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Schädlingsbekämpfung
1 die Flächenspritzung
2 das Aufbauspritzgerät
3 der Breitspritzrahmen
4 die Flachstrahldüse
5 der Spritzbrühebehälter
6 der Schaumstoffbehälter für die Schaummarkierung
7 die federnde Aufhängung
8 der Sprühnebel
9 der Schaummarkierer
10 die Schaumzufuhrleitung
11 die Vakuumbegasungsanlage einer Tabakfabrik
12 die Vakuumkammer
13 die Rohtabakballen m
14 das Gasrohr
15 die fahrbare Begasungskammer zur Blausäurebegasung von Baumschulsetzlingen m, Setzreben f, Saatgut und leeren Säcken m
16 die Kreislaufanlage
17 das Hordenblech
18 die Spritzpistole
19 der Drehgriff für die Strahlverstellung
20 der Schutzbügel
21 der Bedienungshebel
22 das Strahlrohr
23 die Rundstrahldüse
24 die Handspritze
25 der Kunststoffbehälter
26 die Handpumpe
27 das Pendelspritzgestänge für den Hopfenanbau in Schräglagen f
28 die Pistolenkopfdüse
29 das Spritzrohr
30 der Schlauchanschluss
31 die Giftlegeröhre zum Auslegen n von Giftweizen m
32 die Fliegenklappe (Fliegenklatsche)
33 die Reblauslanze (der Schwefelkohlenstoffinjektor)
34 der Fußtritt
35 das Gasrohr
36 die Mausefalle
37 die Wühlmaus- und Maulwurfsfalle
38 die fahrbare Obstbaumspritze, eine Karrenspritze
39 der Spritzmittelbehälter
40 der Schraubdeckel
41 das Pumpenaggregat mit Benzinmotor m
42 das Manometer
43 die Kolbenrückenspritze
44 der Spritzbehälter mit Windkessel m
45 der Kolbenpumpenschwengel
46 das Handspritzrohr mit Düse f
47 das aufgesattelte Sprühgerät
48 der Weinbergschlepper
49 das Gebläse
50 der Brühebehälter
51 die Weinrebenzeile
52 der Beizautomat für die Trockenbeizung von Saatgut n
53 das Entstaubungsgebläse mit Elektromotor m
54 der (das) Schlauchfilter
55 der Absackstutzen
56 der Entstaubungsschirm
57 der Sprühwasserbehälter
58 die Sprüheinrichtung
59 das Förderaggregat mit Mischschnecke f
60 der Beizpulverbehälter mit Dosiereinrichtung f
61 die Fahrrolle
62 die Mischkammer

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Schäd|lings|be|kämp|fung 〈f. 20; unz.〉 Bekämpfung von pflanzl. u. tier. Schädlingen mit mechan. (Ablesen) od. chem. Mitteln

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Schäd|lings|be|kämp|fung, die:
Bekämpfung von Schädlingen.

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Schädlingsbekämpfung,
 
die gezielte Bekämpfung von Schädlingen, die dadurch auf ein für den Menschen tolerierbares Maß begrenzt werden sollen. Schädlingsbekämpfung ist ein Teil der Phytomedizin beziehungsweise der angewandten Entomologie sowie der Human- und der Veterinärmedizin. Die Maßnahmen der Schädlingsbekämpfung erstrecken sich v. a. auf Pflanzenschutz, Entwesung und Seuchenbekämpfung. Vorbeugende Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen sind die Hygiene (z. B. Phytohygiene, Stallhygiene, Waldhygiene), der Vorrats- und Materialschutz (Holzschutz, Mottenbekämpfung) sowie Maßnahmen der Konservierung. Nach der Art der Maßnahmen und Mittel unterscheidet man abiotische (mechanische, physikalische, chemische) und biotische (biotechnische, biologische) Verfahren.
 
Zur mechanischen Schädlingsbekämpfung zählen das Abfangen (Absammeln von Insekten, Fanggräben, Leimringe, Fallen), das Abwehren (Zäune, Netze, Gitter) und das Abschrecken (Vogelscheuchen) von Schädlingen. - Maßnahmen der physikalischen Schädlingsbekämpfung sind u. a. Kälte-, Hitze- und Strahlenanwendung zur Konservierung von Lebensmitteln, das Dämpfen von Anzuchterden und der Einsatz akustischer Signale.
 
Unter chemischer Schädlingsbekämpfung wird die Anwendung von für die Schädlinge toxisch wirkenden Substanzen verstanden. Sie erfordert vom Anwender möglichst umfangreiche Kenntnisse über die Schadorganismen, deren Lebensgefüge, insbesondere aber auch über Wirkung und Verhalten der Schädlingsbekämpfungsmittel sowie über die verwendeten Geräte und die Applikationstechnik. Die Mittel werden meist in flüssiger Form im Spritz-, Sprüh- oder Nebelverfahren, aber auch als Stäubemittel oder Granulate eingesetzt sowie bei bestimmten Materialien auch im Anstrich- oder Injektionsverfahren. Manche Materialien, Vorräte (Getreide), Pflanzen (Gehölze, Blumenzwiebeln), aber auch Verpackungsmaterialien werden in geschlossenen Kammern begast; Lager- und Wohnräume werden ebenfalls durchgast.
 
