Akademik

stellen
(sich) ergeben; (sich) ausliefern; setzen; einstellen; legen; tun (umgangssprachlich); positionieren; platzieren

* * *

stel|len ['ʃtɛlən]:
1. <tr.; hat
a) so an einen Platz bringen, dass es steht:
die Flasche, die Tassen, die Teller, das Essen, den Wein auf den Tisch stellen; das Fahrrad, Auto in die Garage stellen.
Syn.: hinstellen, platzieren, 1 tun.
b) in eine bestimmte Lage bringen:
die Zeiger einer Uhr, die Uhr, die Weichen stellen; er stellte sich einen Wecker; auf wie viel Uhr soll ich den Wecker stellen?
2. <+ sich>
a) sich an einen Platz, eine bestimmte Stelle begeben und dort stehen bleiben:
er stellte sich vor die Tür, ans Fenster, neben mich.
Syn.: sich aufstellen, sich hinstellen, sich postieren, treten.
b) eine Herausforderung annehmen, einer Auseinandersetzung nicht ausweichen:
er stellte sich dem Feind, der Diskussion; die Politikerin stellte sich der Presse, den Fragen der Journalisten.
3. <+ sich> sich in einer bestimmten Weise verstellen:
warum hast du dich schlafend gestellt?; sich bewusstlos, taub stellen; er stellte sich, als ob er schliefe; sie stellt sich dümmer, als sie ist.
4. als Funktionsverb: [jmdm.] eine Frage stellen ([jmdn.] etwas fragen); [jmdm.] eine Aufgabe stellen ([jmdm.] etwas aufgeben); eine Forderung stellen (etwas fordern); einen Antrag stellen (etwas beantragen).

* * *

stẹl|len 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. in aufrechte Lage, stehende Haltung bringen
2. an einen bestimmten Platz tun, bringen
3. in einen bestimmten Zustand, eine bestimmte Lage, Stellung bringen (Uhr, Weiche)
4. herbeischaffen (Personen)
5. geltend machen (Antrag, Bedingung, Forderung)
6. 〈fig.〉 jmdn. \stellen
6.1 ergreifen, fassen
6.2 zur Rechenschaft ziehen, Antwort, Aufklärung von ihm verlangen
● für einen Bau Arbeitskräfte \stellen; sich od. jmdm. eine Aufgabe \stellen sich eine A. vornehmen, jmdm. eine A. geben; einen Bürgen, Vertreter, Zeugen \stellen; Ersatz \stellen; Fallen \stellen aufstellen; du musst die Flasche \stellen, nicht legen; eine Frage \stellen etwas fragen; wie sollen wir die Möbel \stellen?; das Zimmer ist so klein, dass man keinen Schrank \stellen kann; jmdm. ein Thema (zur Bearbeitung) \stellen nennen, geben; den Wecker \stellen auf die richtige bzw. eine bestimmte Zeit einstellen; der Hund hat das Wild gestellt 〈Jägerspr.〉 zum Stehenbleiben gezwungen ● Wein kalt \stellen / kaltstellen; Speisen warm \stellen / warmstellen ● sich ans Fenster \stellen; jmdn. (der gestürzt ist) wieder auf die Füße \stellen; einen Kochtopf auf den Herd \stellen; ein elektr. Gerät auf Null \stellen schalten, einstellen; Geschirr, Blumen auf den Tisch \stellen; stell dich dorthin; sich hinter jmdn. \stellen 〈fig.〉 jmdn. unterstützen, für ihn Partei ergreifen; das Fahrrad in den Keller \stellen; Geschirr, Bücher in den Schrank \stellen; eine Sache über eine andere \stellen eine S. mehr als eine andere schätzen ● eine gestellte Aufnahme 〈Fot.〉 vorbereitete A. (kein Schnappschuss); die Aufnahme, das Bild wirkt sehr gestellt gezwungen, unnatürlich; gut gestellt sein sein gutes Auskommen haben, gut verdienen; auf sich selbst gestellt sein für sich selbst sorgen müssen, sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen
II 〈V. refl.〉
1. sich an einen best. Ort \stellen sich an einen bestimmten Ort begeben u. dort eine Weile stehen bleiben
2. sich \stellen sich freiwillig melden, sich freiwillig zu den Behörden (der Polizei) begeben
3. sich jmdm. od. einer Sache \stellen jmdm. od. einer Sache entgegentreten u. nicht vor ihm od. ihr davonlaufen
● der Täter hat sich (freiwillig) gestellt; er muss sich am 10. Februar \stellen den Wehrdienst antreten; wir \stellen uns um 9 Uhr am Hauptbahnhof treffen uns alle ● sich krank, taub, unwissend, blind \stellen so tun, als ob ● sich jmdm. in den Weg \stellen jmdm. den W. versperren; er stellt sich nur so; sich (schützend) vor jmdn. \stellen; wie \stellen Sie sich zu ...? was halten Sie von ...?
