kleine, besonders auf Wiesen wachsende Pflanze mit meist dreiteiligen Blättern und kugeligen weißen, gelben oder rötlichen Blüten:
das Mädchen pflückte für seine Hasen eine Handvoll Klee.
Zus.: Futterklee, Glücksklee.
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Klee 〈m. 6; unz.; Bot.〉
1. Angehöriger einer Gattung der Schmetterlingsblütler, aufrechtes od. niederliegendes, häufig kriechendes Kraut mit gefingerten Blättern: Trifolium
2. 〈i. e. S.〉 Wiesenklee: T. pratense
● jmdn. über den grünen \Klee loben 〈fig.〉 jmdn. außerordentlich, übertrieben loben [<ahd. chleo, engl. clover <germ. *klaiwa-; zu kleben; Benennung nach dem klebrigen Saft, bes. der Blüten; verwandt mit kleben]
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Klee, der; -s [mhd. klē, ahd. chlēo]:
(zu den Schmetterlingsblütlern gehörende) krautige Pflanze mit meist drei-, selten vierteiligen Blättern u. kugeligen weißen, gelblichen od. rötlich violetten Blüten:
☆ jmdn., etw. über den grünen K. loben (ugs.; übertrieben, übermäßig loben; eigtl. = noch mehr loben als der Dichter den grünen Klee; nach der häufigen Verwendung des Klees [als Inbegriff des Frischen, Frühlingshaften] in Vergleichen bei mhd. Dichtern).
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I Klee,
Trifolium, Gattung der Schmetterlingsblütler mit etwa 240 Arten in der gemäßigten und subtropischen Zone; ausdauernde oder einjährige, meist niedrige Kräuter mit häufig dreizähligen Blättern (selten vier oder mehr) und in der Regel traubigen, kopfigen oder doldigen Blütenständen. In Mitteleuropa kommen mehr als 20 Arten vor. Wirtschaftlich wichtig als Futter- und Gründüngungspflanzen sind v. a. folgende Arten: Im Ackerbau wird vorwiegend der 5-70 cm hohe, rot blühende Wiesenklee (Rotklee, Trifolium pratense) kultiviert, ebenso der 30-50 cm hohe Schwedenklee (Bastardklee, Trifolium hybridum), mit rosafarbenen oder anfangs weißen, später rosenroten Blüten. Der Weißklee (Kriechender Klee, Trifolium repens) ist gegen Tritt unempfindlich und daher eine weit verbreitete Weidefutterpflanze. Er besitzt weiße Blüten in eiförmigen Köpfchen und niederliegende, 5-30 cm lange Stängel. Weitere wichtige Futterpflanzen sind der 20-50 cm hohe Inkarnatklee (Trifolium incarnatum), mit blutroten Blüten in dichten Trauben, und der in Fettweiden der subalpinen bis alpinen Stufe vorkommende, bis 15 cm hohe Braunklee (Trifolium badium), mit zuerst goldgelben, dann braunen Blüten. Ebenfalls in diese Gattung gehört der Hasenklee.
Krankheiten
und Schädlinge: Besonders häufig sind durch Pilze hervorgerufene Krankheiten, wie Wurzelbräune, Mehltau, Rost, Klappenschorf, Stängelbrenner sowie der durch den Schlauchpilz Sclerotinia trifoliorum verursachte Kleekrebs, bei dem das weißliche Myzel des Pilzes die Blätter überzieht, während die blauschwarzen Dauerorgane des Pilzes (Sklerotien) am Wurzelhals sitzen. Ein Nachlassen der Erträge (Kleemüdigkeit) ist oftmals Folge eines Befalls mit Nematoden (Klee- oder Stängelälchen); Verhütung ist durch geeignete Fruchtfolge möglich. Als Schmarotzerpflanzen treten auf: Kleeseide, die mit fadenartigen Trieben den Klee überwuchert, sowie der Kleeteufel (Kleewürger), der an den schuppigen, spargelähnlichen Trieben zu erkennen ist.
Klee diente bereits in der Antike als Futterpflanze, einige Arten wurden auch zu medizinischen Zwecken genutzt. Der Anbau von Klee ist in Europa seit dem Spätmittelalter nachweisbar (Wiesenklee in Spanien und Norditalien). In Deutschland wurde die Pflanze im 15. Jahrhundert bekannt, ihr Anbau kam hier jedoch während des Dreißigjährigen Krieges zum Erliegen und wurde erst nach 1750 wieder aufgenommen. - Im Volksglauben gelten vierzählige Kleeblätter als Glück bringend, siebenzählige als Unglück bringend.
Klee,
1) Bernhard, Dirigent, * Schleiz 19. 4. 1936; studierte in Leipzig und Köln, war nach Stationen u. a. in Salzburg und Lübeck 1976-79 Chefdirigent der Radio-Philharmonie des NDR in Hannover, 1977-87 Generalmusikdirektor der Düsseldorfer Symphoniker, 1985-89 erster Gastdirigent des BBC Philharmonic Orchestra in Manchester und übernahm 1991 wieder die Radio-Philharmonie in Hannover.
