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auffahren
rammen; herumschreien; blöken (derb); aufbrausen; brüllen

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auf|fah|ren ['au̮ffa:rən], fährt auf, fuhr auf, aufgefahren:
1. <itr.; ist während der Fahrt gegen bzw. auf ein Auto fahren, das vor einem fährt:
auf einen Lastwagen auffahren.
Syn.: anfahren, aufprallen, prallen an/gegen, rammen, stoßen.
2. <itr.; ist an jmdn., der vor einem fährt, nahe heranfahren:
sie war ganz dicht aufgefahren.
3. <tr.; hat (ugs.) sehr reichlich und gut zu essen vorsetzen:
als wir bei ihnen zu Gast waren, ist viel aufgefahren worden.
Syn.: auftischen, auftragen, reichen, servieren.
4. <itr.; ist sich erschrocken schnell in die Höhe richten:
aus dem Schlaf auffahren.
Syn.: 1 aufschrecken, aufspringen, in die Höhe fahren.
5. <itr.; ist (auf etwas) zornig reagieren:
bei dieser Bemerkung ist sie gleich aufgefahren.
Syn.: aufbrausen, sich aufregen, außer sich geraten, durchdrehen, sich ereifern, sich erregen, explodieren, in Rage geraten (ugs.).

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auf||fah|ren 〈V. 130
I 〈V. intr.; ist
1. aufeinanderfahren, zusammenstoßen
2. mit (zu) geringem Abstand hinter einem anderen Fahrzeug herfahren
3. an eine bestimmte Stelle fahren, fortfahren
4. (sich) festfahren (Schiff)
5. sich plötzlich u. schnell aufrichten, aufspringen, emporschnellen
6. 〈Theol.〉 in die Höhe, emporsteigen, aufschweben
7. 〈Bgb.〉 hinauffahren
● auf die Autobahn \auffahren; die Wagen der königl. Familie fahren auf ● er fährt immer gleich auf, wenn man davon spricht; zornig \auffahren; ● das Auto ist auf ein anderes aufgefahren; zu dichtes Auffahren wird oft als Drängelei geahndet; auf Grund, auf eine Sandbank \auffahren; aus tiefen Gedanken \auffahren; aus dem Schacht \auffahren; aus dem Schlaf \auffahren; Christus ist gen Himmel aufgefahren; er fuhr von seinem Sitz auf
II 〈V. tr.; hat
1. auf Rädern heranbringen u. aufschütten (Erde, Kies)
2. in Angriffsstellung fahren, bringen (Geschütz)
3. 〈umg.〉 reichlich herbeibringen (Wein, Speisen)
● am späten Abend ließ er noch Sekt und Kaviar \auffahren

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auf|fah|ren <st. V.>:
1. <ist> während der Fahrt von hinten auf etw. aufprallen, gegen etw. fahren:
auf ein parkendes Auto a.
2. <ist> sich dem Davorfahrenden dicht anschließen:
[zu] dicht a.
3.
a) <ist> an eine bestimmte Stelle heranfahren; vorfahren:
die Busse fuhren in Reihen vor dem Rathaus auf;
b) <ist> (Militär) an eine bestimmte Stelle heranfahren u. in Stellung gehen:
Panzer sind aufgefahren;
c) <hat> (Militär) an eine bestimmte Stelle fahren u. in Stellung bringen:
Batterien a.
4. <hat> (salopp) (Speisen, Getränke) auftischen:
etwas Vortreffliches a.
5. <hat> (selten) heranfahren u. aufschütten:
Torf, Kies a.
6. <hat> durch vieles Befahren beschädigen, aufreißen, aufwühlen:
der Traktor hat den Waldweg aufgefahren.
7. <ist>
a) [aus einem Ruhezustand] aufschrecken, hochfahren:
plötzlich, verstört a.;
aus dem Schlaf a.;
b) auf etw. zornig reagieren, aufbrausen:
verärgert a.;
ein auffahrendes Naturell haben.
8. <ist> (selten) sich plötzlich u. heftig erheben, aufkommen:
ein Sturm fuhr auf.
9. <ist> (selten) sich plötzlich weit öffnen.
10. (Bergbau)
a) <ist> aufwärtsfahren, aus dem Schacht herausfahren:
die Kumpel sind [aus der Grube] aufgefahren;
b) <hat> einen Grubenbau durch Aushauen des Gesteins herstellen od. erweitern:
Sohlen, Schächte a.
11. <ist> (christl. Rel.) in den Himmel aufsteigen:
zum Himmel a.

