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Sucre
Hauptstadt von Bolivien

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Su|cre auch: Suc|re 〈m.; -, -〉 Währungseinheit in Ecuador, 100 Centavos [nach dem südamerikan. Freiheitskämpfer Antonio José Sucre y de Alcala, 1795-1830]

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Su|cre ['sukre ]:
Hauptstadt von Bolivien.

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I
Sucre
 
['sukre; nach A. J. de Sucre] der, -/-, Abkürzung S/., Währungseinheit von Ecuador, 1 Sucre = 100 Centavos.
 
II
Sucre
 
['sukre],
 
 1) nominelle Hauptstadt Boliviens (nicht Regierungssitz, La Paz), 2 800 m über M., im Bolivianischen Bergland, (1997) 163 500 Einwohner; Verwaltungssitz des Departement Chuquisaca; Sitz des Obersten Gerichtshofs, eines Erzbischofs, einer Universität; National-Bibliothek und -Archiv, Museen, u. a. Museo Colonial Charcas; Handelszentrum, Erdölraffinerie u. a., kleinere Industriebetriebe; durch Bahnlinie mit Potosí verbunden, Flugplatz.
 
Stadtbild:
 
In der Altstadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, sind bedeutende Bauten aus der Kolonialzeit erhalten: die Klosterkirche San Francisco (16. Jahrhundert), mit Renaissanceportal und vergoldeten kassettierten Holzdecken; die Kirche La Merced (16. Jahrhundert), mit geschnitzter Kanzel im indianischen Stil; die Kathedrale (um 1550-1712), mit offener Kapelle; San Miguel (gegründet 1612 als Jesuitenkirche, 1767 geweiht), Renaissancebau mit polychromen Kassettendecken; Santo Domingo (1580-1620), mit churriguereskem Retabel und reich gestalteter Fassade; Santa Bárbara (1559) mit Renaissanceportal; Santa Mónica (1612) mit Barockfassade; die vom Klassizismus geprägte Klosterkirche San Felipe Neri (1794-99) mit Kuppel und Doppelturmfassade.
 
Geschichte:
 
Sucre wurde 1538 auf Befehl F. Pizarros an der Stelle einer Inkasiedlung namens Chuquisạca [tʃ-; »Goldbrücke«, »goldenes Tor«] als Vịlla de la Plạta (»Silberstadt«, kurz La Plạta) gegründet (auch Chạrcas [tʃ-] genannt, nach einem in der Umgebung lebenden Indianerstamm), später Mittelpunkt der 1563 konstituierten »Audiencia de Charcas«, die Oberperu umfasste. Der Ort entwickelte sich aufgrund der benachbarten Silberförderung zu einem blühenden Gemeinwesen (1770: 45 000 Einwohner). 1552 wurde La Plata erster Bischofssitz südlich von Cuzco, 1609 Erzbischofssitz. Die 1624 gegründete Universität ist eine der ältesten Südamerikas. 1809 fand in Sucre die erste Erhebung gegen die Spanier statt; die Stadt hieß nun wieder Chuquisaca. Während des Befreiungskriegs kam es zu einem starken Bevölkerungsrückgang (1819: 14 000 Einwohner). 1839 wurde Sucre Hauptstadt Boliviens und erhielt zu Ehren von A. J. de Sucre den heutigen Namen. Die hauptstädtischen Funktionen gingen nach und nach an La Paz über.
 
 
 2) Departement in Kolumbien.
 
 3) Bundesstaat im Nordosten Venezuelas, am Karibischen Meer, in den östlichen Ausläufern der Kordilleren, 11 800 km2, (2000) 825 000 Einwohner; Hauptstadt ist Cumaná; Anbau von tropischen Produkten, besonders Kakao; Fischfang und -verarbeitung (Konservenfabriken), Seesalzgewinnung; im Osten, bei Guanoco, Asphaltsee.
 
III
Sucre
 
['sukre], Antonio José de, südamerikanischer General und Politiker, * Cumaná (Venezuela) 3. 2. 1795, ✝ (ermordet) Berruecos (bei Pasto, Kolumbien) 4. 6. 1830; kämpfte seit seinem 15. Lebensjahr gegen die spanische Zentralgewalt in Südamerika. Als bedeutendster militär. Mitstreiter S. Bolívars errang er am 9. 12. 1824 den entscheidenden Sieg über die Royalisten bei Ayacucho. 1826-28 war Sucre erster verfassungsmäßiger Präs. Boliviens. Er fiel einem Attentat durch politische Gegner Bolívars zum Opfer.
 

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1Su|cre ['sukre]: Hauptstadt von Bolivien.
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2Su|cre, der; -, - [span. sucre, nach dem südamerik. General u. Politiker A. J. de Sucre y de Alcalá (1795-1830), dem ersten Präsidenten Boliviens]: Währungseinheit in Ecuador (1 Sucre = 100 Centavos).

Universal-Lexikon. 2012.