2) Paul, Maler und Grafiker, * Münchenbuchsee (bei Bern) 18. 12. 1879, ✝ Muralto (bei Locarno) 29. 6. 1940; studierte u. a. bei F. von Stuck in München. 1901 hielt er sich in Italien auf, 1906 ließ er sich in München nieder. 1911 lernte er A. Kubin, A. Macke und die Künstler des Blauen Reiters kennen. Er befreundete sich mit W. W. Kandinsky und F. Marc und beteiligte sich 1912 an der Ausstellung des Blauen Reiters. Im selben Jahr reiste er nach Paris, wo er sich besonders mit den Werken H. Rousseaus, R. Delaunays, G. Braques und P. Picassos auseinander setzte. 1914 reiste er mit Macke und L. R. Moillet nach Tunis und Kairouan. 1921-31 lehrte er am Bauhaus in Weimar und Dessau. 1931 wurde er Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1933 übersiedelte er nach seiner Entlassung nach Bern. 1937 wurden in Deutschland viele seiner Werke als »entartet« diffamiert und beschlagnahmt.
Klee hinterließ etwa 9 000 Werke. Das Frühwerk umfasst v. a. Handzeichnungen und Druckgrafik von linearer Dynamik bei zum Teil primitivierender Reduzierung der Gegenstandswiedergabe (Illustrationen zu Voltaires »Candide«, 1911-12, erschienen 1920). Die Tunisreise wurde ausschlaggebend für den Durchbruch der Farbe. In der Folgezeit befasste sich Klee mit einer Vielzahl malerischer Techniken, die er in subtiler Differenzierung anwandte. Seine Kompositionen reichen ikonographisch von relativer Gegenständlichkeit über poetische Traumassoziationen und ironisch-skurrile Themen bis zu reiner Abstraktion. Im Spätwerk ist die künstlerische Ausdrucksweise auf eine elementare Symbol- und Zeichensprache reduziert. Klee übte, nicht zuletzt auch durch seine kunstpädagogischen Schriften, bedeutenden Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts aus.
Schriften: Pädagogisches Skizzenbuch (1925); Über die moderne Kunst (herausgegeben 1945); Das bildnerische Denken (herausgegeben 1956); Unendliche Naturgeschichte (herausgegeben 1970).
Ausgaben: Schriften. Rezensionen und Aufsätze, herausgegeben von C. Geelhaar (1976); Beiträge zur bildnerischen Formenlehre, herausgegeben von J. Glaesemer, 2 Bände (1979); Kunst-Lehre. Aufsätze, Vorträge, Rezensionen und Beiträge zur bildnerischen Formlehre, herausgegeben von G. Regel (31995); Tagebücher 1898-1918, herausgegeben von F. Klee (1995).
E. W. Kornfeld: Verz. des graph. Werkes von P. K. (Bern 1963);
Handzeichnungen, hg. v. J. Glaesemer, 3 Bde. (1973-84);
Die farbigen Werke im Kunstmuseum Bern, hg. v. J. Glaesemer:(Bern 1976);
C. Geelhaar: P. K. Leben u. Werk (Neuausg. 1977);
P. K. 1879-1940, Ausst.-Kat. (1981);
O. K. Werckmeister: Versuche über P. K. (1981);
R. Verdi: K. and nature (London 1984);
P. K. als Zeichner 1921-1933, hg. v. P. Hahn, Ausst.-Kat. (1985);
W. Schmalenbach: P. K. Die Düsseldorfer Samml. (1986);
W. Kersten: P. K. Zerstörung der Konstruktion zuliebe (1987);
P. K. Leben u. Werk, bearb. v. J. Glaesemer u. a., Ausst.-Kat. (1987);
P. K. Die Sammlung Berggruen im Metropolitan Museum of Art, N. Y.,. .., bearb. v. S. Rewald (a. d. Engl., 1989);
P. K., Spätwerk, bearb. v. T. Osterwold, Ausst.-Kat. Württembergischer Kunstverein Stuttgart (1990);
C. Giedion-Welcker: P. K. Mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten (72.-75. Tsd. 1991);
U. Bischoff: P. K. (1992);
P. K. - im Zeichen der Teilung. Die Gesch. zerschnittener Kunst P. K.s 1883-1940, bearb. v. W. Kersten u. O. Okuda, Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (1995);
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Klee, der; -s [mhd. klē, ahd. chlēo, verw. mit ↑kleben, ↑Kleister (wohl nach dem klebrigen Saft bes. der Blüten)]: (zu den Schmetterlingsblütlern gehörende) krautige Pflanze mit meist drei-, selten vierteiligen Blättern u. kugeligen weißen, gelblichen od. rötlich-violetten Blüten; ↑Trifolium (1): der K. blüht; den K. schneiden; K. säen; *jmdn., etw. über den grünen K. loben (ugs.; übertrieben, übermäßig loben; eigtl. = noch mehr loben als der Dichter den grünen Klee; nach der häufigen Verwendung des Klees [als Inbegriff des Frischen, Frühlingshaften] in Vergleichen bei mhd. Dichtern): Der Kunde begann seine Ware über den grünen K. zu loben (Langgässer, Siegel 351).
Universal-Lexikon. 2012.