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Auffahren,
 
Bergmannssprache: das Anlegen streckenartiger Grubenbaue (außer Schächten).

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auf|fah|ren <st. V.>: 1. während der Fahrt von hinten auf etw. aufprallen, gegen etw. fahren <ist>: auf ein parkendes Auto a.; der Fischkutter war auf das Riff aufgefahren (auf Grund geraten). 2. sich dem Davorfahrenden dicht anschließen <ist>: [zu] dicht a.; Der Kastenwagen war hinter den seinen (= Wagen) aufgefahren; ganz langsam rollte er noch etwas dichter heran (Muschg, Gegenzauber 148). 3. a) an eine bestimmte Stelle heranfahren; vorfahren <ist>: die Busse fuhren in Reihen vor dem Rathaus auf; Wer auf eine Hauptfahrbahn der Autobahn a. (fahren) will, ... (NNN 26. 2. 85, 5); b) (Milit.) an eine bestimmte Stelle heranfahren u. in Stellung gehen <ist>: Panzer sind aufgefahren; c) (Milit.) an eine bestimmte Stelle fahren u. in Stellung bringen <hat>: Er hat ... im Dunkel seine Batterien aufgefahren ... und die rechte Stunde für den Angriff gewählt (St. Zweig, Fouché 195). 4. (salopp) (Speisen, Getränke) auftischen <hat>: Die Schwiegermütter fahren auf, was Beziehungen und Lebensmittelkarten hergeben, und die Schwiegerväter spendieren den Sekt dazu (Bieler, Bär 65); Am besten überhaupt nur Salat. Was die da alles auffahren! Ich kann da einfach nicht widerstehen (Heim, Traumschiff 117); Ü Nur der Verband der Automobilindustrie und der ADAC fahren auch ökologische Gegenargumente auf (bringen sie vor; Vorwärts 17. 5. 84, 20). 5. (selten) heranfahren u. aufschütten <hat>: Torf, Kies a. 6. durch vieles Befahren beschädigen, aufreißen, aufwühlen <hat>: der Traktor hat den Waldweg aufgefahren. 7. <ist> a) [aus einem Ruhezustand] aufschrecken, hochfahren: plötzlich, verstört, unwillig a.; Ein Bummern an der Tür ließ Stanislaus erschreckt a. (Strittmatter, Wundertäter 134); aus dem Schlaf, aus seinen Gedanken a.; b) auf etw. zornig reagieren, aufbrausen: verärgert a.; Reinsiepe fuhr auf. „Als ob es das nicht auch anderswo gegeben hätte“, ... (Heym, Schwarzenberg 54); ein auffahrendes Naturell haben. 8. (selten) sich plötzlich u. heftig erheben, aufkommen <ist>: ein Sturm fuhr auf. 9. (selten) sich plötzlich weit öffnen <ist>: der Wind ließ die Fensterläden a.; die Tür fuhr quietschend auf. 10. (Bergbau) a) aufwärts fahren, aus dem Schacht herausfahren <ist>: die Kumpel sind [aus der Grube] aufgefahren; b) einen Grubenbau durch Aushauen des Gesteins herstellen od. erweitern <hat>: Sohlen, Schächte a.; ... schürfte man im 16. Jahrhundert nach Zinnobererz. 1952 wurden die alten Stollen noch einmal bergmännisch aufgefahren (Bauern-Echo 12. 7. 78, 7). 11. (christl. Rel.) in den Himmel aufsteigen <ist>: ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater (Joh. 20, 17).

Universal-Lexikon. 2012.