[<mhd., ahd. stellen „auf-, feststellen“; zu germ. *stalla- „Ort zum Stehen“; zu idg. *stel- „stehen machen; stehen“]

* * *

stẹl|len <sw. V.; hat [mhd., ahd. stellen, zu Stall u. eigtl. = an einen Standort bringen, aufstellen]:
1.
a) <s. + sich> sich an einen bestimmten Platz, eine bestimmte Stelle begeben u. dort für eine gewisse Zeit stehen bleiben:
sich ans Fenster s.;
stell dich in die Reihe!;
er stellte sich ihr in den Weg (suchte sie am Weitergehen zu hindern);
sich auf die Zehenspitzen s. (sich auf den Zehenspitzen in die Höhe recken);
ich stelle mich lieber (landsch.; stehe lieber/bleibe lieber stehen);
Ü sich gegen jmdn., etw. s. (jmdm. in seinem Vorhaben, seinen Plänen o. Ä. die Unterstützung versagen [u. ihm entgegenhandeln]; sich mit etw. nicht einverstanden erklären u. es zu verhindern suchen);
sich hinter jmdn., etw. s. (für jmdn., etw. Partei ergreifen, jmdn., etw. unterstützen);
sich [schützend] vor jmdn., (seltener:) etw. s. (für jmdn., etw. eintreten, jmdn., etw. beschützen, verteidigen);
b) an einen bestimmten Platz, eine bestimmte Stelle bringen u. dort für eine gewisse Zeit in stehender Haltung lassen; an einer bestimmten Stelle in stehende Haltung bringen:
ein Kind ins Laufgitter, wieder auf die Füße s.;
jmdn. vor eine Entscheidung s. (ihn mit einer Entscheidung konfrontieren);
auf sich [selbst] gestellt sein ([finanziell] auf sich selbst angewiesen sein).
2. etw. an einen bestimmten Platz, eine bestimmte Stelle bringen, tun [sodass es dort steht]:
das Geschirr auf den Tisch s.;
die Blumen in die Vase s.;
Südweinflaschen s., nicht legen;
etw. nicht s. können (nicht ausreichend Platz dafür haben);
hier lässt sich nicht viel, nichts mehr s.;
Ü eine Frage in den Mittelpunkt der Diskussion s.;
eine Sache über eine andere s. (mehr als eine andere Sache schätzen, sie bevorzugen).
3. (von Fanggeräten) aufstellen:
Fallen s.
4. (von technischen Einrichtungen, Geräten) in die richtige od. gewünschte Stellung, auf den richtigen od. gewünschten Wert o. Ä. bringen, so regulieren, dass sie zweck-, wunschgemäß funktionieren:
die Weichen s.;
die Uhr s. (die Zeiger auf die richtige Stelle rücken);
den Wecker auf 6 Uhr s.;
das Radio leiser s.;
die Heizung höher, niedriger s.
5. dafür sorgen, dass jmd., etw. zur Stelle ist; bereitstellen:
einen Ersatzmann, Zeugen s.;
eine Kaution s.;
er stellte (spendierte) den Wein für die Feier;
die Firma stellt ihr Wagen und Chauffeur.
