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Kalifornien
Ka|li|fọr|ni|en; -s:
Bundesstaat der USA.

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Kalifọrni|en,
 
englisch California [kælɪ'fɔːnjə], Abkürzung Calif., postamtlich CA, Bundesstaat im Westen der USA, am Pazifik und an der Grenze zu Mexiko (Staat Baja California Norte), 424 002 km2, (2000) 33,9 Mio. Einwohner (1910: 2,38 Mio., 1930: 5,68 Mio., 1950: 10,59 Mio., 1970: 19,95 Mio., 1980: 23,67 Mio., 1990: 29,8 Mio. Einwohner). Kalifornien ist in 58 Verwaltungsbezirke (counties) eingeteilt.
 
Recht:
 
Verfassung von 1879 (mit zahlreichen Änderungen); Senat mit 40, Repräsentantenhaus mit 80 Mitgliedern. Im Kongress ist Kalifornien durch zwei Senatoren und 50 Abgeordneten vertreten.
 
Landesnatur:
 
Kalifornien ist ein Land großer landschaftlicher Vielfalt. Der Hauptteil Kaliforniens gliedert sich in die Coast Ranges entlang der hafenarmen Pazifikküste, in das Kalifornische Längstal, in die Sierra Nevada (Mount Whitney 4 418 m über dem Meeresspiegel), die in Nordkalifornien in die Cascade Range (mit Nationalpark um den Vulkan Lassen Peak) übergeht, und hat im Osten noch Anteil am abflusslosen Großen Becken mit dem heißen und trockenen Death Valley (86 m unter dem Meeresspiegel). In der Sierra Nevada befinden sich der Yosemite National Park, der Kings Canyon National Park und der Sequoia National Park. In Südkalifornien gibt es eine Reihe von Gebirgszügen und Becken, v. a. die Mojave- und die Coloradowüste. Vor dem südlichen Küstenabschnitt liegen die Channel Islands. Kalifornien ist erdbebenreich, besonders an der durch die Halbinsel von San Francisco verlaufenden San Andreas Fault treten immer wieder Bewegungen der Erdkruste auf. - Das Küstengebiet hat mediterranes Klima und ist nebelreich, das Kalifornische Längstal, der Osten (Großes Becken) und Südkalifornien sind ausgesprochene Trockengebiete. Etwa 40 % der Staatsfläche sind bewaldet.
 
Bevölkerung:
 
Kalifornien ist der volkreichste Staat der USA, mit starker Zuwanderung. Waren noch 1990 69 % der Einwohner Weiße, sank dieser Anteil bis zum Jahr 2000 auf 46,7 % der Gesamtbevölkerung. Eine Bevölkerungsgruppe, die besonders seit 1980 stark zugenommen hat, bilden die Hispanos (32,4 % der Gesamtbevölkerung), v. a. Einwanderer aus Mexiko. Auch die Zahl der Asiaten hat sich mit 10,8 % deutlich vergrößert (v. a. in San Francisco und im Silicon Valley sind sie inder High-Tech-Industrie erwerbstätig), daneben ist der Anteil der Schwarzen mit 6,4 % gering. In Städten leben (1990) 92,6 % der Bevölkerung; die Hauptstadt ist Sacramento, größte Städte sind Los Angeles, San Diego, San Francisco und San Jose.
 
Wirtschaft:
 
Etwa 55 % des Farmlandes werden künstlich bewässert; neben Großbetrieben bestehen viele auf Sonderkulturen spezialisierte Kleinbetriebe. Wichtigste Produkte der Landwirtschaft sind Baumwolle, Zuckerrüben, Gerste, Weizen, Reis, Obst (Pfirsiche, Birnen, Aprikosen, Pflaumen, Zitrusfrüchte), Wein und Gemüse. Von den etwa 4,5 Mio. Rindern sind 1,2 Mio. Milchkühe. Große Bedeutung haben Holzwirtschaft und Fischerei. Kalifornien ist einer der drei wichtigsten Erdölförderstaaten der USA; weitere Bodenschätze sind Erdgas, Quecksilber-, Wolfram-, Blei-, Zink-, Kupfer- und Eisenerz sowie Gold und Asbest. In Kalifornien sind besonders die Luftfahrt-, Raumfahrt-, Elektronik- und Computer- (Silicon Valley), Kraftfahrzeug-, Nahrungsmittel- sowie Druckindustrie von Bedeutung. Seit langem wird die Rüstungsindustrie vom Bund gefördert; Kalifornien nimmt in der Forschung den ersten Platz ein. Eine starke Bindung des Hightechbereichs besteht an die Stanford University in Palo Alto. Ein starker Dienstleistungssektor (Finanzen, Handel, Versicherungen u. a.) ist v. a. in San Francisco und Los Angeles konzentriert. Hollywood ist Zentrum der amerikanischen Filmindustrie. Anziehungspunkte des Fremdenverkehrs sind v. a. Disneyland, San Francisco, die Nationalparks und die Badestrände; besonders im Winter wird Südkalifornien von älteren Menschen als Aufenthaltsort gewählt.
 
