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Konstruktion
Bau; Errichtung

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Kon|struk|ti|on [kɔnstrʊk'ts̮i̯o:n], die; -, -en:
a) <ohne Plural> das Entwerfen, Planen (von technischen oder architektonischen Objekten):
die Konstruktion der Maschine bereitete Schwierigkeiten.
b) technischer Entwurf, Plan:
die Ingenieurin reichte mehrere Konstruktionen ein.
c) mit besonderen technischen Mitteln oder Methoden errichtetes Bauwerk:
eine imposante Konstruktion aus Glas und Beton.
Zus.: Balkenkonstruktion, Brückenkonstruktion, Dachkonstruktion, Eisenkonstruktion, Holzkonstruktion, Stahlkonstruktion.

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Kon|struk|ti|on 〈f. 20
1. Entwurf, Gefüge, Bau, Bauart, Aufbau
2. Zeichnung
● \Konstruktion einer geometr. Figur; \Konstruktion eines Gebäudes, einer Maschine, eines Satzes [<lat. constructio „Zusammenfügung“; zu construere;konstruieren]
Die Buchstabenfolge kon|str... kann in Fremdwörtern auch kons|tr..., konst|r... getrennt werden.

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Kon|s|t|ruk|ti|on, die; -, -en [lat. constructio]:
1.
a) das Konstruieren (1 a):
die K. einer Brücke;
sie planen die K. eines Senkrechtstarters;
b) das Ergebnis des ↑ Konstruierens (1 a); das [als Modell] Konstruierte:
eine gelungene, ausgereifte, veraltete K.;
eine K. (einen Entwurf) prüfen.
2.
a) (bes. Math., Logik) durch Konstruieren (1 b) hergeleitete Formel, Theorie o. Ä.;
b) (Geom.) das Konstruieren (1 c):
die K. eines Dreiecks, einer Ellipse;
c) (Sprachwiss.) das Konstruieren (1 d);
d) durch Konstruieren (1 d) entstandene komplexe sprachliche Einheit.
3.
a) (bildungsspr.) gedanklicher Aufbau:
die K. eines philosophischen Systems;
juristische, philosophische -en (gedanklich-abstrakte Gebilde, Gedankengebäude);
b)↑ konstruierte (2 b) Aussage, Gedankenfolge:
diese Anschuldigung ist eine fantasievolle, eine kühne K.

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Konstruktion
 
[lateinisch] die, -/-en,  
 1) allgemein: (gedanklicher) Aufbau.
 
 2) Mathematik: der Aufbau mathematischer Objekte aus genau beschriebenen Ausgangsobjekten in endlich vielen Schritten. Besonders wichtig sind in der Geometrie die geometrischen Konstruktionen, d. h. das zeichnerische Herleiten geometrischer Figuren aus vorgegebenen oder bereits konstruierten Elementen (z. B. Punkte, Geraden, Kurven) nur unter Verwendung bestimmter Konstruktionsmittel (z. B. Zirkel, Parabel). Von besonderem Interesse sind hierbei die Konstruktionen mit Zirkel und Lineal, das sind Konstruktionen, bei denen nur Zirkel und Lineal verwendet werden dürfen. Ob sich eine Konstruktion mit Zirkel und Lineal allein durchführen lässt, kann man durch Übersetzung der Aufgabe in ein algebraisches Problem entscheiden. Mithilfe der Galois-Theorie konnte nachgewiesen werden, dass die klassischen Konstruktionsprobleme wie das delische Problem, die Dreiteilung des Winkels und die Quadratur des Kreises durch Konstruktionen allein nicht gelöst werden können, das Problem der Kreisteilung nur in bestimmten Fällen. (Konstruktivismus)
 
 3) Philosophie, Wissenschaftstheorie: 1) die apriorische Darstellung eines Begriffs durch die »Hervorbringung einer ihm korrespondierenden Anschauung« (I. Kant); 2) der Aufbau eines philosophischen Systems aus Begriffen, das der Erfahrung vorausgeht und aus dem die konkreten Einzelerscheinungen abgeleitet werden (etwa bei F. W. J. Schelling und G. W. F. Hegel); 3) die definitorische Zurückführung eines Begriffes oder eines Systems von Begriffen auf eine geringe Zahl von Grundbegriffen (»logische Konstruktion«, B. Russell); 4) in der Wissenschaftstheorie ein Herstellungsverfahren, wobei ein Gegenstand, eine Theorie oder ein System in methodischen Schritten erstellt oder durch Nachvollzug (Rekonstruktion) einsichtig werden soll.
 
 4) Sprachwissenschaft: Konstituente.
 
 5) Technik: Bauart eines technischen Erzeugnisses (Maschine, Anlage, Bauteil, Baugruppe, Gebäude); auch sein technischer Entwurf (Idee, Konstruktionszeichnung). Die Konstruktionslehre umfasst das systematische Vorgehen, das es ermöglicht, aus allen an das Erzeugnis gestellten, sich teilweise widersprechenden Ansprüchen eine geeignete Lösung zu finden, die in erster Linie die Erfüllung der technischen Aufgabe (Funktionalität), Wirtschaftlichkeit und Sicherheit für Mensch und Umwelt gewährleisten muss. Der Konstruktionsprozess verläuft im Wesentlichen in den vier Hauptphasen Planen (Zusammentragen der Anforderungen), Konzipieren (Aufstellen von Funktionsstrukturen und Suchen nach passenden Lösungsprinzipien), Entwerfen (Entwickeln einer Baustruktur nach technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten) und Ausarbeiten (Konkretisieren des Entwurfs, Erarbeiten von Fertigungsunterlagen), wobei neben die klassische Konstruktion am Reißbrett oder an der Zeichenmaschine in den letzten Jahren zunehmend der rechnergestützte Entwurf (CAD) getreten ist.

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Kon|struk|ti|on, die; -, -en [lat. constructio]: 1. a) das Konstruieren (1 a): die K. einer Brücke; sie planen die K. eines Senkrechtstarters; b) das Ergebnis des Konstruierens (1 a); das [als Modell] Konstruierte: eine gelungene, ausgereifte, veraltete K.; eine K. (einen Entwurf) prüfen. 2. a) (bes. Math., Logik) durch Konstruieren (1 b) hergeleitete Formel, Theorie o. Ä.; b) (Geom.) das Konstruieren (1 c): die K. eines Dreiecks, einer Ellipse; c) (Sprachw.) das Konstruieren (1 d); d) durch Konstruieren (1 d) entstandene komplexe sprachliche Einheit. 3. a) (bildungsspr.) gedanklicher Aufbau: die K. eines philosophischen Systems; er ... freute sich über die klare K. seiner Gedankensätze (Rehn, Nichts 46); juristische, philosophische -en (gedanklich-abstrakte Gebilde, Gedankengebäude); b) konstruierte (2 b) Aussage, Gedankenfolge: diese Anschuldigung ist eine fantasievolle, eine kühne K.; Gegenüber dieser utopischen K. ... nähern sich die späteren Werke ... der Wirklichkeit ... an (Fraenkel, Staat 262).

Universal-Lexikon. 2012.