6. <s. + sich> einen bestimmten Zustand vortäuschen:
sich krank, schlafend, taub s.;
sie stellte sich dumm (ugs.; tat so, als ob sie von nichts wüsste, als ob sie die Anspielung o. Ä. nicht verstünde).
7. (von Speisen, Getränken) etw. an einen dafür geeigneten Platz stellen, damit es eine bestimmte Temperatur behält od. bekommt:
den Sekt kalt s.
8. zum Stehenbleiben zwingen u. dadurch in seine Gewalt bekommen:
die Polizei stellte die Verbrecher.
9. <s. + sich>
a) (von jmdm., der gesucht wird, der eine Straftat begangen hat) sich freiwillig zur Polizei o. Ä. begeben, sich dort melden:
der Täter hat sich [der Polizei] gestellt;
b) um einer Pflicht nachzukommen, sich bei einer militärischen Dienststelle einfinden, melden:
er muss sich am 1. Januar s. (wird einberufen);
c) einer Herausforderung o. Ä. nicht ausweichen; bereit sein, etw. auszutragen:
sich einer Diskussion, dem Herausforderer s.
10. <s. + sich> sich in bestimmter Weise jmdm., einer Sache gegenüber verhalten; in Bezug auf jmdn., etw. eine bestimmte Position beziehen, Einstellung haben:
wie stellst du dich zu diesem Problem?;
sich positiv, negativ zu jmdm., zu einer Sache s.;
sich mit jmdm. gut s. (mit jmdm. gut auszukommen, seine Sympathie zu gewinnen suchen).
11. jmdm. ein bestimmtes Auskommen verschaffen:
<meist im 2. Part.:> gut, schlecht gestellt sein (sich in guten, schlechten finanziellen Verhältnissen befinden).
12. <s. + sich> (Kaufmannsspr., bes. österr.) einen bestimmten Preis haben, eine bestimmte Summe kosten:
der Teppich stellt sich auf 4 000 Euro.
13. (in Bezug auf die Stellungen u. Bewegungen der Personen [auf der Bühne]) festlegen; arrangieren (1 b):
eine Szene s.;
dieses Familienfoto wirkt gestellt (unnatürlich, gezwungen).
14. steif in die Höhe richten, aufstellen:
der Hund stellt die Ohren.
15. aufgrund bestimmter Merkmale, Daten o. Ä. erstellen, aufstellen:
eine Diagnose, seine Prognose s.;
sie ließ sich, ihm das Horoskop s.;
jmdm. eine hohe Rechnung s. (landsch.; ausstellen).
16. (verblasst):
[jmdm.] ein Thema, eine Aufgabe s. (geben);
Bedingungen s. (geltend machen);
sich auf den Standpunkt s. (den Standpunkt vertreten), dass …;
Forderungen s. (etw. fordern);
eine Bitte s. (um etw. bitten);
eine Frage s. (etw. fragen);
einen Antrag s. (etw. beantragen);
etw. in Rechnung s. (berechnen);
etw. unter Beweis s. (beweisen);
jmdn. vor Gericht s. (anklagen);
etw. zur Verfügung s. (Verfügung 2);
sich zur Wahl s. (sich bereit erklären, sich bei einer Wahl aufstellen zu lassen).

