jmds. Lage aus betrachten); etw. an die S. von etw. setzen (etw. durch etw. anderes ersetzen); *an S. (↑anstelle); auf der S. (noch in demselben Augenblick; sofort, unverzüglich, augenblicklich): lass ihn auf der S. los!; die Verunglückte war auf der S. tot; ich könnte auf der S. einschlafen; wenn ich dich erwisch', dass du Alkohol süffelst, fliegst du auf der S. (Fels, Unding 297); auf der S. treten (ugs.; in einer bestimmten Angelegenheit nicht vorankommen; [in Bezug auf die Entwicklung von etw.] keine Fortschritte machen): Und außerdem trat ich mit meiner Geschichte auf der S.: Die Reisegesellschaft, die nach gerade nur einem Tag von den Quellen des Orinoco hätte aufbrechen sollen, befand sich noch immer dort (Handke, Niemandsbucht 384); nicht von der S. kommen (↑Fleck 3); zur S. sein (im rechten Moment [für etw.] dasein, sich an einem bestimmten Ort einfinden): doch hielt man es bald für selbstverständlich, dass immer jemand zur S. war (Ossowski, Liebe ist 356); sich zur S. melden (bes. Milit.; seine Anwesenheit melden); b) lokalisierbarer Bereich am Körper, an einem Gegenstand, der sich durch seine besondere Beschaffenheit von der Umgebung deutlich abhebt: Unter den Sohlen schmiegte der Sand sich fest und fügsam; kühle und brutwarme -n wechselten (Gaiser, Jagd 159); eine raue, entzündete S. auf der Haut; eine schadhafte S. im Gewebe; ihre Beine ... sie blieben unzuverlässig, hatten offene -n (Ossowski, Liebe ist 71); Er zog sein Taschentuch ... und hielt es gegen die schmerzende S. (Schröder, Wanderer 69); eine kahle S. am Kopf; die Äpfel haben -n (Druckstellen); genau an dieser S. tut es mir weh; an einigen -n der Tür ist die Farbe abgeblättert; Vergine ... blies den Rauch gegen die schadhafte S. der Tapete (Thieß, Legende 152); Ü das ist seine empfindliche, verwundbare S. (in dieser Beziehung ist er sehr empfindlich, leicht verwundbar); ihre Argumentation hat eine schwache S. (ist in einem Punkt nicht stichhaltig). 2. a) [kürzeres] Teilstück eines Textes, Vortrags, [Musik]stücks o. Ä.; Abschnitt, Absatz, Passage, Passus: eine spannende, wichtige, interessante S.; Die entscheidende S. des bedeutsamen Beschlusses lautete: ... (Leonhard, Revolution 204); In seinen Reden gibt es schwache -n, auch Wiederholungen (Thieß, Reich 407); Wortlos zeigte ich ihm die betreffende S. der „Prawda“ (Leonhard, Revolution 162); eine S. aus dem Buch herausschreiben, zitieren, vorlesen; einige -n am Rand ankreuzen; ... möchte ich doch hier jene köstliche S. aus der Chronik des Ammianus Marcellinus anführen (Thieß, Reich 317, Anm.); ich hatte unter dem Tisch ein Exemplar, und da merkte ich, dass er (= der Lehrer) alle schlüpfrigen -n wegließ (Kempowski, Immer 93); Fänä ließ sich die S. in dem Buch zeigen (Degenhardt, Zündschnüre 20); ich kriege diese S. der Sonate einfach nicht in den Griff; b) Punkt im Ablauf einer Rede o. Ä.: an dieser S. möchte ich noch darauf hinweisen, ...; etw. an passender, unpassender S. (im rechten, im falschen Augenblick) bemerken; Die Herausgeber möchten den Herren ... auch an dieser S. bestens danken (Fraenkel, Staat 9). 3. a) Position (1 b) (innerhalb einer hierarchischen Ordnung); Platz, den jmd., etw. in einer Rangordnung, Reihenfolge einnimmt: etw. steht, kommt an oberster, vorderster, erster S.; in einem Wettkampf an achter S. liegen; Mit 25 Treffern liegt Klaus Fischer in der „ewigen Torjägerliste“ der Nationalelf schon an sechster S. (Kicker 82, 1981, 15); er steht in der Wirtschaft an führender S.; Die jungen Leute, die heute überall an den verantwortlichen -n sitzen (Dönhoff, Ära 190); b) (Math.) (bei der Schreibung einer Zahl) Platz vor od. hinter dem Komma, an dem eine Ziffer steht: die erste S. hinter, nach dem Komma; eine Zahl mit vier -n. 4. Arbeitsstelle, Posten, Beschäftigung: eine freie, offene, gut bezahlte S.; in dieser Firma ist eine S. als Sekretärin frei; ihr wurde an der Universität eine halbe S. (Planstelle) angeboten; sich eine S. suchen; eine S. ausschreiben; eine S. finden, bekommen, antreten; seine S. aufgeben, wechseln; Franca hat zwei -n als Putzfrau (Chotjewitz, Friede 236); ich hatte eine gute S. in einer Textilfabrik (Böll, Erzählungen 45); Frieda hatte ihre S. verloren und saß nun fast immer zu Hause (Schnurre, Bart 33); sie werden Karin doch nicht die S. aufkündigen? (v. d. Grün, Glatteis 273); sich um eine S. bemühen, bewerben. 5. kurz für ↑Dienststelle: eine amtliche, kirchliche, staatliche S.; sich an die vorgesetzte S. wenden; ... die Memoranden würden an die „zuständige S.“ weitergeleitet (Maass, Gouffé 20); sich bei höherer S. beschweren, erkundigen; Ein paar Freunde in einflussreichen -n (Remarque, Triomphe 395).

Universal-Lexikon. 2012.