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Tri|ni|tät 〈f. 20; unz.〉 = Dreieinigkeit [<lat. trinitas „Dreiheit“]
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Tri|ni|tät, die; - [mlat. trinitas = Heilige Dreifaltigkeit < lat. trinitas (Gen.: trinitatis) = Dreizahl, zu: trinus, ↑ trinär] (christl. Theol.):
Dreiheit der Personen (Vater, Sohn u. Heiliger Geist) in Gott; Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit:
die christliche Lehre von der T. Gottes.
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Trinität
[lateinisch trinitas, trinitatis »Dreiheit«] die, -, Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit, zentrale Glaubensaussage der christlichen Theologie über Gott. Die T. sagt Gott als die Einheit dreier wesensgleicher »Personen« (Seinsweisen) von Ewigkeit her aus (Vater, Sohn und Heiliger Geist), die in ihrem »innergöttlichen Verhältnis« darin unterschieden sind, dass vom Vater der Sohn, vom Vater und vom Sohn der Heilige Geist ausgeht (Filioque); in der orthodoxen Theologie vom Vater durch den Sohn. Das Verhältnis der drei Personen wird dabei als Perichorese (gegenseitige Durchdringung) vorgestellt. Gemäß der christlichen T.-Lehre hat sich der eine Gott im Verlauf der Heilsgeschichte auf dreifache Weise geoffenbart (ökonomische oder heilsgeschichtliche T.-Lehre): als ursprungloser Schöpfer der Welt (als Vater), in Gestalt und Werk Jesu von Nazareth (als Sohn) und in den Menschen, die in der Nachfolge und aus dem Geist Jesu leben (als Heiliger Geist).
Hinsichtlich des religions- und geistesgeschichtlichen Umfeldes wirkten auf die Ausformung der christlichen T.-Lehre in starkem Maße Lehrentwicklungen im Frühjudentum (z. B. in der frühjüd. Engellehre, in den Spätschriften des Alten Testaments, bei Philon von Alexandria) und im Hellenismus (z. B. im Neuplatonismus) ein, die sich um eine Differenzierung innerhalb des einen Göttlichen (z. B. Wort Jahwes, Weisheit; Demiurg, Logos, Nus) bemühten. Während dabei im Judentum stets die Einheit Gottes im Vordergrund stand, wurden die Unterteilungen im Hellenismus teils tritheistisch, teils subordinatianisch, d. h. in der Art einer Rangfolge oder Abstufung verstanden. Innerhalb des Neuen Testaments knüpfte die T.-Lehre besonders an die triadischen Formeln (z. B. Matthäus 28, 19) und die Gottesprädikationen Jesu an. Theologisch-systematisch entwickelt wurde der Gedanke der T. von den als die drei großen Kappadokier in die Theologiegeschichte eingegangenen östlichen Kirchenvätern sowie von Augustinus.
Als verbindliche kirchliche Lehre wurde die T.-Lehre in Abwehr des Arianismus durch die Konzile von Nicäa (325) und Konstantinopel (381) formuliert; die Vielzahl anderer, zum Teil weit verbreiteter Denkmodelle (Subordinatianismus [Subordinatianer], Monarchianismus, Modalismus u. a. bis hin zum Tritheismus) wurden als häretisch abgelehnt. Die T.-Lehre ihrerseits stieß in der späteren Geschichte der Kirche besonders bei den Antitrinitariern und den Sozinianern auf Ablehnung.
Die T. wird in der bildenden Kunst in der Regel symbolisch dargestellt, v. a. im gleichseitigen oder gleichschenkligen Dreieck. Im Mittelalter weniger häufig (z. B. im Evangelistar der Äbtissin Uta von Niedermünster, 1. Viertel des 11. Jahrhunderts; München, Bayerische Staatsbibliothek; mit der Hand Gottes), kommt es in nachmittelalterlicher Zeit oft mit dem Auge Gottes vor. Symbole der T. sind auch drei in einen Kreis eingeschriebene Kreise, drei Kugeln und der Dreipass, ferner drei einander berührende und ornamental zugeordnete Figuren und Tiere (Hasen, Fische, Löwen) in einem Kreis. Symbole in der byzantinischen Kunst sind der leere Thron Gottes (Etimasia), das Kreuz und die Taube, die auch im Westen Verbreitung fand. - Als Hinweis auf die T. gelten Darstellungen wie der Besuch der drei Männer bei Abraham (Mosaik, um 440; Rom, Santa Maria Maggiore) und die drei Jünglinge im Feuerofen. In der spätmittelalterlichen Typologie werden für die Darstellung der Offenbarung Gottes die drei Männer bei Abraham der Maiestas Domini gegenübergestellt. Später galt die Darstellung von drei gleichaltrigen Männern als Symbol der T., im späten Mittelalter häufig in andere Bereiche miteinbezogen (Schöpfungsgeschichte, Marienkrönung u. a.). Durch Attribute (Gottvater mit Schwert und Tiara, Sohn mit Zepter und Krone, Heiliger Geist mit Lilie und Krone) wie durch das Aussehen (Gottvater als Greis, Christus als Auferstandener oder Kind, Heiliger Geist als Jüngling) sind die drei Personen voneinander unterschieden worden. Eine eigene Darstellungsform ist der Gnadenstuhl. In der Emblematik des Barock gibt es verschlüsselte Ausdrucksformen der T. (Schloss mit drei Schlüsseln u. a.).
J. Moltmann: T. u. Reich Gottes. Zur Gotteslehre (31994);
T. Aktuelle Perspektiven der Theologie, hg. v. W. Breuning (1984);
E. Salmann: Neuzeit u. Offenbarung. Studien zur trinitar. Analogik des Christentums (Rom 1986);
H. Vorgrimler: Gotteslehre, 2 Bde. (Graz 1989);
J. Ackva: An den dreieinen Gott glauben. Ein Beitr. zur Rekonstruktion des trinitar. Gottesverständnisses u. zur Bestimmung seiner Relevanz im westeurop. Kontext (1994);
G. Greshake: Der dreieine Gott. Eine trinitar. Theologie (31998).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
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Tri|ni|tät, die; - [mlat. trinitas = Heilige Dreifaltigkeit < lat. trinitas (Gen.: trinitatis) = Dreizahl, zu: trinus, ↑trinär] (christl. Theol.): Dreiheit der Personen (Vater, Sohn u. Heiliger Geist) in Gott; Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit: die christliche Lehre von der T. Gottes; Ü Gleichwohl sind beide Lebensäußerungen von größter Bestimmtheit, indem sie teilhaben an der einzigen T., an die ich glaube: an das Leben, an den Schlaf und an die Lust (Stern, Mann 168).
Universal-Lexikon. 2012.