* * *

stẹl|len <sw. V.; hat [mhd., ahd. stellen, zu ↑Stall u. eigtl. = an einen Standort bringen, aufstellen]: 1. a) <s. + sich> sich an einen bestimmten Platz, eine bestimmte Stelle begeben u. dort für eine gewisse Zeit stehen bleiben: sich ans Fenster, an den Eingang, an die Theke, vor die Tür s.; Gut, ich werde mich hinter meine Gardine s. und aufpassen, ob er nach Hause kommt (Faller, Frauen 70); sie stellte sich zum Fensterputzen auf die Leiter; Der (= Büffel)... stellt sich hartnäckig über Mittag unter den Baum (Grzimek, Serengeti 118); stell dich neben mich, ans Ende der Schlange, in die Reihe!; Als eine Nachbarin auf einmal nicht mehr da sein sollte, stellte ich mich zu den Neugierigen ins Treppenhaus (Fels, Kanakenfauna 12); Er legte sich ins Bett, wie wenn er schwach wäre ... Die Nachbarn kamen und stellten sich um das Lager (Jahnn, Geschichten 94); er stellte sich ihr in den Weg (suchte sie am Weitergehen zu hindern); sich auf die Zehenspitzen s. (sich auf den Zehenspitzen in die Höhe recken); ich stelle mich lieber (landsch.; stehe lieber/bleibe lieber stehen), sonst kann ich nichts sehen; Ü sich gegen jmdn., etw. s. (jmdm. in seinem Vorhaben, seinen Plänen o. Ä. die Unterstützung versagen [u. ihm entgegenhandeln]; sich mit etw. nicht einverstanden erklären u. es zu verhindern suchen); sich hinter jmdn., etw. s. (für jmdn., etw. Partei ergreifen, jmdn., etw. unterstützen); die Gewerkschaften ... stellten sich hinter die Streikaktion (Basler Zeitung 2. 10. 85, 1); sich [schützend] vor jmdn., (seltener:) etw. s. (für jmdn., etw. eintreten, jmdn., etw. beschützen, verteidigen); b) an einen bestimmten Platz, eine bestimmte Stelle bringen u. dort für eine gewisse Zeit in stehender Haltung lassen; an einer bestimmten Stelle in stehende Haltung bringen: ein Kind ins Laufgitter s.; jmdn., der hingefallen ist, wieder auf die Füße s.; Ü jmdn. vor eine Entscheidung, vor ein Problem s. (ihn mit einer Entscheidung, mit einem Problem konfrontieren); *auf sich [selbst] gestellt sein ([finanziell] auf sich selbst angewiesen sein). 2. etw. an einen bestimmten Platz, eine bestimmte Stelle bringen, tun [so dass es dort steht]: das Geschirr auf den Tisch, in den Schrank s.; das Buch ins Regal s.; die Blumen in die Vase, ins Wasser s.; die Stühle um den Tisch, die Pantoffeln unters Bett s.; den Topf auf den Herd s.; wie sollen wir die Möbel s.?; Onkel Heger stellte die Heugabel ... an die kalkige Stallwand (Alexander, Jungfrau 19); sein Kopf glich einem auf die Spitze gestellten Dreieck (Sommer, Und keiner 38); Haugk stellte das Fahrrad in den Ständer (H. Gerlach, Demission 132); Schocker ... stellt eine Gießkanne unter die tropfende Stelle (Ossowski, Flatter 147); Mein Gewehr lehne ich in eine Ecke, den Tornister stelle ich gegen die Wand (Remarque, Westen 115); Südweinflaschen s., nicht legen; etw. nicht s. können (nicht ausreichend Platz dafür haben); Im späten Frühjahr, wenn er sein Gärtchen bepflanzt, Bohnenstangen gestellt (gesteckt) ... hatte (Harig, Weh dem 91); hier lässt sich nicht viel, nichts mehr s.; Ü eine Frage in den Mittelpunkt der Diskussion s.; eine Sache über eine andere s. (mehr als eine andere Sache schätzen, sie bevorzugen); Auf diesen Satz haben die Schüler Rabbi Elisers die Lehre gestellt (aufgebaut; Schnurre, Schattenfotograf 131). 