Die meisten der gegen Schädlinge eingesetzten Chemikalien wirken auf das Nervensystem. Lipidlöslich Kontaktmittel dringen über die Sinnesorgane und die Intersegmentalhäute, Atemgifte über die Stigmen und Tracheen, Fraßgifte über den Darm in den Tierkörper ein. Die Wirkstoffe werden im Tierkörper an bestimmte Stoffwechselprodukte gebunden und mit diesen an den Wirkort geleitet. Manche Wirkstoffe werden erst im Organismus aktiviert. System. Mittel werden über das Leitgewebe der Pflanze fortgeleitet, gelangen durch Diffusion in die Zellen und werden mit dem Pflanzensaft von saugenden Schädlingen (Blattläusen, Spinnmilben) aufgenommen.
 
Die chemische Schädlingsbekämpfung hat erhebliche Erfolge in der Seuchenbekämpfung und zusammen mit anderen Maßnahmen der Pflanzenproduktion eine hohe Ertragssteigerung in der Landwirtschaft erzielt. Gleichzeitig bringt sie eine Reihe unerwünschter Nebenwirkungen mit sich, so z. B. Rückstände in Nahrungsmitteln, Akkumulation über die Nahrungskette, Resistenzbildung bei Schadorganismen, Schädigung von Nützlingen, Warmblütern oder des Menschen (Pflanzenschutzmittel).
 
Die Verfahren der biotechnischen Schädlingsbekämpfung nutzen Reaktionen der Schädlinge auf physikalische oder chemische, meist artspezifische Schlüsselreize und versuchen, durch »Zweckentfremdung« dieser Reize die Populationsdichte unter der Schadensschwelle zu halten. Lichtfallen mit UV-Licht bestimmter Wellenlänge locken nachtaktive Fluginsekten wie Wickler und Eulenfalter an. Gegen manche Organismen, insbesondere bei Insekten, werden arteigene Sexuallockstoffe (Sexualpheromone) eingesetzt. Diese dienen dem Anlocken der Sexualpartner, z. B. in der Pheromonfalle. Diese Verfahren benutzt der Warndienst, um Populationsdichten festzustellen, sie dienen aber auch als direkte Bekämpfungsmaßnahme. Da die Pheromone artspezifisch sind, schonen sie das Ökosystem und die Biozönose. Sie dienen auch in diffuser Verteilung der Substanzen zur Desorientierung und Desorganisation der betreffenden Schädlingspopulation. Darüber hinaus werden auch Wachstums- und Häutungshormone, Pflanzenhormone sowie Stoffe, die natürliche Hormonwirkungen hemmen, in der biotechnischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt.
 
Ein biotechnisches Verfahren im weiteren Sinn ist der Masseneinsatz genetisch veränderter Schädlinge: Erbgut wird mit dem Ziel einer Leistungsverschlechterung verändert, oder männlichen Individuen einer Art werden durch radioaktive Bestrahlung oder Chemosterilanzien unfruchtbar gemacht und dann freigesetzt (Autozidverfahren). Diese Methode hat zum Teil gute Erfolge gezeigt.
 
Die Resistenzzüchtung von Kulturpflanzen ist eine vorbeugende biotechnische Maßnahme. Sie unterliegt wie manche chemischen und anderen Methoden der Gesetzmäßigkeit der Auslese, denn auch an resistenten Arten oder Sorten können Schädlinge in neuen Rassen auftreten, die die Resistenz überwinden. Deshalb züchtet man nicht auf eine vollständige, gegen bestimmte Erreger gerichtete »vertikale Resistenz«, sondern auf eine relative »horizontale Teilresistenz«. Sie bewirkt, dass die Schädlinge weniger stark auftretende Schäden verursachen.
 
Die biologische Schädlingsbekämpfung versucht durch Verwendung von Lebewesen und unter Ausnutzung biologischer Wechselwirkungen die Populationsdichte unter der Schadensschwelle zu halten. Man bedient sich dabei der natürlichen Feinde (Antagonisten), die als Räuber (Episiten), Schmarotzer (Parasiten) oder Krankheitserreger den Schädling artspezifisch schädigen oder abtöten. Entomophagen werden z. B. in Massen vermehrt und dann in gefährdeten Gebieten ausgesetzt; z. B. die Schlupfwespe Prospaltella perniciosi gegen die San-José-Schildlaus. Eine Massenausbringung von Schädlingsfeinden ist auch mit der Applikation von insektenpathogenen Bakterien, Viren oder Pilzen möglich (mikrobiologische Schädlingsbekämpfung). So lassen sich manche Raupen mit Bacillus thuringiensis bekämpfen. Problematisch kann der Import fremder Nutzarthropoden zum Zwecke der biologischen Schädlingsbekämpfung sein, da die (v. a. langfristigen) Auswirkungen auf das Ökosystem schwer abzuschätzen sind; dennoch ist diese Methode zum Teil sehr erfolgreich. So rettete eine in Kalifornien 1889 eingebürgerte Marienkäferart (Rodolia cardinalis) den von der Wollschildlaus (Icerya purchasis) bedrohten Zitrusfruchtanbau. Die Aussetzung eines Schädlingsfeindes erfordert sehr gründliche Voruntersuchungen im Hinblick auf das Ökosystem, insbesondere auf Nahrungsbedarf und Vermehrung. Stets bedarf es auch eines längeren Selektionsprozesses, etwa bis sich der Einwanderer an die angetroffene Biozönose angepasst hat.
 
Literatur:
 
K. Heinze: Leitfaden der S., 4 Bde. (41974-83);
 J. M. Franz u. A. Krieg: Biolog. S. (31982);
 H. Engelbrecht u. C. Reichmuth: Schädlinge u. ihre Bekämpfung (31997).

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Schäd|lings|be|kämp|fung, die: Bekämpfung von Schädlingen: chemische, biologische S.

Universal-Lexikon. 2012.