Geschichte:
 
Die Urbewohner Kaliforniens waren Indianer von den Stammesverbänden der Na-Dené, Hoka, Penuti und Azteken-Tano. 1542 erreichte der in spanischen Diensten stehende portugiesische Entdecker Juan Rodríguez Cabrillo (✝ 1543 ?) von Mexiko aus Niederkalifornien (Baja California), doch begann die Besiedlung trotz förmlicher Inbesitznahme (1601) erst seit 1697 mit der Gründung von Jesuitenmissionen. Oberkalifornien (Alta California) wurde erst ab 1769 von San Diego aus durch Franziskaner erschlossen. Sie gründeten 21 Missionsniederlassungen entlang der Küste, die sich zu Zentren von Handel und Landwirtschaft entwickelten. Im Norden gründeten auch die Russen einige Handels- und Fangstationen (u. a. Fort Ross). Als Mexiko 1821 seine Unabhängigkeit von Spanien erlangte, wurde Kalifornien mexikanische Provinz. Die ersten Siedler aus den USA gelangten 1841 auf dem Landweg nach Kalifornien und ließen sich in der Nähe von Sonoma nieder. 1846, anlässlich des Kriegsausbruchs zwischen den USA und Mexiko (Mexikanischer Krieg), erklärte die amerikanische Siedlergruppe Kaliforniens Unabhängigkeit von Mexiko (»Bear Flag Republic«), und nach seiner Niederlage trat Mexiko seine Ansprüche auf Oberkalifornien am 2. 2. 1848 im Frieden von Guadalupe Hidalgo endgültig an die USA ab. Am 9. 9. 1850 wurde Kalifornien als sklavenfreier 31. Staat in die Union aufgenommen. Nach Goldfunden auf dem Besitz J. A. Sutters im heutigen Sacramento (1848), die den Goldrush der »Forty-niners« auslösten, stieg die 1846 noch 10 000 Menschen zählende Bevölkerung sprunghaft auf 250 000 (1852) an. Kalifornisches Gold half den Nordstaaten maßgeblich, den Bürgerkrieg zu gewinnen. Zwischen 1860 und 1960 verdoppelte sich die kalifornische Bevölkerung etwa alle 20 Jahre, und der Staat wurde zum pazifischen Zentrum der amerikanischen Wirtschaft.
 
Literatur:
 
H. H. Bancroft: History of California, 7 Bde. (San Francisco, Calif., 1884-90, Neuausg. New York 1967);
 R. E. u. R. G. Cowan: Bibliography of the history of California, 1510-1930, 3 Bde. (San Francisco, Calif., 1933);
 J. A. McGowan: History of the Sacramento Valley, 3 Bde. (New York 1961);
 D. E. Fehrenbacher: A basic history of California (Princeton, N. J., 1964);
 R. W. Durrenberger: California, the last frontier (New York 1969);
 R. W. Durrenberger: u. R. B. Johnson: California: Patterns on the land (Palo Alto, Calif., 51976);
 D. W. Lantis u. a.: California. Land of contrast (Dubuque, Ia., 31981);
 N. Finzsch: Die Goldgräber K.s (1982);
 D. Hornbeck u. a.: California patterns. A geographical and historical atlas (Palo Alto, Calif., 1983);
 H. Schmidt-Brümmer u. G. Wasmuth: K. (131990);
 A. A. Schoenherr: A natural history of California (Berkeley, Calif., 1992).
 

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Ka|li|fọr|ni|en; -s: Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.