3. (von Fanggeräten) aufstellen: Fallen, [im seichten Wasser] Netze s. 4. (von technischen Einrichtungen, Geräten) in die richtige od. gewünschte Stellung, auf den richtigen od. gewünschten Wert o. Ä. bringen, so regulieren, dass sie zweck-, wunschgemäß funktionieren: die Waage muss erst gestellt werden; die Weichen s.; die Uhr s. (die Zeiger auf die richtige Stelle rücken); Als man dann endlich in die Federn kroch, vergaß der Oberbaurat trotz aller Seligkeiten nicht, den Wecker auf morgens halb acht zu s. (Borell, Romeo 137); den Hebel schräg s.; das Radio lauter, leiser, auf leise s.; ... alle Radios waren auf Sender Moskau gestellt, und Väterchen Stalins Reden erschallten durchs Haus (Mahlsdorf, Ich bin, 79); die Heizung höher, niedriger s.; ... hastig lief sie zum Herd, um die Flamme kleiner zu s. (Baldwin [Übers.], Welt 430); den Schalter auf Null s.; Er stellte das Glas (= Fernglas) auf allerfeinste Schärfe (Kirst, 08/15, 452). 5. dafür sorgen, dass jmd., etw. zur Stelle ist; bereitstellen: einen Ersatzmann, Bürgen, Zeugen s.; Die Alliierten, die jetzt die Richter stellen (einsetzen, bestimmen) und die Prozesse führen (NJW 19, 1984, 1087); seinen gleichaltrigen Genossen aus dem Dienstadel, der ihm die Freunde und die Ministerialen stellte (Stern, Mann 213); die Gemeinde stellte für die Bergungsarbeiten, für die Suchaktion 50 Mann; Wagen, Pferde s.; eine Kaution s.; er stellte (spendierte) den Wein für die Feier; die Firma stellt ihr Wagen und Chauffeur. 6. <s. + sich> einen bestimmten Zustand vortäuschen: sich krank, schlafend, taub, unwissend s.; ich stellte mich dann ganz schlaftrunken (Erné, Kellerkneipe 234); ... fragte Agathe und stellte sich erstaunt, als hörte sie das Wort zum ersten Mal (Musil, Mann 1152); sie stellte sich dumm (ugs.; tat so, als ob sie von nichts wüsste, als ob sie die Anspielung o. Ä. nicht verstünde). 7. (von Speisen, Getränken) etw. an einen dafür geeigneten Platz stellen, damit es eine bestimmte Temperatur behält od. bekommt: sie hat das Essen warm gestellt; das Kompott, den Sekt kalt s. 8. zum Stehenbleiben zwingen u. dadurch in seine Gewalt bekommen: die Polizei stellte die Verbrecher nach einer aufregenden Verfolgungsjagd; Wegen der Eile des Herweges schien es Wetter, als ob er die Frau immer noch gegen ihren Willen verfolge und sie erst jetzt im Aufzug gestellt (zum Stehenbleiben veranlasst) habe (Springer, Was 147); der Hund hat das Wild gestellt. 9. <s. + sich> a) (von jmdm., der gesucht wird, der eine Straftat begangen hat) sich freiwillig zur Polizei o. Ä. begeben, sich dort melden: der Täter hat sich [der Polizei] gestellt; b) um einer Pflicht nachzukommen, sich bei einer militärischen Dienststelle einfinden, melden: er muss sich am 1. Januar s. (wird einberufen); c) einer Herausforderung o. Ä. nicht ausweichen; bereit sein, etw. auszutragen: sich einer Diskussion s.; Entschlossenheit, sich den großen und schwierigen Aufgaben zu s. (Dönhoff, Ära 63); der Politiker stellt sich der Presse; der Europameister will sich dem Herausforderer s.; Wer Weltmeister werden will ..., muss jeden Gegner schlagen können, der sich uns stellt (Kicker 6, 1982, 31); Er flüchtete sich nach der asiatischen Küste und stellte sich ... dem nachdrängenden Feinde zu einer letzten Schlacht (Thieß, Reich 272); Ü dann sollten Sie sich wieder den Tatsachen s. (Danella, Hotel 474); d) (selten) (zu einem Marsch, Umzug o. Ä.) sich an einer bestimmten Stelle versammeln: die Mitglieder der Gruppe stellen sich um 10 Uhr am Marktplatz. 10. <s. + sich> a) sich in bestimmter Weise jmdm., einer Sache gegenüber verhalten; in Bezug auf jmdn., etw. eine bestimmte Position beziehen, Einstellung haben: wie stellst du dich zu diesem Problem, der neuen Kollegin, ihrer Kandidatur?; sich positiv, negativ zu jmdm., zu einer Sache s.; Die Spritproduzenten stellen sich ohnehin stur (natur 3, 1991, 71); sich mit jmdm. gut s. (mit jmdm. gut auszukommen, seine Sympathie zu gewinnen suchen); Im ersten Jahr zu Weihnachten schenkte ihr Maria eine teure Seife, weil wir uns gut s. wollten mit ihr (Strauß, Niemand 199); ∙ b) sich ↑verstellen (4 b): Keinem Menschen hätte sie geglaubt, ... dass so eine reiche Müllerstochter sich so s. könne, aber dass sie nicht ihr Lebtag Magd gewesen, das hätte sie ihr doch gleich anfangs angesehen (Gotthelf, Elsi 134); Ich soll mich s., ... soll Fallen legen (Lessing, Nathan III, 4). 11. jmdm. ein bestimmtes Auskommen verschaffen: die Firma hat sich geweigert, ihn anders zu s.; <meist im 2. Part.:> gut, schlecht gestellt sein (sich in guten, schlechten finanziellen Verhältnissen befinden); <landsch. auch s. + sich:> Heute stehe ich auch im Geschäft und stelle mich nicht schlecht (Gaiser, Schlußball 38). 12. <s. + sich> (Kaufmannsspr., bes. österr.) einen bestimmten Preis haben, eine bestimmte Summe kosten: der Teppich stellt sich auf 8 000 Mark; der Preis stellt sich höher als erwartet. 13. (in Bezug auf die Stellungen u. Bewegungen der Personen [auf der Bühne]) festlegen; ↑arrangieren (1 b): eine Szene s.; das Ballett wird nach der Musik gestellt; dieses Familienfoto wirkt gestellt (unnatürlich, gezwungen). 14. steif in die Höhe richten, aufstellen: der Hund, das Pferd stellt die Ohren; die Katze stellt den Schwanz; In Wahrheit ... gleicht mein reelles Wissen ... der Mähne des Löwen: Wie dieser seine Haare stellt, so ... (Stern, Mann 56). 15. aufgrund bestimmter Merkmale, Daten o. Ä. erstellen, aufstellen: eine Diagnose, seine Prognose s.; Der ... Patient darf aber verlangen, dass der Chirurg die Indikation zu einer lebensgefährlichen Operation mit größter Sorgfalt stellt (Hackethal, Schneide 57); sie ließ sich, ihm das Horoskop s.; jmdm. eine hohe Rechnung s. (landsch.; ausstellen). 16. (verblasst) [jmdm.] ein Thema, eine Aufgabe s. (geben); Bedingungen s. (geltend machen); So aber glaubte sie, ihm ein Ultimatum stellen (eine Frist setzen) zu können, dem er zwangsläufig nachgeben müsse (Kühn, Zeit 164); Als ihn das Gericht vorlud, stellte er das Gesuch (ersuchte er darum), die Öffentlichkeit von der Verhandlung auszuschließen (Tages Anzeiger 12. 11. 91, 12); sich auf den Standpunkt s. (den Standpunkt vertreten), dass ...; Forderungen s. (etw. fordern); eine Bitte s. (um etw. bitten); eine Frage s. (etw. fragen); einen Antrag s. (etw. beantragen); etw. in Zweifel s. (bezweifeln); etw. in Rechnung s. (berechnen); etw. unter Denkmalschutz, Naturschutz s.; etw. unter Beweis s. (beweisen); Unser Strafgesetzbuch stellt nämlich jedes unbefugte Aufnehmen von Gesprächen unter Strafe (es wird bestraft; Brückenbauer 11. 9. 85, 8); jmdn. unter Aufsicht s. (beaufsichtigen lassen), unter Anklage s. (anklagen); jmdn. vor Gericht s. (anklagen); sich zur Wahl s. (sich bereit erklären, sich bei einer Wahl aufstellen zu lassen); etw. zur Verfügung s. (↑Verfügung 2); Mir lag daran, ... keinesfalls den Eindruck aufkommen zu lassen, die originären Rechte der Westmächte könnten zur Disposition gestellt werden (darüber könnte frei verfügt werden; W. Brandt, Begegnungen 20).

Universal-Lexikon. 2012.